Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee TV Fernsehen ZDF Mediathek
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Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee

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„Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee“ // Deutschland-Start: 26. Dezember 2020 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war die Freude groß, als sich Claudia (Elisabeth Romano) und Marc Erding (Heio von Stetten) an Bord des Traumschiffs das Ja-Wort geben. Doch es dauert nicht lang, bis es zu Schwierigkeiten mit ihren Kindern aus erster Ehe kommt. So will Claudias Tochter Selina (Tamara Röske), die mit Trisomie 21 geboren wurde, endlich auf eigenen Beinen stehen und von zu Hause ausziehen – wovon ihre Mutter aber nichts erfahren soll. Marcs Sohn Tristan (Valentin von Falkenhayn) wiederum ist gerade aus Kanada zurück und hat ebenfalls seinem Vater nicht alles gesagt. Bei Janine Perlinger (Judith Peres) und Sascha Kudrjawzew (Julian Bayer) kriselt es aus einem ganz anderen Grund. So schafft es Janine einfach nicht, anderen etwas auszuschlagen – nicht einmal während der eigenen Flitterwochen …

Das Problem der schlechten Kommunikation

Man kann doch nie genug große Gefühle haben! Zumindest war man wohl beim ZDF der Ansicht, weshalb 2007 der beliebten Reihe Das Traumschiff ein Spin-off spendiert wurde. Dieses ist zum Teil dem Original recht nahe, baut auch durch ein gemeinsames Personal der beiden Reihen Verbindungen auf. Während aber bei den Hauptfilmen das Geschehen an Bord im Vordergrund steht, welches mit Urlaubsaufnahmen aus allen möglichen Ländern verknüpft wird, da steht bei der Nebenreihe der Fokus auf die Ereignisse an Land. Tatsächlich tauchen die Figuren vom Schiff wie der Kapitän nur am Rande mal auf. Und selbst Hochzeitsplaner Tom Cramer (Jan Hartmann), die einzige derzeitige wiederkehrende Hauptfigur der Reihe, hat oft wenig zu tun. So auch in Hochzeitsreise an die Ostsee.

Stattdessen konzentriert sich der 32. Film der Reihe sehr stark auf die beiden Paare und ihre jeweiligen Probleme. Denn auch wenn der Titel der Reihe es impliziert, irgendwelche Schwierigkeiten gibt es immer. Klar, liefe alles gut, gäbe es nicht zu erzählen. Die jeweiligen Konflikte werden dabei früh etabliert. Selina will mehr Unabhängigkeit, Tristan kommt mit dem Vater nicht zurecht und hat keine Lust auf eine Stiefschwester – vor allem keine mit Down-Syndrom. Beim anderen Paar ist es wiederum das Helfersyndrom, welches dem Glück im Weg steht. Bei Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee müssen die Figuren erst lernen, die diversen Konflikte zu lösen, bevor es ein Happy End für ihre Geschichten gibt. Und das bedeutet wie fast immer, dass sie erst lernen müssen, überhaupt miteinander zu reden. Aus irgendeinem Grund können sie das alle nicht.

Problemlösung ganz einfach

Grundsätzlich ist das schon in Ordnung, mangelnde Kommunikationsfähigkeiten kommen in den besten Familien vor. Und damit eben auch in den nicht ganz so tollen Familien. Zumindest bei Selina und Sascha ist es auch einigermaßen nachvollziehbar, warum die jeweiligen Beziehungen in einer Schieflage sind. Ein bisschen mehr Mühe hätte man sich bei dem Entwerfen der Geschichte aber schon geben können. Bei Tristan versuchte man erst gar nicht, ein komplexes Bild des Vater-Sohn-Verhältnisses aufzuzeigen. Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee begnügt sich mit dem nichtssagenden Beziehungsstatus „kompliziert“, ohne viel Arbeit investieren zu wollen. In die Auflösung dieser Probleme ging sogar noch weniger Arbeit. Das klappt dann alles auf einmal, viel tun müssen die Figuren dafür nicht.

Das ist nicht wirklich überraschend: Diese Art Filme neigt oft dazu, unnötige Probleme zu kreieren, die dann innerhalb weniger Minuten kurz vor Schluss wieder beseitigt werden. Dass das etwas billig ist, stört die Zielgruppe nicht, weshalb es wenig Änderungsbedarf gibt. Gleiches gilt für die schauspielerischen Schwächen. Positiv ist bei Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee natürlich anzumerken, dass man um eine stärkere Inklusion bemüht ist und sich für Menschen mit Down-Syndrom einsetzt. Und natürlich gibt es, ganz im Stil der Traumschiff-Verwandten, wieder schöne Bilder, welche über inhaltliche Mängel hinwegtrösten. Ob nun der Reiterhof oder Aufnahmen vom Strand, manchmal ist der Weg zum Glück ganz nah – man muss ihn nur eben finden.

Credits

OT: „Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Laura Thies
Drehbuch: Barbara Engelke
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Marc Prill
Besetzung: Elisabeth Romano, Heio von Stetten, Tamara Röske, Valentin von Falkenhayn, Judith Peres, Julian Bayer, Jan Hartmann, Arne Carlos Böttcher, Anna Döing, Marcel Zuschlag

Bilder

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Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee
fazit
„Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise an die Ostsee“ konzentriert sich auf zwei Paare, die direkt nach der Hochzeit so ihre Probleme haben. Richtig viel Arbeit investiert der Film mal wieder nicht, weder in die Probleme selbst noch die Lösung. Dafür gibt es schöne Bilder und einen Einsatz für Menschen mit Down-Syndrom.
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