Il mio nome è vendetta Mein Name ist Vendetta Netflix
© Emanuela Scarpa/Netflix

Mein Name ist Vendetta

Il mio nome è vendetta Mein Name ist Vendetta Netflix
„Mein Name ist Vendetta“ // Deutschland-Start: 30. November 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Bislang war das Leben von Sofia Romeo (Ginevra Francesconi) eigentlich ganz normal und unauffällig gewesen. Sie macht Sport, ist gerne unterwegs, auch in der Familie läuft es. Das ändert sich eines Tages schlagartig, als sie heimlich ein Foto ihres Vaters Santos (Alessandro Gassmann) macht und online stellt, obwohl der sich immer dagegen gewährt hat. Aus gutem Grund, wie sich herausstellt: Er war früher ein skrupelloser Verbrecher und in dem Zusammenhang in eine Fehde mit einer anderen Familie verwickelt. Die fordert auch viele Jahre später Blutrache und tötet deshalb Sofias Mutter. Für Santos, der eigentlich Domenico Franzè heißt, bedeutet das, dass er den Kampf mit seinem alten Feind doch noch aufnehmen muss, um so das Leben seiner Tochter zu schützen …

Hauptsache Mafia

Sie gehört zu den Italienklischees wie Pasta, Verkehrschaos oder Fußballbetrug: die Mafia. Immer mal wieder werden bei uns Filme veröffentlicht, in denen sich alles um die berühmte Verbrecherorganisation dreht. Denn das will das Publikum sehen, Klischees sollen bedient, nicht hinterfragt werden. Das muss nicht zwangsläufig verkehrt sein, innerhalb dieses Dauerbrenners lassen sich spannende Geschichten erzählen. Das Drama Chiara zum Beispiel, in dem eine Jugendliche feststellen muss, dass ihr Vater in verbrecherische Machenschaften verwickelt ist – wovon sie jahrelang nichts ahnte. In eine ganz ähnliche Richtung geht der Netflix-Thriller Mein Name ist Vendetta. Auch hier beginnt die Geschichte damit, wie eine Jugendliche erfährt, dass ihr Vater ein Geheimnis hat und an kriminellen Taten beteiligt war.

Während der obige Titel dieses Szenario aber nutzt, um daraus eine Coming-of-Age-Geschichte zu basteln, bei der sich viel um das Thema Identität dreht, da mag man es bei Mein Name ist Vendetta deutlich deftiger. Regisseur und Co-Autor Cosimo Gomez beschreibt, wie der besagte Vater nach dem Mord an seiner Frau nun selbst einen Rachefeldzug startet. Über das eigene Ich nachzudenken, steht in einem solchen Fall nicht allzu weit oben auf der Prioritätenliste. Für Gedanken ist schlicht kein Platz, wenn man gleichzeitig damit beschäftigt ist, anderen eine Kugel in den Kopf zu jagen oder welche Waffe in dem Moment sonst gerade zur Verfügung stehen mag. Sofia wird da nur mitgeschleppt, als eine Art Damsel in Distress, die der nicht ganz so liebe Papa nun beschützen muss.

08/15-Actionthriller

Das bedeutet aber nicht, dass Sofia nicht doch auch ihre Rolle innerhalb des kriminellen Unternehmens findet. Ist sie am Anfang nicht mehr als eine 08/15-Teenagerin, macht sie im Laufe der anderthalb Stunden eine nicht ganz alltägliche Wandlung durch. Das ist schon eine Überraschung, da Mein Name ist Vendetta ansonsten keine größeren Ambitionen hat, sich von Klischees und Konventionen zu lösen. Über weite Strecken hält sich Gomez dann doch recht sklavisch ans Genrehandbuch, weshalb man sich im Anschluss schon sehr anstrengen muss, um sich an spezifische Situationen zu erinnern. Erst auf den letzten Metern, wenn der Film in eine fast schon absurde Richtung bewegt, macht der Film kurzzeitig Spaß und zeigt sogar so etwas wie Humor.

Das bedeutet nicht, dass der Actionthriller ansonsten schlecht ist. Er ist nur nicht übermäßig erwähnenswert. Die Geschichte und die Figuren geben nicht viel her, da begnügte sich Gomez mit dem Nötigsten. Dass Santos als Aussteiger jetzt der gute Böse sein soll, wird nie so wirklich überzeugend. Aber auch bei den Actions- bzw. Gewaltszenen hat er sich nicht unbedingt ein Bein ausgerissen. Wer unbedingt mal wieder sehen will, wie sich innerhalb der Welt des Verbrechens zwei Familien gegenseitig bekriegen, kann es schon mal mit Mein Name ist Vendetta versuchen. Es handelt sich jedoch um typisches Füllmaterial, wie Netflix es jede Woche raushaut und das die Woche drauf schon wieder vergessen ist.

Credits

OT: „Il mio nome è vendetta“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Cosimo Gomez
Drehbuch: Sandrone Dazieri, Cosimo Gomez, Andrea Nobile
Musik: Giorgio Giampà, Marta Lucchesini
Kamera: Vittorio Omodei Zorini
Besetzung: Alessandro Gassmann, Ginevra Francesconi, Alessio Praticò, Francesco Villano, Gabriele Falsetta, Marcello Mazzarella, Mauro Lamanna, Sinja Dieks

Bilder

Trailer

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Mein Name ist Vendetta
fazit
„Mein Name ist Vendetta“ erzählt von zwei Mafia-Familien, die sich gegenseitig bis aufs Blut bekämpfen. Das Ergebnis ist über weite Strecken allenfalls zweckmäßig, wenn weder Geschichte und Figuren noch die Actionszenen größeren Eindruck hinterlassen. Erst zum Ende hin macht es etwas mehr Spaß.
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