Loretta (Paloma Kwiatkowski), Danny (Robert Naylor), Amy (Sandra Mae Frank) und Gerry (Munro Chambers) sind nicht nur eng miteinander befreundet, sondern forschen gemeinsam auch im Bereich der Quantenphysik. Dort stehen die vier vor einem großen Durchbruch, als Loretta tragisch bei einem Autounfall stirbt. Im Anschluss ist nichts mehr, wie es war, die übrigen drei geben die Pläne für ihr Projekt auf. Doch dann steht einige Monate später Loretta plötzlich wieder vor ihnen und kann sich nicht an den Vorfall erinnern. Nach anfänglicher Verwirrung erkennen sie, dass Loretta aus einem Paralleluniversum stammt, in dem der Unfall nicht stattgefunden hat und wo das Quartett erfolgreich an dem Projekt weitergeforscht hat, mit dem sich das Tor zu einer anderen Welt öffnen lässt …
Das Geschäft mit den Parallelwelten
Es gehört zum Filmgeschäft dazu, dass auch Genres und Themen Trends unterworfen sind. Dass Erfolge dazu führen, möglichst viele Titel zu produzieren, die irgendwie von diesem Erfolg profitieren zu wollen. Aktuell ist einer dieser Trends der des Multiversums, also dass es von jeder Welt unzählige Versionen gibt, die sich in einzelnen Punkten unterscheiden und parallel existieren. Das bekannteste Beispiel derzeit ist Marvel, das mit Doctor Strange in the Multiverse of Madness und Spider-Man: No Way Home zwei gigantische Blockbuster schuf. Aber auch Everything Everywhere All At Once schlug kräftig Wellen und gilt als einer der Favoriten für die kommende Award Season. Von einer vergleichbaren Resonanz kann Multiverse – Parallele Dimensionen nur träumen. Nur wenige haben den Film bislang gesehen, die Reaktionen waren größtenteils verhalten.
Dabei muss man ihm zugutehalten, dass er kein bloßer Mitläufer ist, der von der aktuellen Popularität angetrieben wurde. Stattdessen ist der Film bereits von 2019 und wurde erst Jahre später bei uns veröffentlicht, wohl in der Hoffnung, dass der Trend noch ein paar dazu animieren wird, bei Multiverse – Parallele Dimensionen zuzugreifen. Dennoch darf sich das Publikum zurecht fragen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, den Film jetzt herauszubringen und ob er dem inzwischen schon gut beackerten Thema noch etwas hinzuzufügen hat. Die Antwort lautet da leider nein, Drehbuchautor Doug Taylor, der ansonsten vor allem im Horrorbereich unterwegs ist, gelingt es nicht so wirklich, etwas Spannendes aus dem Szenario zu machen.
Nicht wirklich spannend
Im weiteren Verlauf nimmt zwar die Dringlichkeit etwas dazu, als – Vorsicht kleiner Spoiler – nicht nur Loretta, sondern auch die anderen in einer doppelten Variante auftauchen. Das erinnert ein wenig an Parallel vor einigen Monaten, einen weiteren Multiversum-Film, bei dem ein Freundeskreis den eigenen Alter Egos begegnet und dies zu zahlreichen Konflikten führt. Während dort aber konsequent eskaliert wird, konnte man sich bei Multiverse – Parallele Dimensionen nicht dazu durchringen, einen wirklichen Thriller daraus zu machen. Der Film wird auch nie so wild, wie es dieses Thema eigentlich hergeben würde, das erhoffte Mindfuck bleibt aus. Dass zwei Versionen derselben Figuren herumlaufen, ist schon das Maximum – die größtenteils noch nicht einmal wirklich verschieden sind.
Schlecht ist der Film deswegen nicht. So sind die schauspielerischen Leistungen durchaus ordentlich. Dabei stechen insbesondere Munro Chambers (Turbo Kid) und Sandra Mae Frank in der Rolle der tauben Amy hervor. Letztere hat auch die interessanteste Geschichte der vier und bringt ein wenig Tragik in den Film. Nur eben nicht genug, damit dieser einen nennenswerten Eindruck hinterlässt. Multiverse – Parallele Dimensionen ist ein durchschnittlicher, wenig bemerkenswerter Beitrag zu dem Thema, der zwar nicht wirklich stört, auf den man aber auch hätte verzichten können. Da wurde das zweifellos vorhandene Potenzial zu wenig genutzt.
OT: „Entangled“
Land: Kanada
Jahr: 2019
Regie: Gaurav Seth
Drehbuch: Doug Taylor
Musik: Ramachandra Borcar
Kamera: Ivan Gekoff
Besetzung: Paloma Kwiatkowski, Munro Chambers, Robert Naylor, Sandra Mae Frank, Marlee Matlin
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