Heute muss es endlich geschehen: Margot Hayes (Emma Roberts) ist fest davon überzeugt, dass ihr neuer Freund Kip (Lewis Tan) ihr einen ganz romantischen Heiratsantrag macht! Dann können sie als Verlobte zur Hochzeit ihrer Schwester Carrie (Britt Robertson) gehen, die am folgenden Tag – Silvester – heiraten wird. Auch bei Griffin Reed (Thomas Mann) sollen schon bald die Hochzeitsglocken klingeln. So will er seiner Freundin, der bekannten Influencerin Clementine Pratt (Madelaine Petsch), einen Heiratsantrag machen. Und das am 30. Dezember, so wie es die vorherigen Generationen der Reeds auch immer gemacht haben. Während die beiden in Gedanken bereits alles durchgehen und sich auf den großen Moment freuen, ahnen sie noch nicht, dass der Tag sich in eine völlig andere Richtung entwickeln wird …
Die große Liebe zum Jahresende
An Weihnachtstiteln mangelt es derzeit bekanntlich nicht. Ob Kino, TV oder Video on Demand, es wollen praktisch alle irgendwie von dieser Zeit profitieren, indem sie Filme oder Serien auf den Markt bringen, die ein entsprechendes Setting haben. Silvester ist hingegen bei dem prallen Angebot kaum ein Thema. Wenn überhaupt, kommt es als Anhängsel der Weihnachtszeit mal auf den Tisch. Eine kleine Ausnahme kommt nun über Amazon Prime Video zu uns. Nachdem der Streamingdienst kürzlich mit der Comedy-Serie Friedliche Weihnachten bereits die Fans chaotischer Feiertage bediente, darf nun bei Nenn es Schicksal auch der Jahresausklang gefeiert werden.
Wobei hier wie auch bei den weihnachtlichen Kollegen und Kolleginnen das zeitliche Setting nur ein Mittel zum Zweck ist, um mal wieder von der großen Liebe zu reden. Tatsächlich gibt es hier gleich drei Paare – und noch mehr Möglichkeiten, wie die Figuren zusammenkommen können. Welche dieser Konstellationen die Wunschversion ist, erfordert keine übermäßig großen hellseherischen Kräfte. Selbst wer das russische Original Irony of Fate von 1976 nicht kennen sollte, welches bei Nenn es Schicksal als Vorlage diente, erkennt sofort, dass Margot und Griffin eigentlich füreinander bestimmt sind. Dass beide zu Beginn der Geschichte anderweitig liiert sind, mag dabei etwas unpraktisch sein. Ein tatsächliches Hindernis ist das aber nicht, wie wir aus unzähligen anderen Liebeskomödien bereits wissen.
Viele Klischees, aber irgendwie charmant
Allgemein sollte man von Nenn es Schicksal keine Überraschungen oder originellen Einfälle erwarten. Nicht nur dass der Film die Klischees einer romantischen Komödie erfüllt. Er erfüllt auch die der Verwechslungskomödie, wenn Griffin Teil von Margots Leben wird. Es dauert zwar eine Weile, bis der russische Regisseur Maryus Vaysberg, der für das Remake zuständig war, bei dem Punkt ankommt, an dem es wirklich mal losgeht. Aber man weiß schon früher recht genau, was da alles geschehen wird. Bei den Figuren sollte man die Ansprüche ebenfalls eher weiter unten ansiedeln. Kip und Clementine, die anfänglich als romantisches Gegenüber gedacht sind, bleiben schematische Stereotype. Die beiden Hauptfiguren sind da etwas besser. Man kann aber auch bei ihnen nicht behaupten, dass sie nennenswerte Charaktereigenschaften haben, die einem in Erinnerung bleiben würde.
Immerhin, man kann dem Film einen gewissen Charme nicht absprechen. So ist der Anfang ganz nett geworden, wenn wir in einer Parallelmontage Margot und Griffin kennenlernen. Emma Roberts (Holidate) und Thomas Mann (Chariot) sind zudem ein süßes Paar. Die schönsten Szenen sind dann auch die, wenn wir dabei sind, wie sich die zwei näherkommen und Nenn es Schicksal nicht versucht witzig zu sein. So richtig inspiriert sind diese komischen Momente nämlich ebenfalls nicht. Wem das reicht und weder an den Inhalt noch an den Humor größere Ansprüche hat – die Witze sind schon recht simpel, teilweise auch schal –, kann es hiermit mal versuchen. Ein Grund zum Feiern mag das US-amerikanische Remake nicht sein. Aber es reicht für ein bisschen nette Berieselung.
OT: „About Fate“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Maryus Vaysberg
Drehbuch: Tiffany Paulsen
Musik: Benjamin Zecker
Kamera: David Hennings
Besetzung: Emma Roberts, Thomas Mann, Britt Robertson, Madelaine Petsch, Wendie Malick, Cheryl Hines, Lewis Tan
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