Ein Jahr ist vergangen, seit Freddy Krueger (Robert Englund) das letzte Mal in Erscheinung getreten ist, doch in den Träumen der Jugendlichen ist der einstige Kindermörder nach wie vor sehr präsent. So auch im Fall von Kristen Parker (Partricia Arquette), die nach einem Suizidversuch von ihrer Mutter nach West Hills, eine psychiatrische Anstalt, gebracht wird, wo sie unter den gleichaltrigen Patienten bereits nach kurzer Zeit auf Gleichgesinnte trifft. Psychiater Dr. Neil Gordon (Craig Wasson) versucht alles, um die Jugendlichen von ihren Träumen, die er nach wie vor als eine Projektion ihrer Schulgefühle sieht, zu kurieren, doch angesichts der Suizidrate unter ihnen, glaubt keiner mehr an seinen Erfolg. Als mit Nancy Thompson (Heather Langenkamp) eine neue Therapeutin in die Einrichtung kommt, geht sie einen anderen Weg als ihr erfahrener Kollege, denn als eine der wenigen Menschen, die schon einmal gegen Freddy den Kampf aufgenommen haben, weiß sie nur zu genau, dass es sich bei den Träumen der Patienten weder um Einbildung noch um Reflektionen der eigenen Schuld handelt, sondern um eine sehr reale Gefahr.
Zusammen mit Gordon, den sie nach einiger Zeit von ihrer Theorie überzeugen kann, schlägt sie einen radikalen Weg vor, wie man den Jugendlichen helfen kann. Während sie in ihren Träumen mittels jener Kräfte, welche sie alle in diesen haben, gemeinsam gegen Krueger kämpfen wollen, macht sich Gordon auf die Suche nach den sterblichen Überresten des Kindermörders, die den Schlüssel darstellen zu dessen endgültiger Bekämpfung.
Freddys Ende und ein neuer Albtraum
Nach dem kritischen Misserfolg von Nightmare II – Die Rache waren sich die Produzenten uneins, ob man überhaupt mit der Filmreihe weitermachen sollte, doch als es gelang den Regisseur des ersten Teils, Wes Craven, als Produzenten und Ko-Autor des Drehbuchs zu gewinnen, wollte man mit Nightmare III – Freddy Krueger lebt zumindest einen würdigen Schlussstrich unter die Filmreihe setzen. Mit Chuck Russell war dann schnell ein Regisseur für Nightmare III gefunden, der sich als kritischer wie auch kommerzieller Erfolg herausstellen sollte und der Reihe neues Leben einhauchte, sodass die Produzenten schon bald nach Wegen suchten, wie man Krueger wieder zum Leben erwecken könnte.
Ursprünglich war Cravens Plan nicht nur der Filmfigur Freddy Krueger mit diesem Teil ein Ende zu setzen, sondern er verfolgte zudem einen sehr ambitionierten Plan, welcher den Killer in die reale Welt eindringen lassen würde. Das Konzept, welches Craven schließlich in Freddy’s New Nightmare umsetzen würde, war wohl zu gewagt, sodass man sich stattdessen für eine Variante entschied, die zum einen die Hintergründe Kruegers mehr in den Vordergrund rückte und zum anderen sehr an Filme wie Die Goonies erinnert. So verfolgt der Zuschauer gleich zwei Handlungsstränge, die gegen Ende naturgemäß zusammenlaufen, wobei der erste erzählerisch zu überzeugen weiß und der zweite, um die jungen Patienten und ihre Träume, ästhetisch und in puncto Effekte einige interessante Momente zu bieten hat. Generell merkt man dem Projekt an, dass sich mehr als ein Autor damit befasst hat und es ein gewisses Ungleichgewicht im Ton des Filmes gibt.
Düstere Träume und Traumkrieger
Zwar hat Robert Englund einige sehr bezeichnende Szenen und One-Liner in Nightmare III, welche der Darsteller mit der mittlerweile eingespielten Routine der Rolle spielt, doch im dritten Teil der Reihe steht mehr die Welt der Jugendlichen im Vordergrund sowie die Spuren des Terrors des Kindermörders. Mit der Rückkehr Heather Langenkamps in der Rolle der Nancy Thompson wird ein erzählerisch sehr interessanter Moment geschaffen, der eine starke Heldin zeigt, welche den Kampf gegen jenes Monster aufnimmt, welches schon einmal ihre Familie zerstörte, und für dessen Vernichtung sie nun eine Reihe von Kämpfern oder „dream warriors“, wie es im Originaltitel heißt, um sich schart. In der Praxis folgt dies jedoch der Formel, die man mittlerweile auf zahlreichen Slashern her kennt, selbst wenn die Konfrontation mit den eigenen Ängsten durch Freddy nach wie vor visuell interessante Bilder nach sich zieht.
Wie schon beschrieben, ist der Ton das Problem dieses Filmes. Die Idee, den Film auf ein junges Publikum auszurichten, und die finstere Hintergrundgeschichte Kruegers, die während der Handlung noch um einige Akzente erweitert wird, passen nur bedingt zusammen. Andererseits sind zumindest die Traumsequenzen, vergleicht man diese mit dem zweiten Teil der Reihe, wieder auf dem Niveau des ersten Teils, wenn es darum geht eine düster-unheimliche Atmosphäre zu etablieren.
OT: „A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Chuck Russell
Drehbuch: Wes Craven, Bruce Wagner, Frank Darabont, Chuck Russell
Musik: Angelo Badalamenti
Kamera: Roy H. Wagner
Besetzung: Heather Langenkamp, Patricia Arquette, Laurence Fishburne, Priscilla Pointer, Craig Wasson, John Saxon, Zsa Zsa Gabor, Robert Englund, Dick Cavett
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