Nach den Ereignissen vor ein paar Jahren in der psychiatrischen Anstalt, in deren Folge Kristen (Tuesday Knight) zusammen mit ihren Freunden Freddy Krueger (Robert Englund) das Handwerk legen konnte und man dessen sterblichen Überreste beerdigt hatte, kehren die Albträume nun wieder. Kristen glaubt an ein Wiedererwachen des Kindermörders und dass er schon bald ihre wie auch die Träume anderer Teenager heimsuchen wird, auf der Suche nach neuen Opfern. Bis man sie damit ernst nimmt, ist es bereits zu spät und Freddy ist nicht nur zu neuem Leben erwacht, er hat in Kristens Freundin Alice (Lisa Wilcox) jemanden gefunden, der ihn zu neuen Opfern führen kann. Schon nach kurzer Zeit sterben Alices Freunde, einer nach dem anderen, ohne dass die Polizei oder jemand anders eine Erklärung für die Vorfälle hätte. Derweil wird Alice von Krueger nicht nur in ihren Träumen heimgesucht, sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit gedemütigt.
Schließlich erkennt die Kruegers heimtückischen Plan, und dass sie diesem auf lange Sicht ebenfalls zum Opfer fallen wird. Als Krueger sich ihren Schwarm an der Highschool als nächstes auserkoren hat, beschließt sie, sich zur Wehr zu setzen und gegen den Mörder in den Kampf zu ziehen. Dafür muss sie jedoch lernen, ihn auf seinem eigenen Terrain, der Traumwelt, zu schlagen und zur Meisterin der Träume („dream master“) werden.
Freddy als der Held
Nachdem man es mit Nightmare III – Freddy Krueger lebt geschafft hatte, das Franchise kommerziell wieder zum Leben zu erwecken, sollte es nicht lange dauern, bis es Ideen für einen vierten Auftritt von Robert Englund als Freddy Krueger gab, der mittlerweile neben Michael Myers und Jason Vorhees zu einer Horrorikone der 1980er aufgestiegen war. Dies erkannte auch Regisseur Renny Harlin (Stirb Langsam 2), dem mit Nightmare on Elm Street 4 sein Durchbruch in der Traumfabrik gelang und der gar so weit ging, einen Vergleich zwischen Freddy Krueger und James Bond herzustellen, um zu betonen, dass die meisten Zuschauer nur wegen dieser Figur ins Kino kommen würden und weniger wegen der Qualität der Filme an sich. Diese Aussage ist in zweierlei Hinsicht interessant, denn zum einen ist es eine zutreffende Beobachtung und zum anderen fasst sie gewissermaßen zusammen, was dem Franchise, wie schon der Freitag der 13.-Reihe, nun bevorstand, nämlich der qualitative Niedergang.
An dieser Stelle muss wohl nicht mehr erwähnt werden, wie Robert Englund in der Rolle von Freddy Krueger aufgeht und mit großer Spielfreude jene schwarzhumorigen One-Liner zum Besten gibt, die das Letzte sind, was seine Opfer hören, bevor er sie ins Jenseits befördert. Hatte er schon im dritten Teil weitaus mehr Szenen als in den Filmen zuvor, hat er im vierten Eintrag der Filmreihe noch mehr Gelegenheit, unter Beweis zu stellen, wie viel Spaß ihm diese Rolle macht. Bisweilen geht dies so weit, dass man meint, wie auch andere Rezensenten in ihrer Kritik schrieben, es handle sich vielmehr um eine Horrorkomödie. Wenn Freddy eines seiner Opfer beim Sonnenbaden heimsucht oder sich als Krankenschwester tarnt, dann hat dies nicht mehr viel mit Horror zu tun, sondern wirkt eher so, als hätten die Drehbuchschreiber fieberhaft nach immer neuen Möglichkeiten gesucht, diese Figur einzusetzen. Das hat jedoch auch etwas sehr Ermüdendes, wird nach einer Weile sehr berechenbar und man fragt sich, was aus diesem Film hätte werden können, wenn sich die Autoren mehr mit der eigentlichen Geschichte befasst hätten.
Meister aller Träume
Die Grundidee, welche die von Lisa Wilcox gespielte Alice im Film ihren Freunden erklärt, baut darauf auf, dass man als „Meister seiner Träume“ die Kontrolle über diese hat. Dieser Gedanke, der eigentlich nur eine logische Folge aus der Geschichte des letzten Teils ist, ist Aufhänger für die Geschichte eines Teenagers, der sich gegen den Kontrollverlust wehrt, nicht nur in den Träumen, sondern auch in der Wirklichkeit. Dabei kommt es zu visuell interessanten Szenen, wie beispielsweise einer Wiederholung, in der sie und ihr Freund gefangen sind. Leider beißen sich solche Ideen mit den ironischen Momenten, die einen ganz anderen Ton verfolgen und den gesamten Film unentschlossen und wenig chaotisch wirken lassen.
Alles in allem sind dies aber keinesfalls Ideen, welche die Reihe nicht schon im ersten und im zweiten Teil verfolgte, sodass man eigentlich attestieren muss, dass den Machern nicht nur die Ideen ausgehen, sondern auch diese Filmreihe nur noch auf wenigen Aspekten beruhte und man mit diesen Geld machen wollte.
OT: „A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master“
Land: USA
Jahr: 1988
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: William Kotzwinkle, Brian Helgeland
Musik: Craig Safran
Kamera: Steven Frierberg
Besetzung: Tuesday Knight, Lisa Wilcox, Ken Sagoes, Rodney Eastman, Brooke Bundy, Andras Jones, Danny Hassel, Robert Englund
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