Nachdem sie Freddy Krueger (Robert Englund) in der Traumwelt endgültig das Handwerk gelegt hat und in ihrer Familie wieder Ruhe eingekehrt ist, konnte sich Alice Johnson (Lisa Wilcox) ein neues Leben aufbauen und neue Freunde finden. In den Tagen vor ihrem Schulabschluss, als sie sich eigentlich auf die Europareise mit ihrem Freund Dan (Danny Hasset) freuen sollte, überkommt sie jedoch der Verdacht, dass Krueger alles andere als tot ist. Die Albträume sind zurückgekehrt, ohne aber, dass in ihnen der Kindermörder vorkommt. Dennoch ist Alice alarmiert. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden wahr, als Krueger während eines weiteren Traumes tatsächlich wieder aufersteht und ankündigt, Rache zu nehmen und ihre Freunde einen nach dem anderen zu ermorden. Als Alice aus ihrem Traum erwacht, gibt es noch eine andere Neuigkeit für sie, denn sie ist nämlich schwanger und hat nun noch einen weiteren Grund, sich endlich von Freddy ein für allemal freizumachen, der mit seiner Mordserie unter ihren Freunden schon begonnen hat.
Ein Streit unter Autoren
Nachdem sich der vierte Teil der Nightmare on Elm Street Reihe trotz der eher dürftigen Geschichte zu einem kommerziellen Erfolg entwickelt hatte, dauerte es, wie in Hollywood üblich, nicht lange und es wurden Pläne für mögliche Fortsetzungen gemacht, wobei man für den fünften Film der Reihe auf eine Idee zurückgriff, die eigentlich das Fundament für Nightmare III – Freddy Krueger lebt hatte bilden sollen. Die Entwicklung des Drehbuchs sollte dann aber sehr lange dauern und wenig konfliktfrei, denn auch wenn letztlich John Skipp namentlich genannt wird, waren es in Wirklichkeit doch eine ganze Reihe von Autoren, die bei dem Film mitwirkten, was man dem Endergebnis auch an manchen Stellen anmerkt.
Auch wenn es nicht so stark auffällt wie in diesem Teil, war bereits der vierte und der dritte Teil der Filmreihe sehr uneben, was den Ton betraf, den die Autoren wie auch die Filmemacher treffen wollten. Generell scheinen die Leinwandauftritte Freddy Kruegers entweder sehr comichaft zu ein, wie man im sechsten Teil noch sehen sollte, oder etwas unentschlossen in ihrer Richtung, was schon im zweiten Film auffiel. Regisseur Stephen Hopkins jedoch macht das Beste aus einer Geschichte, die sich redlich bemüht, die noch offenen Handlungsstränge aus den vorherigen Filmen zu schließen und zugleich so etwas wie eine reichere Hintergrundgeschichte zu Freddy Krueger zu geben, die sich bereits in Nightmare III ankündigte. Dies stieß auf wenig Gegenliebe bei der Kritik zu der Zeit, doch mit etwas Abstand muss man attestieren, dass es sich um einen der wohl ambitioniertesten Einträge innerhalb der Filmreihe handelt, alleine, wenn man die Bilder betrachtet, die teils ins Surreale gehen und die Idee einer Traumwelt viel weiter spinnen, als es die vorherigen Filme getan haben.
Die Kontrolle über den eigenen Körper
Auch thematisch kann man Nightmare on Elm Street 5 einiges unterstellen, aber keinesfalls einen Mangel am Ambition. Während die Erweiterung des Hintergrundes um Freddy Krueger skeptisch gesehen werden kann, sind Ideen wie die Thematik des eigenen Körpers und wie eine fremde Macht von diesem Besitz ergreift, in der Tat sehr reizvoll und auch gut umgesetzt. Abermals zeichnet sich Schauspielerin Lisa Wilcox, die bereits in Nightmare in Elm Street 4 überzeugte, viele gute Akzente und schafft es eine Geschichte zu trafen, die erzählerisch sich sehr viel vornimmt, sich aber das ein oder andere Mal dabei verheddert. Wie schon bei den Bildern merkt man Nightmare on Elm Street 5 an, dass hier mehrere Autoren und daher mehrere Ansätze am Werk waren, was zu einem überfrachteten Film führt, welches jedoch immer wieder sehr interessant wirkt. Bedauerlich ist dabei auch, dass es den Darstellern, wenn man von Englund und Wilcox absieht, an dem nötigen Talent für eine derartige Ambition in der Erzählung mangelt, was zu einigen sehr seltsamen und bisweilen hölzernen Dialogen führt.
OT: „Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Stephen Hopkins
Drehbuch: John Skipp
Musik: Jay Ferguson
Kamera: Peter Levy
Besetzung: Lisa Wilcox, Erika Anderson, Valorie Armstrong, Danny Hasset, Whit Hertford, Beatrice Boepple, Robert Englund, Michael Bailey Smith
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