One Way – Hell of a Ride
© Splendid Film

One Way – Hell of a Ride

„One Way – Hell of a Ride“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Freddy (Colson Baker) will endlich aussteigen und die Welt des Verbrechens hinter sich lassen. Er weiß auch schon, wie er das hinbekommen will: Er beklaut einfach seinen Boss, die Drogen-Baronin Vic (Drea de Matteo). Die ist jedoch alles andere als erfreut über die Pläne ihres Schützlings und hetzt ihm ihre Männer hinterher. Schwer verletzt schafft es Freddy noch in einen Überlandbus, um möglichst weit davonzukommen. Doch was nun? Während es dort mit der jungen Ausreißerin Rachel (Storm Reid) und dem Sozialarbeiter Will (Travis Fimmel) zu tun bekommt, sucht er verzweifelt nach einem Ausweg aus der Misere. Doch weder sein Vater Fred (Kevin Bacon) noch seine Ex Christine (Meagan Holder), die er vom Bus aus anruft, sind sonderlich erpicht darauf, dem Flüchtenden zu helfen …

Gefangen in einem fahrenden Bus

Sie sind immer wieder als Setting beliebt: Fahrzeuge, die gerade unterwegs sind und in denen die Protagonisten und Protagonistinnen auf die eine oder andere gefangen sind. Vor allem Flugzeuge bieten sich an, da man aus diesen nicht aussteigen kann und die daher keine Möglichkeit geben, einer Gefahr zu entkommen – siehe etwa 7500, Snakes on a Plane oder Emergency Declaration. Ebenfalls hoch im Kurs stehen fahrende Züge, wie die Beispiele The Commuter und Bullet Train gezeigt haben. Wem das noch nicht gereicht hat, findet mit One Way – Hell of a Ride nun ein weiteres Fortbewegungsmittel, das zum Schauplatz eines Thrillers wird. Denn nach einer kurzen Einführung, die den flüchtenden Freddy zeigt, spielt der Film fast ausschließlich an Bord des Überlandbusses.

Wobei das hier nur zum Teil mit den obigen Kollegen zu vergleichen ist. So fehlt hier das Gefühl einer unmittelbaren Gefahr. Zwar wissen wir, dass irgendwo da draußen Vic vor Wut schäumt und alles daran setzt, um das Geld und die Drogen zurückzubekommen. Aber sie ist weit weg und hat erst einmal keine Möglichkeit, an Freddy heranzukommen. Die akutere Bedrohung geht von der schweren Verletzung aus, die dann doch eine gewisse Dringlichkeit mit sich bringt. Dennoch, man sollte von One Way – Hell of a Ride keine Hochspannung erwarten. Über weite Strecken passiert nichts Relevantes. Stattdessen sehen wir zu, wie sich der Protagonist mit verschiedenen Figuren unterhält, sei es im Bus oder per Telefon – und sich dabei oft im Kreis dreht.

Spartanisch, aber nicht uninteressant

Dass das nicht bei allen auf Gegenliebe stößt, verwundert nicht. Die Kritiken sind bescheiden, die Reaktionen des Publikums sind es ebenfalls. Es hat schon seine Gründe, weshalb der Film trotz seiner prominenten Besetzung – Rap-Star Colson Baker aka Machine Gun Kelly und Hollywood-Größe Kevin Bacon – kaum Aufmerksamkeit erhalten hat und nicht in die Kinos kam. Viele werden sich bei One Way – Hell of a Ride schlichtweg langweilen. Es dauert schon sehr lange, bis es tatsächlich mal zu brisanten Situationen kommt. Und selbst die sind ziemlich kurz. Ob da das nötige Geld gefehlt hat oder ob es sich um die späten Auswirkungen von erschwerten Corona-Drehbedingungen handelt, darüber kann spekuliert werden. So oder so, das ist alles schon recht spartanisch. Mit Action hat das wenig zu tun, selbst wenn das an mehreren Stellen so beschrieben wird.

Und doch ist das Ergebnis sehenswerter, als es die vielen schlechten Meinungen erwarten lassen. So hat der Film eine ganz interessante Atmosphäre, die auch leicht ins Unwirkliche geht. Das nächtliche Setting, die diversen Figuren, die auf ihre Weise entweder verloren oder rätselhaft wirken, das wird zusammen mit der eigenwilligen Inszenierung und der Musik zu einem ganz eigenen Film. Wer sich darauf einlassen kann, dass One Way – Hell of a Ride nicht der actionreiche Hochspannungsthriller ist, als der er verkauft wird, kann daher schon eine nicht uninteressante Zeit im Bus verbringen. Zumindest ist es mal was anderes als die ganzen Wegwerf-B-Movies, die in diesem Genre jede Woche veröffentlicht werden und die man schon vergessen hat, bevor sie vorbei sind.

Credits

OT: „One Way“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Andrew Baird
Drehbuch: Ben Conway
Musik: Raffertie
Kamera: Tobia Sempi
Besetzung: Colson Baker, Kevin Bacon, Travis Fimmel, Drea de Matteo, Storm Reid, Meagan Holder

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

One Way – Hell of a Ride
fazit
„One Way – Hell of a Ride“ wird zwar als actionreicher Hochspannungsthriller verkauft, erfüllt diese Erwartungen aber kaum. Der Film um einen Verbrecher, der in einem Überlandbus vor einer Drogen-Baronin und deren Schergen flieht, ist dennoch nicht uninteressant, auch wegen der zum Teil unwirklichen Atmosphäre an Bord.
Leserwertung9 Bewertungen
5.9
6
von 10