Drei Jahre sind vergangen seit den Vorfällen in der Kleinstadt Hope, Wshington und John Rambo (Sylvester Stallone) verbüßt seine Strafe in einem der schlimmsten Arbeitslager des Landes, als er von seinem ehemaligen Ausbilder Colonel Sam Trautman (Richard Crenna) aufgesucht wird. Abermals soll er eine Mission für das US-Militär annehmen, welche ihn nach Thailand führt, wo der US-Geheimdienst mehrere US-Kriegsgefangene vermutet, die seit dem Ende des Vietnamkrieges nach wie vor dort festgehalten werden. Der Missionsleiter Major Murdock (Charles Napier) sichert ihm seine Unterstützung zu, doch besteht darauf, dass Rambo lediglich die Existenz des Gefangenenlagers bestätigt und unter keinen Umständen angreift. Zähneknirschend akzeptiert der Ex-Soldat und wird wenig später über dem Zielgebiet mit einem Fallschirm abgeworfen. Mittels einer Kontaktperson gelingt dann die Überfahrt nach Thailand, wo sich Rambo auf die Suche nach dem Camp macht. Schon nach wenigen Minuten steht für ihn fest, dass Murdocks Informationen fehlerhaft sind, denn nicht nur befinden sich eine ganze Reihe Kriegsgefangener in dem Lager, es wird zudem schwer bewacht von einer Hundertschaft an Soldaten. Entgegen seinen Anweisungen und als er sieht, in welchem Zustand die Gefangenen sind, macht sich Rambo an deren Befreiung und schließlich an die gemeinsame Flucht über die Landesgrenze.
Missing in Action
Nach dem überwältigenden Erfolg von Rambo zeichnete sich ab, dass dies keinesfalls der letzte Einsatz für den Vietnam-Veteranen gewesen war, allein schon wegen der schauspielerischen Leistung Sylvester Stallones, der mit John Rambo eine wahre Ikone des Actiongenres geschaffen hatte. Für die Fortsetzung diente die Diskussion um US-Kriegsgefangene in Vietnam, von denen viele auch nach Ende des Krieges noch vermisst waren und deren Schicksal lange nicht geklärt werden konnte. Unter der Regie von George P. Cosmatos (Tombstone, Die City-Cobra) entstand ein Film, welcher das Drama des ersten Teils fast gänzlich hinter sich lässt und sich als reiner Actionfilm versteht, dafür aber am Kultstatus seiner Hauptfigur weiterarbeitet und dieser einige denkwürdige Momente gibt.
Im Original wird die Fortsetzung zwar „First Blood Part II“ betitelt, doch abgesehen von den Figuren gibt es nicht mehr allzu viele Verbindungen zwischen Cosmatos und Ted Kotcheffs Film von 1982. War das Drama eines Veteranen, der einen viel heimtückischeren und bitteren Krieg in seiner Heimat vorfand, noch das Zentrum im ersten Teil, ist das Sequel schon deutlich actionbetonter und auf Augenhöhe mit anderen Genrevertretern der 80er Jahre. John Rambo wird vielmehr zu einer Art Übermensch, der, selbst wenn er das ein oder andere Mal verletzt wird, die Sünden seines Landes in gewisser Weise korrigiert und wie ein Orkan über die sowjetischen wie auch die vietnamesischen Soldaten fegt. Muskelbepackt und mit einem kehligen Schrei auf den Lippen stürzt sich dieser Rambo ins Gefecht und wirkt dabei bisweilen wie eine jener Actionfiguren, mit denen Kinder gerne spielen und die von ihrer Körperlichkeit her ähnlich angelegt sind. Folglich geht es auch wesentlich lauter zu in Rambo II – Der Auftrag, der einige wirklich spektakuläre Actionszenen, mit Feuergefechten und Explosionen zu bieten hat, sodass dem Zuschauer, vorausgesetzt man hat das entsprechende Soundsystem zu Hause, wahrlich Hören und Sehen vergeht.
Die Hölle ist sein Zuhause
Unter der Bedingung, dass man sein Gehirn für die Dauer von 96 Minuten ausschalten kann, bekommt man mit Rambo II – Der Auftrag also beste Action-Unterhaltung geboten sowie einen Sylvester Stallone, der körperlich wohl in seiner besten Verfassung war. Fast die gesamte Laufzeit hinweg kann man den Schauspieler mit freiem Oberkörper bewundern, was aber natürlich nicht nur der Demonstration seiner Muskeln dient, sondern eben auch der Narben und verheilten Wunden seiner vielen Schlachten, die er meist allein bestreiten musste. Entsprechend dialogarm fallen die Szenen Stallones aus, wohingegen die Bürokraten und Befehlshaber die meiste Redezeit für sich beanspruchen, was, wie viele andere Aspekte dieses Films, die Diskrepanz zwischen den Soldaten und den Generälen ausmacht. Darüber hinaus ist es, wie schon im ersten Teil, der von Richard Krenna gespielte Trautman, dessen Aussagen über Rambo dessen Status als Übermenschen hervorheben, beispielsweise sein Statement, dass die Hölle das einzige Zuhause sei, was Rambo kenne.
OT: „Rambo: First Blood Part II“
Land: USA
Jahr: 1985
Regie: George P. Cosmatos
Drehbuch: Sylvester Stallone, James Cameron
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Jack Cardiff
Besetzung: Sylvester Stallone, Richard Crenna, Charles Napier, Steven Berkoff
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