Rambo III
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Rambo III

Rambo III
„Rambo III“ // Deutschland-Start: 14. Juli 1988 (Kino) // 8. November 2018 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Drei Jahre nach seinem letzten Einsatz in Südostasien hat sich John Rambo (Sylvester Stallone) in einem buddhistischen Kloster in Thailand niedergelassen. Eines Tages kontaktiert ihr sein ehemaliger Ausbilder Colonel Trautman (Richard Crenna) mit einer neuen Mission, die vorsieht, dass er gemeinsam mit ihm nach Afghanistan zieht, wo er die Mudschahedin im Kampf gegen die Sowjetunion unterstützen soll. Ein unter der Macht der Sowjets stehender Stützpunkt macht den Rebellen dabei besonders zu schaffen und soll im Zentrum der Operation stehen. Rambo lehnt ab, doch wird einige Wochen später abermals von einem Angehörigen des US-Geheimdiensts aufgesucht, mit der Nachricht, Trautman sei nun ein Gefangener von Oberst Zaysen (Marc de Jonge). Rambo zögert nicht lange und macht sich auf den Weg nach Afghanistan, wo er von den Mudschahedin bis zu dem Stützpunkt gebracht wird. In ihrem Lager wird er Zeuge der Grausamkeit von Zaysens Männern, die das Lager angreifen, viel zerstören und auch nicht davor zurückschrecken, Frauen und Kinder umzubringen. Rambo beschließt, dass seine Mission nicht mehr nur sei, seinen ehemaligen Ausbilder zu retten, denn nun will er auch das Fort an sich zerstören.

Verwundbar und humorvoll

Das Ende von Rambo II – Der Auftrag, welches den Titelhelden zeigte, wie er zurückging in den Dschungel und damit in Richtung des Konflikts, den er eigentlich schon lange hinter sich hatte lassen wollen, deutete bereits auf einen dritten Teil der Filmreihe hin, der dann wenige Monate später folgen sollte. Angelehnt an den Konflikt in Afghanistan und die Rolle, welche die USA bei diesem spielte, wird abermals der bekannte Held als eine Art Symbolfigur in den Kampf geschickt gegen die ideologischen Gegner des Westens. Zwar wollte Regisseur Peter MacDonald Sylvester Stallone etwas mehr Humor abgewinnen und ihn verwundbarer zeigen, wie er in Interviews beschreibt. Doch wirklich funktionieren tut dies nicht.

In der Tat wirkt Rambo III stellenweise wie eine Verweis auf das Buddy-Action-Format, welches in den 80er Jahren populär wurde, beispielsweise, wenn Rambo es zusammen mit Trautman gegen die sowjetischen Soldaten aufnimmt. Auch bemerkt man, wie der Protagonist endlich mit dem Krieg abschließen will, aber noch nicht den „inneren Krieg“, wie es sein ehemaliger Ausbilder nennt, gekämpft hat, was vielleicht die von MacDonald angesprochene Verletzlichkeit sein soll. Derlei Ansätze der Inszenierung wie auch des Drehbuchs beweisen, dass niemand so richtig etwas mit einem Charakter wie John Rambo anzufangen weiß, was nicht nur Stallone selbst, wie er später erklärte, zunehmend frustrierte. Wie schon im zweiten Teil wird er eher noch mehr zu diesen Supersoldaten, der alles niedermäht, was ihm in den Weg kommt, was dieses Mal sogar in den Dialogen ausgedrückt wird, wenn beispielsweise Traumann ihm zu erläutern versucht, dass er nun einmal eine solche Killermaschine sei und er sich seiner Bestimmung stellen müsse.

Ein neuer Krieg

So verändert sich im Gegensatz zum zweiten Teil die Kulisse oder vielmehr das Schlachtfeld für einen sehr konventionelle und recht patriotischen Film, dessen Agenda mehr als offensichtlich ist und von der zeitgenössischen Kritik damals aufgezeigt wurde. Wer sich daran nicht stört, bekommt immerhin den technisch anspruchsvollsten Eintrag der Filmreihe zu sehen (zumindest bis dahin), denn Szenen wie zum Beispiel die Schießerei in einer Höhle, in welcher Rambo es alleine mit einer Truppe sowjetischer Spezialkräfte aufnimmt, sind überzeugend umgesetzt und geschnitten. Generell scheint die Steigerung der Gegnerzahl sowie die Anzahl der militärischen Vehikel, welche Rambo, immer einen Kampfschrei auf den Lippen, dem Erdboden gleichmacht, der dramaturgische Kern dieses Films zu sein, der weniger auf Klasse und mehr auf Masse setzt. Nur schade, dass dieses Prinzip nach einer Weile ermüdet und nach circa einer Stunde bisweilen auch etwas langweilt.

Credits

OT: „Rambo III“
Land: USA
Jahr: 1988
Regie: Peter MacDonald
Drehbuch: Sylvester Stallone, Sheldon Lettich
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: John Stanier
Besetzung: Sylvester Stallone, Richard Crenna, Marc de Jonge, Kurtwood Smith

Bilder

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Rambo III
fazit
„Rambo III“ ist ein konventioneller, technisch zwar solider, aber insgesamt eher überraschungsarmer Actionfilm. Peter MacDonalds Beitrag zu der Filmreihe setzt auf Quantität und weniger auf Qualität, was man auch daran sieht, dass man nicht so richtig weiß, was man eigentlich mit dem Titelhelden anstellen will, außer ihn in immer neue Schlachten zu schicken.
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4
von 10