Dorothy (Jessica Chapsaw), Lily (Jessica Cauffiel), Kate (Mary Shelton) und Paige (Denise Richards) sind Freundinnen seit der High-School. Anlässlich des bevorstehenden Valentinstages soll es bei Dorothy, die noch immer bei ihrem vermögenden Vater wohnt, eine rauschende Feier geben und damit eine erneute Möglichkeit, für Lily und Paige auf Männerfang zu gehen. Während Lily jedoch noch immer versucht, ihre Beziehung zu dem alkoholkranken Adam (David Boreanaz) zu vergessen, sich aber nach wie vor mit diesem trifft, würde Paige am liebsten Single bleiben und ist eher auf einen One-Night-Stand aus. Dorothy wähnt sich derweil in einer Beziehung mit Campbell (Daniel Cosgrove) und Kate ist schon seit einer Weile mit einem aufstrebenden Künstler zusammen, mit dessen Kunst keine von ihnen so richtig was anfangen kann. Als eine ihrer Freundinnen auf grausame Weise ermordet wird, holt die Vergangenheit die vier Freundinnen ein, denn einer ihrer Schulkameraden, den sie vor vielen Jahren nicht nur immer wieder abgewiesen, sondern auch noch schikaniert hatten, könnte hinter dem Mord stecken. Der Verdacht scheint sich zu bestätigen, als wenige Tage vor dem Valentinstag alle von ihnen eine Karte erhalten mit einer Drohung darauf, die ihren baldigen Tod ankündigt.
Am Ende eines Trends
Als Wes Cravens Scream – Schrei! 1996 in den Kinos startete, trat dies eine ganze Welle an Slasher-Filmen los, die schnell produziert Teil haben wollten an einem Trend, der genauso schnell wieder vorüber war. Ein Regisseur, der ohne Zweifel seine Karriere in jener Zeit begann, ist der Australier Jamie Banks, der mit Düstere Legenden einen der interessantesten Einträge dieser neuen Slasher-Filme inszenierte und schließlich mit Schrei, wenn Du kannst einen weiteren drehen sollte. David Boreanaz und Katherine Heigl, die beide gerade populär warnen aufgrund ihrer Rollen in Serien wie Buffy, Angel und Roswell, sollten wohl ausreichen, um ein Publikum für diesen Slasher zu finden, der wesentlich besser in den 80er Jahren funktioniert hätte, als die Formel dieses Horror-Sub-Genres noch nicht von den Figuren in Scream transparent gemacht worden war.
Im Jahre 2001, als Schrei, wenn Du kannst in die Kinos kam, war der Boom dieser neuen Slasher-Filme, die sich an Cravens Film orientierten, schon lange vorüber, sodass sich sowohl Publikum als auch Kritik fragten, was sie mit einem solchen Streifen anfangen sollten, der noch dazu so altbacken inszeniert und geschrieben war. Tatsächlich gibt es wenig, was man an Jamie Banks’ Film gruselig, innovativ oder gar spannend finden wird, denn das Drehbuch und die Inszenierung spult jene Formel herunter, die jeder kennen wird, der einmal Halloween – Die Nacht des Grauens oder Freitag der 13.gesehen hat. Mit etwas zeitlicher Distanz mag man höchstens betonen, dass Schrei, wenn Du kannst an eben jene Vorbilder anknüpfen und sich an die Tradition der Holiday-Slasher im US-amerikanischen Kino anschließen will. Denn auch wenn man jedes weitere Opfer und jeden Jump Scare bereits lange vorher erahnen kann und selbst die Identität des Killers keinen wirklich überraschen wird, muss man zur Ehrenrettung des Filmes zumindest anmerken, mit welchem Ernst hier inszeniert wurde, sodass manche der Tötungszenarien bisweilen an die Giallos eines Dario Argentos erinnern.
Das fragliche Glück der Zweisamkeit
Auch wenn Schrei, wenn Du kannst 2001 spielt und in die Kinos kam, trägt der Film optisch wie auch erzählerisch den Stempel der ausgehenden 90er. Die Kostüme wie auch die Musik deuten auf dieses Jahrzehnt hin, doch vielmehr noch die Herangehensweise an das Thema Dating. Ausgehend von der Idee des Holiday-Slashers wird innerhalb der Geschichte ein Blick auf die verschiedenen Beziehungen der vier Figuren geworfen, die allesamt wenig harmonisch zu sein scheinen und bei der sie sich teils sogar gegenseitig die Männer ausspannen. Bisweilen wird man sich wundern, wie diese vier Frauen überhaupt noch Freundinnen sind, denn abgesehen von ihrem insgesamt sehr ähnlichen Look, verbindet sie kaum etwas miteinander, außer einen Hang zur Oberflächlichkeit und eine Prise Dummheit, die jedem in einem solchen Slasher eigen zu sein scheint, wenn es darum geht, vom Mörder zu fliehen. Fast möchte man meinen, dass es sich bei den vier Freundinnen um eine Art Vorreiter der Clique von Sex and the City handelt, deren Modebewusstsein und Stil nur eine Tarnung sind für einen hässlichen Charakter und der Tatsache, dass sie eigentlich nur ein Spiegel verschiedener Klischees sind.
OT: „Valentine“
Land: USA, Australien
Jahr: 2001
Regie: Jamie Blanks
Drehbuch: Gretchen J. Berg, Aaron Harberts, Donna Powers, Wayne Powers
Musik: Don Davis
Kamera: Rick Bota
Besetzung: David Boreanaz, Denise Richards, Marley Shelton, Jessica Chapsaw, Jessica Cauffiel, Fulvio Cecere, Katherine Heigl
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