Kaum aus den Flitterwochen zurück, erwartet Shrek und Fiona bereits das nächste Abenteuer. Schließlich möchten ihre Eltern den Bräutigam endlich einmal kennenlernen. Shrek hält von der Idee nicht, die weite Reise auf sich zunehmen, auf das große Bankett hat er ohnehin keine Lust. Am Ende fügt er sich aber dem Wunsch Fionas, weshalb sie sich zusammen mit dem Esel auf den Weg machen. Dort angekommen, kommt es zum Eklat, da die Schwiegereltern angewidert sind von dem Anblick des Oger-Brautpaares. Nach einer heftigen Auseinandersetzung beim Bankett beschließt König Harold, der sich nicht mit der Situation abfinden kann, tätig zu werden. Aber auch Shrek ist fest entschlossen, für das Glück seiner Familie zu kämpfen und große Opfer auf sich zu nehmen …
Die Rückkehr der etwas anderen Märchenfiguren
Dass Märchen eine dankbare Vorlage sind für Animationsfilme, ist nun wirklich kein Geheimnis. Vor allem Disney prägte das Bild der klassischen Geschichten maßgeblich mit. So war Schneewittchen und die sieben Zwerge 1937 der erste abendfüllende Zeichentrickfilm des Media-Giganten und legte den Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere. Und doch war der große Erfolg von Shrek – Der tollkühne Held 2001 eine Überraschung. Schließlich handelte es sich bei dem Fantasyabenteuer eben nicht um ein klassisches Märchen, sondern eine mit Meta-Kommentaren und Popzitaten gespickte Parodie, welche die aus der eigenen Kindheit bekannten Figuren kräftig durch den Kakao zog. Der Held war zudem kein strahlender Prinz, sondern ein hässlicher, unflätiger Oger. Wer will so etwas sehen?
Jede Menge, wie sich herausstellte, weshalb es drei Jahre später in Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück bereits ein Wiedersehen mit Shrek, Fiona und dem Esel gab. Nun durfte man sich natürlich fragen: Was genau soll da noch zu erzählen sein? Schließlich gab es beim ersten Teil bereits ein Happy End, das zwar eine tatsächliche Überraschung bereithielt und sich bewusst gegen das wendete, was einem sonst immer in solchen Geschichten vorgesetzt wird. Dennoch, eigentlich war das Märchen mit der Hochzeit der beiden zu Ende. So ganz gelingt es dem 4-köpfigen Drehbuchteam dann auch nicht, einen wirklichen Grund für die Fortsetzung mitzuliefern. Da wird dann doch mehr das Bewährte noch einmal aufgewärmt, sowohl im Hinblick auf das Grundgerüst der Geschichte, deren Umsetzung wie auch die Figuren.
Nicht neu, aber spaßig
Der große Neuzugang ist dabei natürlich der gestiefelte Kater, der mit seinen besonderen Talenten, seien sie kämpferischer wie körperlicher Art, die Herzen des Publikums eroberte. Und so gehörte er im Anschluss zum Stammpersonal, erhielt mit Der gestiefelte Kater und Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch sowie einer eigenen Serie zahlreiche weitere Auftritte. Aber auch die Fee, sonst eigentlich eine Helferin im Sinne des Guten, wird hier zu einer herrlichen Gegenspielerin. Ganz im Stil des Vorgängers werden bei Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück Traditionen auf den Kopf gestellt und vermeintlich unverrückbare Wahrheiten ad absurdum geführt. Der Überraschungsfaktor des ersten Teils fehlt dabei natürlich: Der Film folgt seiner eigenen Tradition und versucht nicht wirklich etwas Neues. Aber es funktioniert. Während das Konzept später dann doch irgendwann aufgebraucht war, macht der zweite Teil nach wie vor Spaß.
Dazu trägt auch der Soundtrack bei, der einige bekannte Lieder in etwas anderen Versionen enthält, aber auch Original-Stücke wie das für einen Oscar nominierte Accidentally in Love der Counting Crows. Visuell stellt Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück einen klaren Fortschritt im Vergleich zum ersten Teil dar, da haben sich die drei Jahre auf jeden Fall bezahlt gemacht. Es gelingt DreamWorks Animation, Realismus und Märchenhaftes auf ansprechende Weise miteinander zu verbinden. Ob es die Fortsetzung unbedingt gebraucht hätte, darüber kann man sich viele Jahre später noch immer streiten. Das zweite Abenteuer der etwas anderen Fantasy-Gestalten ist aber nach wie vor unterhaltsam genug, dass man sich dieses gut ansehen und Freude an den diversen absurden Einfällen haben kann.
OT: „Shrek 2“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Andrew Adamson, Kelly Asbury, Conrad Vernon
Drehbuch: Andrew Adamson, Joe Stillman, J. David Stem, David N. Weiss
Musik: Harry Gregson-Williams
Animation: DreamWorks Animation
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Academy Awards | 2005 | Bester Animationsfilm | Nominiert | |
Bestes Lied | Adam Duritz, Dan Vickrey, David Immerglück, Matthew Malley, David Bryson | Nominiert | ||
Cannes | 2004 | Goldene Palme | Nominiert | |
Golden Globes | 2005 | Bester Animationsfilm | Nominiert |
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