The Myth of the American Sleepover
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The Myth of the American Sleepover

The Myth of the American Sleepover
„The Myth of the American Sleepover“ // Deutschland-Start: 10. Dezember 2022 (MUBI)

Inhalt / Kritik

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, bald geht die Schule wieder los. Das bedeutet aber nicht, dass man vorher nicht noch ein wenig Spaß haben könnte. Da werden Partys veranstaltet, die Schülerinnen treffen sich, um gemeinsam die Nacht zu verbringen. Unter ihnen ist auch Maggie (Claire Sloma), die jedoch etwas mehr im Sinn hat und deshalb zusammen mit ihrer Freundin Beth (Annette DeNoyer) umherwandert, auf der Suche nach Alternativen. Das haben sie mit Rob (Marlon Morton) gemeinsam, der sich von der Nacht etwas mehr sexuelle Erfüllung erhofft. Und dann ist da noch Scott (Brett Jacobsen), der eine Schwäche für die Zwillingsschwestern Ady (Nikita Ramsey) und Anna (Jade Ramsey) entwickelt …

Der alltägliche Anfang eines Ausnahmeregisseurs

Der Name David Robert Mitchell dürfte in erster Linie Fans ungewöhnlicher Genrefilme ein Begriff sein. So gelang dem US-amerikanischen Regisseur und Drehbuchautor 2014 der Durchbruch mit dem Horrorfilm It Follows über einen Fluch, der ebenso langsam wie tödlich ist. 2018 folgte Under the Silver Lake, eine skurrile Schnitzeljagd, welche Verschwörungstheorien aufs Korn nahm. Während diese beiden Werke noch immer frisch im Bewusstsein des Publikums sein dürften, ist das Debüt des Filmemachers heute ziemlich in Vergessenheit geraten. Das hat jedoch weniger mit der Qualität zu tun, die bei The Myth of the American Sleepover durchaus vorhanden ist. Die 2010 veröffentlichte Tragikomödie hat nur sehr wenig mit den späteren deutlich bekannteren Filmen gemeinsam.

Sie ist auch sehr viel weniger ungewöhnlich. Stattdessen steht die Geschichte um eine Gruppe Schüler und Schülerinnen, die einen letzten Sommerabend verbringen, in der Tradition anderer Jugendfilme. Vergleiche etwa zu Dazed and Confused von Richard Linklater drängen sich geradezu auf, wenn wir feiernden jungen Menschen im Verlauf einer Sommernacht folgen. So wie dort gibt es auch hier keine eindeutigen Protagonisten und Protagonistinnen. Ganz so ausufernd wie das dortige Ensemble ist das von The Myth of the American Sleepover zwar nicht. Es finden sich zudem keine bekannten Namen darin, wie es bei dem 1993 veröffentlichten Kultfilm der Fall war. Mitchells Version ist da deutlich bescheidener, mit einem Budget von rund 50.000 US-Dollar noch eine echte Independent-Produktion. Das Prinzip ist jedoch ähnlich: Es geht hier nicht um einzelne Menschen, sondern ein grundsätzliches Gefühl dieses Alters.

Die konstante Unsicherheit

Während bei Linklater jedoch den Anfang des Sommers zum Setting des Films wird, da wählte Mitchell für seinen ersten Langfilm das Ende. Das macht sich durchaus auch in der Stimmung bemerkbar. So geht es ganz klassisch um den Übergang vom Kind zum Erwachsenen. In Coming-of-Age-Geschichten geht dies meistens mit den überwältigenden Möglichkeiten einher, wenn sich den Figuren eine ganz neue Welt öffnet, in denen sie sich erst selbst wiederfinden müssen. Bei The Myth of the American Sleepover herrscht jedoch weniger Aufbruchstimmung, sondern vielmehr Ungewissheit, was das alles zu bedeuten hat. Immer wieder stehen Zweifel an, sei es auf sich selbst oder andere bezogen. Viele Szenen sind von einer Unbeholfenheit geprägt, wenn die jungen Menschen nach den richtigen Worten suchen oder damit überfordert sind, den nächsten Schritt zu tun.

Die Tragikomödie, die beim South by Southwest Festival 2010 Premiere feierte, hat dabei durchaus auch positivere Momente, etwa bei einem mitreißenden Ausbruch. Sie zeigt jedoch keinen Weg auf, um aus diesem gleichzeitigen konstanten und doch dynamischen Moment der Suche wieder herauszukommen. Der Film ist Beschreibung, keine Anleitung. Als solche ist The Myth of the American Sleepover aber durchaus gelungen. Im Gegensatz zu den beiden späteren Werken von Mitchell mag das Ergebnis austauschbarer sein und selbst noch auf der Suche nach einer eigenen Stimme. Sehenswert ist es dennoch. Wer auf der Suche ist nach einem Coming-of-Age-Ensemblefilm, der sollte diese Zeitreise in eine aufregende und doch auch frustrierende Phase des Lebens wagen.

Credits

OT: „The Myth of the American Sleepover“
Land: USA
Jahr: 2010
Regie: David Robert Mitchell
Drehbuch: David Robert Mitchell
Musik: Kyle Newmaster
Kamera: James Laxton
Besetzung: Claire Sloma, Marlon Morton, Amanda Bauer, Brett Jacobsen, Nikita Ramsey, Jade Ramsey, Amy Seimetz

Trailer

Filmfeste

SXSW 2010
Cannes 2010

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The Myth of the American Sleepover
fazit
„The Myth of the American Sleepover“ ist im Vergleich zu den späteren Filmen von David Robert Mitchell erstaunlich austauschbar. Sehenswert ist die Coming-of-Age-Tragikomödie um eine Reihe von Schülern und Schülerinnen, die einen letzten Sommerabend verbringen, aber durchaus, gerade bei den Szenen, welche die Unbeholfenheit dieser Phase des Lebens aufzeigt.
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