Treason Netflix
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Treason

Treason Netflix
„Treason“ // Deutschland-Start: 26. Dezember 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich läuft es ziemlich gut im Leben von Adam Lawrence (Charlie Cox). So ist er glücklich mit Maddy (Oona Chaplin) verheiratet, hat mit ihr zwei Kinder: Ella (Beau Gadsdon) und Callum (Samuel Leakey). Auch beruflich geht es bei dem Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes MI6 voran. Als Unbekannte seinen Chef Martin Angelis (Ciarán Hinds) vergiften und dieser erst einmal ausfällt, liegt es an Adam, die Geschäfte weiterzuführen. Dabei ahnt er noch nicht, dass es Kara (Olga Kurylenko) war, die den Anschlag auf Angelis durchgeführt hatte, mit dem Ziel, Adam an die Spitze zu bringen. Nicht nur, dass sie sich auf diese Weise erhofft, mehr Informationen über einen länger zurückliegenden Vorfall zu erlangen. Die beiden verbindet zudem eine gemeinsame Vorgeschichte, was Adam in eine ziemliche Bredouille bringt …

Klassischer Spionagestoff

Wer klassische Spionagegeschichten mag, bekommt derzeit jede Menge Nachschub. Zwar pausieren die bekannten Helden im Kino. Dafür gibt es aber im Fernsehen und bei Streamingdiensten mehr als genügend Stoff, um sich eine ganze Weile damit beschäftigen zu können. So starteten kürzlich die jeweils zweiten Staffeln von Hamilton: Undercover in Stockholm und Slow Horses: Ein Fall für Jackson Lamb, die von Alex Rider lief erstmals im Free TV. Mit The Recruit brachte Netflix kürzlich zudem ein spaßiges Agentenabenteuer, bei dem ein junger Anwalt in eine viel größere Geschichte hineingezogen wird. Wem das alles noch nicht reicht, für den bringt der Video-on-Demand-Anbieter mit Treason eine weitere Serie ins Spiel, um sich zum Jahresausklang noch einmal mit richtig fetten Verschwörungen zu beschäftigen.

Die Vorfreude durfte da schon etwas größer sein. Immerhin wurde die britische Produktion von Matt Charman konzipiert, der mit seinem Drehbuch für Bridge of Spies – Der Unterhändler seine Affinität zu dem Thema bewiesen hat und dafür eine Oscar-Nominierung einheimste. Ging es bei dem erfolgreichen Spionagedrama aber um historische Vorgänge, will Treason am Puls der Zeit sein. Dass eine der Hauptfiguren eine russische Agentin ist, bei der man nie genau sagen kann, ob sie nun zu den Guten oder den Bösen gehört, passt natürlich ebenfalls in die aktuelle Situation. Wobei man nicht zu viel Ambivalenz erwarten sollte. Zumindest bei einigen der Figuren darf es richtig plakativ werden, damit das Publikum nicht zu viel nachdenken muss.

Viele Wendungen, wenig Überraschung

Allgemein sollte man seine Erwartungen an den Inhalt lieber weiter unten ansiedeln. Klar ist es immer wieder spaßig, wenn von großen Verschwörungen die Rede ist, von finsteren Hintermännern und Leuten, die doppelte Spiele treiben. Charman, der auch an den Drehbüchern beteiligt war, scherte sich dann auch nicht wirklich darum, inwieweit das jetzt alles sinnvoll oder plausibel ist. Leider geht er dabei aber nicht so weit in die Vollen, damit daraus wirklich etwas Spaßiges wird. Wenn man schon Blödsinn erzählt, darf man das richtig kreativ betreiben. Dafür ist Treason dann aber doch zu konventionell. Die üblichen Stationen werden abgelaufen, trotz zahlreicher Wendungen ist da kaum etwas dabei, das einen tatsächlich überrascht. Erst zum Schluss passiert etwas, das die meisten nicht erwarten dürften.

Das heißt dann umgekehrt, dass Fans solcher Spionagegeschichten nicht wirklich viel verkehrt machen. Die Serie erfüllt ihren Zweck. Mit Charlie Cox (Daredevil) und Olga Kurylenko (The Room) fand man auch zwei prominente und genreerfahrene Gesichter. Vor allem der nordirische Charakterdarsteller Ciarán Hinds (Dame, König, As, Spion) holt aus seiner klischeehaften Figur einiges heraus. Wem das reicht und sich nicht an dem Hang zum Familiendrama stört, der kommt bei Treason auf seine Kosten. Außerdem sind die fünf Folgen der Miniserie angenehm kurz, weshalb es zu keinen wesentlichen Längen kommt. Das erhoffte Highlight ist das aber kaum. Die Wahrscheinlichkeit, sich im neuen Jahr noch an den 08/15-Thriller zu erinnern, ist eher gering.

Credits

OT: „Treason“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Louise Hooper, Sarah O’Gorman
Drehbuch: Matt Charman, Amanda Duke
Idee: Matt Charman
Musik: Jamie Salisbury
Kamera: Balazs Bolygo, Jean-Philippe Gossart
Besetzung: Charlie Cox, Olga Kurylenko, Oona Chaplin, Ciarán Hinds, Beau Gadsdon, Samuel Leakey, Alex Kingston, Tracy Ifeachor

Bilder

Trailer

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Treason
fazit
„Treason“ ist eine typische Spionage-Thriller-Serie um Verschwörung, Intrige und Doppelspiel. Trotz zahlreicher Wendungen halten sich die Überraschungen in Grenzen. Plausibel ist das sowieso nicht. Aber es erfüllt doch alles seinen Zweck, zumal die Folgen schön kurz sind und die Besetzung prominent.
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