Wenige Tage bleiben CIA-Agentin Abigail Trent (Michelle Monaghan) noch in der geheimen Einrichtung, die abgelegen in einer Wüste versteckt wurde, um dort ungestört besondere Gefangene verhören zu können. Doch diese will sie nutzen, um möglichst viel aus dem Neuzugang Hatchet (Jason Clarke) herauszubekommen. Schließlich ist Trent davon überzeugt, dass der gesuchte Verbrecher hinter dem verheerenden Anschlag steckt, dem ihr Mann und ihre Tochter einige Monate zuvor zum Opfer gefallen sind. Der hat jedoch gar nicht vor, sich einfach so seinem Schicksal zu ergeben. Stattdessen wird der Gejagte bald zum Jäger, während Trent, Mossad-Agent Uri Wasserman (Uli Latukefu), Raymond Miller (Jai Courtney) und andere irgendwie versuchen müssen, den Terroristen aufzuhalten …
Der geheime Terror
Bei nicht wenigen dürften zu Beginn von Black Site die Alarmglocken klingeln. Eine geheime Anlage des US-amerikanischen Geheimdienst, in der Menschen gefangen gehalten werden, von denen offiziell niemand etwas wissen darf? Das klingt dann doch verdächtig nach den vor einigen Jahren bekannt gewordenen Einrichtungen, in denen Leute auf unbestimmte Zeit festgehalten und gefoltert werden konnten, immer unter dem Vorwand, es diene der Terrorbekämpfung. Filme wie The Report und Der Mauretanier haben endgültig den Glauben daran genommen, dass die selbsternannte Weltpolizei wirklich auf der Seite des Rechts steht. Allenfalls das Recht des Stärkeren nehmen sie an – und das auch nur, wenn sie einen eigenen Nutzen daraus ziehen. Ist es da überhaupt noch möglich, ein solches Setting zu verwenden, um von der Bekämpfung des Bösen zu sprechen?
Später kommt es dann aber doch etwas anders. So will der Film durchaus ein bisschen Ambivalenz schaffen und die klassische Einteilung in Gut und Böse hinterfragen. Man sollte in der Hinsicht aber nicht sonderlich viel erwarten. Auch wenn Jinder Ho versucht, im Drehbuch ein bisschen mehr zu bieten und dabei sogar leichte Anleihen an den Paranoia-Thrillern von einst nimmt, viel mehr als Gemeinplätze sind dann doch nicht eingefallen. Selbst wenn Black Site gerade so tut, als wäre das jetzt eine Wendung, eine kontroverse womöglich, dürfte es nur wenige im Publikum geben, die wirklich davon überrascht werden. Der Film ist nicht übermäßig ambitioniert oder einfallsreich, da begnügte man sich mit wenig.
Eingesperrt in der Eintönigkeit
Das gilt auch für die Actionszenen, die ohne viel Finesse auskommen müssen. An und für sich ist das Setting ja durchaus geeignet, um bei den Zuschauern und Zuschauerinnen für einen erhöhten Puls zu sorgen. So ist die Citadel getaufte Einrichtung zwar nicht wirklich mit einer Zitadelle zu vergleichen, auch wenn es der Name impliziert. Ein unterirdischer Bunker, der dunkel, unübersichtlich und eng ist, das ist aber schon ein recht dankbarer Ort. Man muss dabei auch gar nicht viel machen, um Spannung zu erzeugen. Umso mehr, wenn man darin mit einem skrupellosen Killer eingesperrt ist und nicht immer sagen kann, wo dieser ist. Black Site holt aber schockierend wenig aus dem Ganzen heraus. Wenn überhaupt ist es die Brutalität, die hier auffällt, wenn Hatchet nach und nach jeden tötet, den er findet.
Das allein reicht aber nicht aus, um aus Black Site einen sehenswerten Film zu machen, zumal an manchen Stellen die billigen Spezialeffekte Atmosphäre kosten. Es ist nicht einmal so, dass hier schauspielerisch etwas groß gerettet würde. Zwar ist der Actionthriller mit Jason Clarke (All I See Is You), Michelle Monaghan (Nanny) und Jai Courtney (Jolt) durchaus prominent besetzt, weswegen ihm automatisch mehr Aufmerksamkeit zuteilwerden dürfte, als dies bei anderen vergleichbaren B-Movies der Fall ist. Wenn man aber nicht zufällig gerade Fan der drei ist, sind auch sie als Einschaltgrund nicht genug. Eine Katastrophe mag das Ergebnis nicht sein. Der Film ist aber schon eher langweilig, weswegen das teils offene Ende und die damit verbundene Ankündigung einer Fortsetzung nicht unbedingt als gute Nachricht durchgeht. Da sollte man vielleicht doch eher einen Blick auf One Shot – Mission außer Kontrolle werfen, bei dem ebenfalls eine Black Site angegriffen wird. Da ist inhaltlich zwar auch nicht mehr zu holen, es sieht aber besser aus.
OT: „Black Site“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Sophia Banks
Drehbuch: Jinder Ho
Musik: Patrick Savage
Kamera: Donald M. McAlpine
Besetzung: Jason Clarke, Michelle Monaghan, Jai Courtney, Pallavi Sharda, Fayssal Bazzi, Uli Latukefu, Phoenix Raei, Todd Lasance
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