Als der Sägewerksbesitzer Ludger Habold tot unter einem umgestürzten Baum aufgefunden wird, scheint der Fall klar zu sein. Doch dann finden sich Hinweise, dass dies nur der Versuch ist, einen Mord zu vertuschen. Hauptkommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), die noch sehr unter dem Tod von Max Fischer leiden, nehmen daraufhin die Ermittlungen auf und erhalten Unterstützung durch die neue Kollegin Julia Schröder (Anika Baumann). Dabei stellen sie fest, dass es rund um das Sägewerk, das nun allein von der Witwe Maria Habold (Katja Bürkle) geleitet wird, jede Menge Auseinandersetzungen im Hinblick auf die künftige Ausrichtung gab …
Trauer um Max Fischer
Fans von Der Staatsanwalt müssen sich in der aktuellen 18. Staffel auf einige schmerzhafte Änderungen gefasst machen. So starb gleich in der ersten Folge Kontrollverlust der beliebte Max Fischer, nachdem Hauptdarsteller Max Hemmersdorfer nach drei Staffeln genug hatte. Dessen Tod spielt auch in der zweiten Folge Im Totenforst eine Rolle. Das betrifft jedoch weniger den Fall an sich, der komplett unabhängig ist von dem vorangegangenen, als vielmehr die verbleibenden Figuren. Vor allem Kerstin Klar, die in der Auftaktepisode zunehmend Zweifel an ihrer Arbeit bekam, kommt mit der Situation nicht klar. Das bedeutet auch für das Publikum, dass es sich auf ein paar emotionale Szenen gefasst machen muss. Und eben neue Gesichter.
Julia Schröder hinterlässt dabei noch keinen wirklich großen Eindruck, was aber auch an dem Format liegt. Bei einer nur eine Stunde langen Folge ist einfach wenig Raum, um eine Persönlichkeit zu entwickeln. Dennoch sollte da in Zukunft mehr investiert werden. Die Neue ist in Der Staatsanwalt: Im Totenforst noch so nichtssagend, dass man glatt übersehen könnte, dass sie tatsächlich eine neue Hauptfigur sein soll. Ein weiterer Neuzugang kommt sowieso erst so kurz vor Schluss, dass er nichts zu tun bekommt. Da muss die kommende Folge Licht und Schatten unter Beweis stellen, was er taugt. Insgesamt sechs Folgen bleiben den Verantwortlichen des ZDF-Dauerbrenners noch, um in der laufenden Staffel für mehr Kontur zu sorgen und damit einen Grund zu schaffen, dem neuen Team treu zu bleiben.
Nicht wirklich spannend
Der Kriminalfall selbst ist dafür ohnehin nur bedingt geeignet. Das thematische Umfeld eines Sägewerks bzw. der Forstwirtschaft ist dabei schon ganz reizvoll. Außerdem ist es Drehbuchautor Mike Bäuml (Polizeiruf 110: Hermann) gelungen, die einzelnen Verdächtigen natürlich zusammenzuführen und dennoch genug Auswahl zu bieten – bei der Serie keine Selbstverständlichkeit. Und doch ist Der Staatsanwalt: Im Totenforst keine besonders spannende Folge geworden, Verfolgungsjagd zum Trotz. Aus dem Thema, das durchaus auch gesellschaftliche Relevanz hat, wird kaum etwas gemacht. In der Summe ist die Episode daher mal wieder nur Durchschnitt, selbst mit eingebautem Emotionalitätsbonus. Langzeitfans dürfte das reichen, richtig gut ist die Serie ohnehin so gut wie nie. Innerhalb des überfüllten Krimigenres fehlt es aber an einem überzeugenden Argument, warum man hiermit seinen Freitagabend verbringen sollte.
OT: „Der Staatsanwalt: Im Totenforst“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Mike Bäuml
Musik: Hansjörg Kohli
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Esther Esche, Katja Bürkle, Fabian Jaray, Leonie Brill
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)