Der Staatsanwalt Kontrollverlust Tv Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Daniel Dornhöfer

Der Staatsanwalt: Kontrollverlust

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„Der Staatsanwalt: Kontrollverlust“ // Deutschland-Start: 13. Januar 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eigentlich bezeichnen sich die Leute von dem Wiesbadener Start-up als Familie. Umso schockierender ist, als der Chefbuchhalter Dirk Maschke (Torsten Flassig) in seinem Büro erschossen wird. Wer könnte es auf ihn abgesehen haben? Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Kerstin Klar (Fiona Coors) und Oberkommissar Max Fischer (Max Hemmersdorfer) nehmen daraufhin das Umfeld genauer unter die Lupe und entdecken jede Menge Spuren. Aber keine, die sie wirklich weiterbringen würden. Und auch die CEOs Susanne Gottwald (Merle Wasmuth) und Henriette Kloose (Amelie Kiefer) können sich nicht erklären, was da vorgefallen ist und warum jemand ihren Mitarbeiter umgebracht haben sollte …

Ein neues Team beim Dauerbrenner

Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Never change a winning team“. Bei Serien führt daran zuweilen aber kein Weg dran vorbei, zumindest wenn sie etwas länger laufen. Und Der Staatsanwalt läuft lange, sehr lange. 2005 ging die erste Folge der Krimiserie an den Start. Mehr als 100 weitere wurden seither ausgestrahlt. Dass dabei das Personal unterwegs ausgetauscht wird, überrascht nicht sonderlich. Da gab es schon einige Wechsel. Bei der mit Kontrollverlust beginnenden 18. Staffel kommt es aber richtig dick. So wurde bereits im Vorfeld angekündigt, dass mit Kerstin Klar und Max Fischer gleich zwei der drei Hauptfiguren im Laufe der Staffel gehen werden, da sowohl Fiona Coors als auch Max Hemmersdorfer Lust auf etwas Neues hatten. Bei beiden kommt das überraschend. Coors war immerhin seit Anfang an dabei, gehörte also fest dazu. Hemmersdorfer stieß erst 2020 dazu, war also vergleichsweise frisch – aber oft einer der Höhepunkte, der mäßige Episoden aufwertete.

Gut möglich, dass Der Staatsanwalt: Kontrollverlust dann auch in erster Linie als Anfang vom Ende in Erinnerung bleiben wird. So richtig viel Lust macht die Episode auf die noch kommenden sieben Stück der neuen Staffel nicht. Dabei ist der Fall noch einer der interessanteren. Das Konzept ist dabei sehr klassisch. Nicht nur dass das hier streng nach Whodunnit-Muster abläuft, es also einen Mord gibt und viele Verdächtige, die ihn begangen haben könnten. Die Motive, die dabei zum Vorschau kommen, sind zudem die bekannten, ein Mix aus wirtschaftlichen und persönlichen Interessen. Dafür hat Claus Stirzenbecher, der zuvor unter anderem die Drehbücher für die Folgen Schuld und Gewissen und Alles vom Leben geschrieben hat, ein paar nette, wenngleich überzogene Wendungen eingebaut. Einige der Enthüllungen sind fast schon clever, zumindest im Vergleich zu dem, was einem sonst oft in deutschen TV-Krimis angeboten wird.

Überhastet erzählt, mäßig gespielt

Aber es gibt auch ein paar Faktoren, die das Vergnügen spürbar schmälern. Beispielsweise hat der Krimi das Problem, das viele der Folgen haben: 58 Minuten ist einfach nicht viel Zeit, um eine Geschichte zu erzählen. Manche der Entwicklungen sind so schnell, darunter die Überführung, dass das alles keinen Sinn ergibt und sehr holprig wird. Ein weiteres Manko ist, dass manche aus dem Ensemble einfach nicht das ganz große Talent mitbringen. Selbst wenn man an diese Art Produktion nicht die größten Erwartungen mitbringt, fällt da die Diskrepanz schon ziemlich auf. In der Summe ist die Folge zwar schon noch durchschnittlich. Fans können also weiterhin reinschauen, und sei es nur, um beim Wechsel dabei zu sein. Als Abschiedsveranstaltung hätte es da bei Der Staatsanwalt: Kontrollverlust mehr Bekenntnis zu Qualität geben dürfen.

Credits

OT: „Der Staatsanwalt: Kontrollverlust“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Martin Kinkel
Drehbuch: Claus Stirzenbecher
Musik: Hansjörg Kohli
Kamera: Henning Jessel
Besetzung: Rainer Hunold, Fiona Coors, Max Hemmersdorfer, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Merle Wasmuth, Amelie Kiefer, Atef Vogel, Klara Deutschmann, Susanne Böwe, Max Woelky, Torsten Flassig

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Der Staatsanwalt: Kontrollverlust
fazit
„Der Staatsanwalt: Kontrollverlust“ beginnt die neue Staffel des Dauerbrenners mit einem ziemlichen Tiefschlag. Insgesamt ist die Folge aber nur Durchschnitt. Zwar gibt es hier ein paar nette Wendungen. Die überhastete Erzählung und die teils mäßigen schauspielerischen Leistungen schmälern deutlich das Vergnügen.
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