End of Days – Nacht ohne Morgen
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End of Days – Nacht ohne Morgen

End of Days – Nacht ohne Morgen
„End of Days“ // Deutschland-Start: 2. Dezember 1999 (Kino) // 11. Juli 2002 (DVD)

Inhalt / Kritik

Im Jahre 1999 ist New York City wie auch der Rest der Welt erfüllt von den Ängsten und Hoffnungen für das nächste Millennium, doch für den Ex-Polizisten Jericho Cane (Arnold Schwarzenegger) hat das eigentliche Leben bereits vor ein paar Jahren mit dem tragischen Tod seiner Frau und Tochter aufgehört. Seither verdient er sich seinen Lebensunterhalt als Personenschützer, gemeinsam mit seinem Kollegen Bobby (Kevin Pollak), und begräbt seine Trauer sowie suizidalen Gedanken mit Alkohol. Nach einem missglückten Attentat auf einen seiner Klienten gelingt es Jericho, den Mörder zu stellen. Doch zu seiner Überraschung ist es ein Priester, dessen Versteck darauf schließen lässt, dass er an das bevorstehende Ende der Welt glaubte und dies verhindern wollte. Cane und Bobby kommen zudem einem Freimaurerorden auf die Spur sowie einer jungen Frau namens Christine York (Robin Tunney), die der Schlüssel zu sein scheint für die merkwürdigen Vorfälle. York wird jedoch nicht nur von den Dienern des Ordens gejagt, sondern auch von einem Fremden (Gabriel Byrne), der sie für einen dunklen Zweck einspannend will und welcher über übersinnliche Kräfte verfügt. Cane sieht sich mit einer Übermacht an Feinden konfrontiert, vor denen er York schützen muss.

Rückkehr eines Actionhelden

Bevor Peter Hyams (Timecop, Sudden Death) die Regie bei End of Days übernahm, war das Projekt unter anderem Filmemachern wie Sam Raimi (Tanz der Teufel) oder Markus Nispel (The Texas Chain Saw Massacre) angeboten worden. Der Film sollte die Rückkehr Arnold Schwarzeneggers ins Filmgeschäft markieren, nachdem dieser sich aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit genommen hatte, und zugleich eine andere Facette des Actionhelden zeigen, dem die Rolle des Jericho Cane auch schauspielerisch etwas mehr abverlangte als vorherige Figuren. Herausgekommen ist dabei eine Mischung aus Action, Horror und Fantasy, die sich nahtlos in die Weltuntergangshysterie der ausgehenden 90er Jahre einreiht, aber aus heutiger Sicht albern wirkt.

Wie für etwas dramatischer angelegte Rollen bei einem durch Actionfilme bekannt gewordenen Schauspieler üblich, konzentrierten sich viele Kritiken auf die Darstellung Schwarzeneggers als Cane, der zudem für seine Darstellung mit einer Nominierung für die Goldene Himbeere bedacht wurde. Schon in den 90ern, und nicht erst mit diesem Projekt, hatte der Darsteller versucht, andere Gefilde außerhalb des Actiongenres für sich erkunden, allerdings mit eher verhaltenem Erfolg. In End of Days ist es die Anlage der Rolle an sich, die problematisch ist, vereint sie zum einen eine Vielzahl von Actionklischees und zum anderen eine mit der Brechstange beigefügte Dramatik, die deplatziert wirkt im Kontext eines solchen Genremixes. Darüber hinaus ist die Inszenierung eher auf Schauwerte bedacht, wie auch die vorherigen Projekte dieses Regisseurs, sodass eben diese Momente negativ hervorstechen und auf den Schultern eines Darstellers liegen, der damit überfordert zu sein scheint. Einzig Gabriel Byrne, der unverständlicherweise ebenfalls mit einer Nominierung für die Goldene Himbeere bedacht wurde, scheint zu verstehen, in was für einem Film er sich befindet, und trotz manch routiniert wirkender Szene, durchaus Freude an der Rolle des Bösen zu haben.

Das Klima der Welt um 1999

Im Kontext des ausgehenden Jahres 1999 und damit des Millenniums darf man End of Days als eine Art Panorama der verschiedenen Stimmungen und Ängste dieses Ereignisses sehen, von Weltuntergangsvisionen bis hin zu dem Hype um den Millennium-Bug. Dabei geht Hyams in eine  Richtung wie der auch thematisch sehr ähnliche Stigmata, wobei jedoch diese Panik lediglich als Fundament für Action und Horror dient, und diese keinesfalls an sich im Zentrum steht. Sobald sich Andrew W. Marlowes Drehbuch nämlich mit der Erklärung der Ereignisse befasst, ist man als Zuschauer eher auf der Seite des Protagonisten, der eher auf seine zwei Fäuste und seine Knarre vertraut als auf das Weltuntergangsgeraune. Bei einem solchen Unsinn, mit dem man leider erzählerisch wie auch ästhetisch mehr als einmal als Zuschauer in End of Days belästigt wird, ist es verständlich, warum man sich dann wieder auf die Actionszenen freut, die derart übertrieben sind, dass man an diesen Stellen durchaus den richtigen Ton trifft bei einem Projekt, was sich trotz all der Albernheiten, die es in sich vereint, noch sehr ernst nimmt.

Credits

OT: „End of Days“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Andrew W. Marlowe
Musik: John Debney
Kamera: Peter Hyams
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Gabriel Byrne, Robin Tunney, Kevin Pollak, Udo Kier, ,Rod Steiger, CCH Punder, Miriam Margoyles, Renee Olstead

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 2000 Schlechteste Regie Peter Hyams Nominiert
Schlechtester Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger Nominiert
Schlechtester Nebendarsteller Gabriel Byrne Nominiert

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End of Days – Nacht ohne Morgen
fazit
„End of Days“ ist eine Mischung aus Horror, Action und Fantasy, die auf der gesellschaftlichen Stimmung gegen Ende des Millenniums aufbaut. Peter Hyams inszeniert einen halbgaren und zudem sehr albernen Genremix, der sich viel zu ernst nimmt und dessen Hauptdarsteller mit der ihm gestellten Aufgabe nicht zurechtkommt.
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