Familie um jeden Preis Natale a tutti i costi Netfix
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Familie um jeden Preis

Familie um jeden Preis Natale a tutti i costi Netfix
„Familie um jeden Preis“ // Deutschland-Start: 25. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es brechen ruhige Zeiten für Carlo (Christian De Sica) und Anna (Angela Finocchiaro) an, als ihre Kinder nach einer längeren Anlaufphase doch noch flügge werden und das Haus verlassen. Zu ruhig. Die neu gefundene Selbständigkeit führt dazu, dass weder Tochter Alessandra (Dharma Mangia Woods) noch Sohn Emilio (Claudio Colica) vorbeikommen. Nicht einmal Geburtstagsfeiern oder Beerdigungen können sie dazu bewegen, sich wieder blicken zu lassen. Als die zwei auch noch Weihnachten ausfallen lassen wollen, greifen die Eltern zu einer Verzweiflungstat. So behaupten sie, sechs Millionen Euro von einer Tante geerbt zu haben, in der Hoffnung, dass die Gier den Nachwuchs anlocken würde. Womit sie auch Recht behalten. Das macht die Situation zwischen ihnen aber nicht einfacher, müssen sie doch wohl oder übel ihr Lügenkonstrukt aufrechterhalten …

Das Leben nach den Kindern

Die liebe Familie. Man kann nicht mit ich, man kann nicht ohne sie. Das wissen natürlich auch Filmschaffende aus aller Welt, weshalb es regelmäßig neue Geschichten zu erzählen gibt, in den verschiedensten Genres. Oder auch alte Geschichten. So geschehen bei Familie um jeden Preis, das exklusiv bei Netflix zu sehen ist. Die Vorlage für die italienische Komödie stammt dabei aus Frankreich. Genauer nahm man sich Mes très chers enfants aus dem Jahr 2021, um daraus etwas Eigenes machen zu wollen. Grundsätzlich sind solche Remakes oft eher überflüssig, da sie nichts hinzuzufügen haben. Da das Original aber nie bei uns erschienen ist, stört das auch nicht weiter. Die Themen selbst sind ohnehin so universell, dass sie auch jenseits der Landesgrenzen funktionieren.

Genauer packt Familie um jeden Preis zwei Themen aus, wie sie in den besten Familien vorkommen können. Und in den schlechtesten natürlich auch. Das erste betrifft das gefürchtete Empty Nest Syndrom, demzufolge Eltern schwer darunter leiden können, wenn die Kinder ausziehen. Gerade Mütter, denen traditionell die Aufgabe aufgehalst wurde, den Nachwuchs aufzuziehen, wissen dann zuweilen nichts mehr mit sich anzufangen. Insofern leidet man als Zuschauer bzw. Zuschauerin schon auch mit ihnen, wenn die Trennung ansteht. Umso mehr, da die Kinder nichts mehr von ihnen wissen wollen. Die Familienfeierlichkeiten auszulassen, auch Weihnachten, noch dazu nicht einmal ans Telefon gehen – das ist alles schon nicht besonders nett, weswegen man ihnen einen kleinen Streich schon gönnt.

Streit ums Geld

Dieser ist dann auch der Hauptteil des Films und betrifft das zweite große Thema: Geld. Das kann oft schwierig sein und zu zahlreichen Streitereien führen, gerade bei der Frage, wer was erbt. Bei Familie um jeden Preis ist das Besondere, dass es dieses Geld gar nicht gibt und nur so getan wird als ob. Damit ist das hier quasi das Gegenstück von Meine schrecklich verwöhnte Familie, wo der Vater vortäuschte, alles Vermögen wäre weg, um die Kinder so zu mehr Eigenständigkeit anzutreiben. Hier soll im Gegenteil durch Geld die Eigenständigkeit verringert werden. Das bietet sich eigentlich für eine Satire an. Stattdessen ist der Humor aber ziemlich harmlos. Und leider auch einfallslos, da fehlten die Ideen, was man aus dieser Täuschung herausholen könnte.

Da auch die Figuren nicht übermäßig interessant sind, macht sich hier viel zu schnell Langeweile breit. Hinzu kommt, dass die Kinder so unsympathisch sind, dass man nicht unbedingt gewillt ist, Zeit mit ihnen zu verbringen. Die Grundidee war dabei schon gut. Die eine oder andere nette Szene ist auch dabei, bei der die Beteiligten in unangenehme Situationen geraten – zur Freude des Publikums. Es ist nur nicht genug. Familie um jeden Preis ist typisches Füllmaterial auf Netflix, das nicht wirklich weh tut, bei dem man aber auch nicht sagen kann, dass es ein Gewinn für den Streamingdienst oder einen selbst ist. Da wäre deutlich mehr drin gewesen als diese anderthalb Stunden Belanglosigkeit.

Credits

OT: „Natale a tutti i costi“
Land: Italien
Jahr: 2023
Regie: Giovanni Bognetti
Drehbuch: Giovanni Bognetti
Musik: Teho Teardo
Kamera: Federico Masiero
Besetzung: Christian De Sica, Angela Finocchiaro, Dharma Mangia Woods, Claudio Colica

Bilder

Trailer

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Familie um jeden Preis
fazit
Die Eltern tun so, dass sie reich geerbt haben, damit die Kinder sie wieder häufiger besuchen. Das Szenario war vielversprechend, bot sich für schön bösen Humor an. Draus gemacht wurde aber nicht viel: „Familie um jeden Preis“ ist relativ langweilig, sofern einen nicht gerade der Nachwuchs nervt.
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