Faraway – Liebe nach dem Leben
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Faraway – Liebe nach dem Leben

Faraway Liebe nach dem Leben
„Faraway – Liebe nach dem Leben“ // Deutschland-Start: 1. April 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

So richtig erfolgreich war Michael (Andy Karl) in seinem Leben nicht. Der große Durchbruch als Schauspieler war ihm nicht vergönnt. Die große Liebe ohnehin nicht, da er nicht unbedingt der Typ für dauerhafte Bindungen ist. Als er eines Tages durch einen unglücklichen Unfall stirbt, wird dies für ihn zu einem richtigen Problem. Schließlich verrät ihm Scarlett (Christina Ricci), die sich in der Zwischenwelt um die Verstorbenen kümmert, dass er unbedingt eine Seelenpartnerin oder einen Seelenpartner braucht. Denn nur zu zweit darf er ins Jenseits weiterreisen. Und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf die Suche zu machen. Auch dabei halten sich seine Erfolge in Grenzen – bis er Honey Bee (Nora Arnezeder). Die Chemie stimmt, beide verstehen sich auf Anhieb super. Sie hat nur einen entscheidenden Makel: Sie lebt …

Über das Leben nach dem Tod

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Kaum eine Frage hat die Menschheit im Laufe der Geschichte mehr beschäftigt als diese. Auch weil sie kein lebender Mensch je wird beantworten können. Und so wird die Fantasie angestrengt, werden ganze Religionen und Mythologien um das Unbeantwortbare herum gestrickt. Oder eben Filme und Serien gedreht. In der Kultserie Dead Like Me – So gut wie tot treffen wir ein paar Verstorbene, die Seelen den Weg ins Jenseits weisen sollen. Next Exit erzählt von zwei Menschen, die an einem Experiment teilnehmen wollen, das sie in das Leben danach begleiten soll – auch weil sie das diesseitige Leben nicht weiter fortführen möchten. Im Fall von Faraway – Liebe nach dem Leben ist das anders. Michael würde ja gern leben. Er darf nur nicht.

Als Szenario ist das durchaus vielversprechend und ermöglicht die verschiedensten Richtungen. Nur scheint Regisseur und Drehbuchautor Harry Greenberger selbst nicht so genau gewusst zu haben, was genau er damit anfangen soll. So überwiegt zunächst in Faraway – Liebe nach dem Leben der komödiantische Aspekt, wenn sich unser Protagonist in einer Welt zurechtfinden muss, die gleichzeitig bekannt und vertraut ist. Da sind auch einige stimmungsvolle Bilder dabei, die zu einer entrückten Atmosphäre beitragen. Aber schon in der Phase stellt sich der Eindruck ein, dass das alles ein bisschen ziellos ist. Anstatt von dieser Situation ausgehend die Geschichte voranzutreiben, dreht sich Michael ewig im Kreis. Das ist zwar einerseits passend, wenn es um Seelen geht, die auf die eine oder andere Weise feststecken. Es macht nur nicht so wahnsinnig viel Spaß, ihnen dabei zuzusehen.

Zu lang und unentschlossen

Eine entscheidende Wende ist, als Michael auf Honey Bee trifft und damit der im deutschen Titel angekündigte Aspekt der Liebe mal wirklich zum Einsatz kommt. Nur ist der Film zu dem Zeitpunkt bereits zur Hälft vorbei. Und das will etwas heißen, schließlich dauert Faraway – Liebe nach dem Leben stolze zwei Stunden. Warum er unbedingt so lang sein musste, wird zu keiner Zeit wirklich ersichtlich. Gerade wegen der angesprochenen Stillstand-Szenen stellt sich die Frage, ob man da nicht mehr hätte kürzen dürfen und vielleicht sogar müssen. Da wird es nicht wenige Zuschauer und Zuschauerinnen geben, die zwischenzeitlich die Geduld verlieren und sich lieber anderweitig beschäftigen.

Das ist schade, weil da auf jeden Fall einige Elemente drin sind, die einen besseren Film verdient hätten. So schneidet der Film beispielsweise einige interessante Themen an, ohne diese aber wirklich vertiefen zu wollen. Schon die Grundidee, dass man ohne einen Seelenpartner nicht den Weg zum unendlichen Glück finden kann, ist eine, über die mindestens diskutiert werden müsste. Stattdessen wird aber von Punkt zu Punkt gesprungen. Später taucht mit Patrick (Alex Hurt) noch eine Figur auf, die Honey Bee stalkt – und damit eine ganze Reihe weiterer Themen in Gang setzt. Auf diese Weise wird Faraway – Liebe nach dem Leben zu einem Film, der alles und nichts ist, trotz existenzieller Fragen eher nichtssagend bleibt und damit für ziemlichen Frust sorgt.

Credits

OT: „Here After“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Harry Greenberger
Drehbuch: Harry Greenberger
Musik: Angelo Badalamenti, Joseph LoDuca
Kamera: Christopher Walters
Besetzung: Andy Karl, Nora Arnezeder, Christina Ricci, Jeannie Berlin, Michael Rispoli, Alex Hurt

Bilder

Trailer

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Faraway – Liebe nach dem Leben
fazit
„Faraway – Liebe nach dem Leben“ begleitet einen Mann ins Jenseits, wo er auf die Schnelle eine Seelenpartnerin finden soll. Das Szenario an sich ist originell. Der Film kann sich aber nicht wirklich entscheiden, was er mit diesem anfangen soll, und kommt über weite Strecken einfach nicht vom Fleck.
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