FCK 2020 Zweieinhalb Jahre mit Scooter
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FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter

FCK 2020 Zweieinhalb Jahre mit Scooter
„FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter“ // Deutschland-Start: 12. Januar 2023 (Kino) // 22. Juni 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die 90er sind eine Dekade, die von verschiedenen Trends kulturell dominiert wird, welche zwar immer mal wieder wiederholt werden, doch gefühlt eigentlich nie denselben Stellenwert erhalten haben, wie es die Mode, die Filme oder die Musik der 80er in den letzten Jahren erfahren haben. Eine für dieses Jahrzehnt sicherlich prägende Musik ist der Techno, der sich aus der Elektromusik des vorherigen Jahrzehnts entwickelt hat und mit Persönlichkeiten und Bands wie WestBam, Faithless, DJ Hell, Sven Väth und Dr. Motte in den Klubs der Nation wie auch in den Charts vertreten war. Zugleich erlebte diese Musik durch Veranstaltungen wie den MayDay-Rave oder die Love Parade eine lang anhaltende Popularität, die teils bis heute andauert.

Zur gleichen Zeit entwickelte sich mit Scooter eine Band, die auf der einen Seite die elektronische Musik der 80er sowie den Techno der 90er in sich vereint und mit ihrem ersten Charterfolg Hyper Hyper so etwas wie eine musikalische Lobeshymne auf die eben erwähnten Musiker und Bands anstimmte. Viele der Künstler, die Frontmann H.P. Baxxter während des Tracks nennt, reagierten gar nicht so erfreut darüber und die Band erfuhr neben großer Zustimmung auch sehr viel Ablehnung, was ihrem Erfolg jedoch keinen Abbruch tat. In der Folge wurde Scooter nicht nur national, sondern auch international zu einem Label für stadiontaugliche elektronische Musik, die große Hallen problemlos füllen kann und bis heute Erfolge feiert.

Wie viele andere ihrer Musikerkollegen musste auch Scooter notgedrungen eine Pause während der Pandemie hinnehmen, musste Auftritte absagen, Studioaufnahmen anders gestalten und auch auf eine Wiederkehr in eine Normalität hoffen. Was eigentlich das 25-jährige Jubiläum der Band hätte werden sollen, wurde so zu einem ganz anderen Jahr. Regisseurin Cordula Kablitz-Post (Lou Andreas-Salomé) hat Scooter in ihrer Dokumentation FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter filmisch begleitet und dabei verschiedene Aspekte der Arbeit der drei Musiker eingefangen. Dabei verfolgt die Regisseurin zwei Handlungsstränge. Während sich der erste auf die Geschichte der Band an sich konzentriert, von ihren Anfängen in den 80er Jahren bis hin zum Erfolg mit Hyper Hyper, geht es im zweiten um das Heute, das Finden von Alternativen zu Auftritten bis hin zu dem Tüfteln an neuen Songs. Das geht bisweilen nicht ganz ohne Konflikte vonstatten. Dabei entsteht ein sehr interessantes Porträt der Band an sich, welches auch den Umgang von Künstlern mit einem Umstand wie der Pandemie zeigt und wie sie dem etwas entgegensetzen.

Die Balance zwischen Zeitgeist und Authentizität

Innerhalb der fast zwei Stunden von FCK 2020 gibt es wahrscheinlich viele Momente, die dem Zuschauer im Gedächtnis bleiben werden, selbst wenn man mit der Musik der drei Herren von Scooter nicht allzu viel anfangen kann. Die Arbeit an dem 2021 erschienenen Album God Save the Rave sorgt sicherlich für einige solcher Szenen, beispielsweise, wenn sich H.P. Baxxter im Gespräch mit Bandkollegen Michael Simon und Sebastian Schilde darüber austauscht, wie sich technologisch und auch kreativ ihre Arbeit verändert hat. Solche Szenen stehen fast im Kontrast zu jenen auf der Bühne, einem Sehnsuchtsort für die drei Männer, auf der sie scheinbar verjüngt werden oder intensiver erscheinen, zumindest für die Dauer einer Show. Die Musik, noch eingeschlossen in den Wänden des Studios, wird so lebendiger und man merkt die Freude und die Energie, welche die Musiker verspüren und die sich dann auf das Publikum überträgt. Dieses Erlebnis der Intensität und des Feierns ist es, was FCK 2020 immer wieder einfängt und was Scooter ausmacht.

Jenseits dessen halten Kablitz-Post etwas fest, was oftmals viel zu wenig in Dokumentationen über Musiker angesprochen wird. Es geht hier nicht nur um das Ringen mit den Corona-Auflagen und das Finden von Alternativen, sondern auch darum, wie die Balance zwischen Zeitgeist sowie Authentizität gehalten werden kann. Auch in den Biografien der Musiker, wobei die von H-P. Baxxter im Vordergrund steht, findet sich diese Idee wieder, was FCK 2020 zu einer sehr interessanten und sehenswerten Dokumentation macht.

Credits

OT: „FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Cordula Kablitz-Post
Kamera: Chris Rowe

Bilder

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FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter
fazit
„FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter“ begleitet die bekannte Band in den Jahren 2020 bis 2022, ihre Studioaufnahmen wie auch ihre Live-Auftritte, während und nach der Pandemie. Regisseurin Cordula Kablitz-Post gelingt eine sehr interessante Dokumentation über eine Band, die oftmals mit dem Etikett „Kirmes-Techno“ verbunden wird, deren lang anhaltender Erfolg und intensive Live-Shows zeigen, dass weitaus mehr dahinter steckt, als jene despektierlichen Labels vermuten lassen.
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