Firestarter
Szenenbild aus "Firerstarter" (© Universal Pictures)

Firestarter (Soundtrack)

„Firestarter“ // Deutschland-Start: 14. Oktober 2022 (CD/Vinyl)

Kritik

Eigentlich sind die 1980er aus heutiger Perspektive das beste Jahrzehnt in der Karriere John Carpenters als Regisseur. Auch wenn später noch einige interessante Projekte folgen sollten, gehören Titel wie Die Klapperschlange, Sie leben und The Fog – Nebel des Grauens zu den besten Werken des Filmemachers und stellen bis heute eine wichtige Inspiration für andere Filme, wie auch Videospiele oder Serien, dar. Hinzu kommen noch die Soundtracks, die Carpenter meist selbst oder mit etwas Hilfe komponierte, was er bereits seit seiner bekannten Filmmusik zu Halloween – Die Nacht des Grauens tat, und die lange Zeit über sogar vergriffen waren.

Die Realität in den 80er Jahren sah wiederum etwas anders aus, denn viele der Projekte Carpenters blieben aus kommerzieller Sicht hinter den Erwartungen der Produzenten, so auch sein wohl beliebtester Film Das Ding aus einer anderen Welt, der das Pech hatte in einem ohnehin schon vollen Kinojahr zu starten und erst mit der Zeit seinen Kultstatus erzielen sollte. Wären die Dinge anders gewesen und hätte Carpenters Film auch an der Kinokasse Erfolg gehabt, hätte man ihm wohl auch grünes Licht für die Verfilmung des Stephen King-Romans Feuerkind (OT: Firestarter) gegeben. Stattdessen ging der Job an Mark L. Lester, der die Vorlage mit einer noch jungen Drew Barrymore verfilmte. Das Ergebnis war eher enttäuschend und sogar King selbst ließ kurz nach Erscheinen des Films seinem Frust über das Resultat freien Lauf.

Mit der Neuverfilmung des Romans, dieses Mal unter der Regie von Keith Thomas (The Vigil – Die Totenwache), erhält Carpenter gewisser Maßen eine weitere Chance, sich der Geschichte anzunehmen, jedoch nichts auf dem Regiestuhl, sondern in der Rolle als Komponist der Filmmusik. Zusammen mit seinem Sohn Cody Carpenter und Musikerkollege Daniel Davies widmete er sich der filmischen Untermalung des Horrorfilms, der Elemente des Familiendramas, des Thrillers mit dem Horrorgenre vermischt. Wie schon der Arbeit des Trios am Soundtrack zu Halloween Kills oder Halloween (2018) dient die Musik als eine Art Spiegel der Themen des Films, der Entwicklung der Figuren und unterstreicht, an welchem Punkt man sich in der Geschichte befindet. Die Filmmusik reiht sich damit in diesen zweiten Abschnitt der Karriere Carpenters ein, der seine Geschichten mittlerweile nicht mehr verfilmt, sondern durch die Musik erzählt. Als Trost für diejenigen, die von der Neuverfilmung enttäuscht waren (im Gegensatz zu Stephen King) sei gesagt, dass die Filmmusik für vieles entschädigt, was man sich vielleicht von dem Film versprochen hatte.

Unschuld und Ausbruch

Steigt man in den Soundtrack zu Firestarter ein, wird man mit dem Track Mother’s Love empfangen, der bereits viel von dem beinhaltet, was man zu hören bekommt und was hier erzählt wird. Die Vermischung elektronischer Klänge, treibender Beats und der aufheulenden Gitarre gibt einen Eindruck von Themen wie der unschuldigen, nicht zu hinterfragenden Liebe zwischen Eltern und ihrem Kind, nur um dann zu wechseln in düstere Klänge, die eine Ahnung davon geben, dass sich hinter der unschuldigen Oberfläche etwas verbirgt, was nur darauf wartet, in Erscheinung zu treten. Mehr als einmal wird man sich fragen, warum Thomas’ Film nicht eben jene Themen, welche die Carpenters und Davies aufgreifen, erforscht, würde dies doch vielen der Figuren und der Geschichte etwas mehr Tiefgang geben.

Generell funktioniert der Soundtrack, wie schon bei den Halloween-Filmen, famos, entweder als eine Ergänzung zum Film oder als eine Geschichte an sich, die sich nun im Kopf des Zuhörers während des Abspielens der Musik ergibt. Vor allem der innere Kampf der Protagonistin spielt eine Rolle, ebenso wie ihre Beziehung zu ihrem Vater, oder später die Schuld gegenüber der Mutter. Tracks wie Are You Scared of Me? oder Bless Mommy verweisen auf Gefühle wie Trauer, Verlust und Unschuld, wohingegen der langsame, dramatische Aufbau von Dodge Ball Heats Up oder Charlie’s Rampage zeigt, wie der Teenager immer mehr seine Kräfte kennenlernt und droht, die Kontrolle zu verlieren.

Credits

OT: „Firestarter“
Land: USA
Jahr: 2022
Komposition: John Carpenter, Cody Carpenter, Daniel Davies
Interpretation: John Carpenter, Cody Carpenter, Daniel Davies
Label: Cargo Records

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Firestarter (Soundtrack)
fazit
„Firestarter“ ist eine sehr gelungene Filmmusik zu einem ehrlich gesagt mittelmäßigen Film. John Carpenter, Cody Carpenter und Daniel Davies erzählen in den einzelnen Stücken ihre ganz eigene Geschichte, die den Zuhörer wahrscheinlich eher überzeugen dürfte.
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