Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben TV Fernsehen Streaming DVD Mediathek 1990
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Flatliners (1990)

Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben TV Fernsehen Streaming DVD Mediathek 1990
„Flatliners“ // Deutschland-Start: 22. November 1990 (Kino) // 1. April 1999 (DVD)

Inhalt / Kritik

Fasziniert von den Geschichten rund um Nahtoderfahrungen möchte der Medizinstudent Nelson Wright (Kiefer Sutherland) es ganz genau wissen: Was geschieht mit uns, während wir sterben? Zu diesem Zweck überredet er seine Mitstudierenden Rachel Mannus (Julia Roberts), Dave Labraccio (Kevin Bacon), Joe Hurley (William Baldwin) und Randy Steckle (Oliver Platt), an einem besonderen Experiment teilzunehmen. So will er sich bewusst in einen Zustand des Herzstillstandes versetzen und nach einer Minute von den anderen wiederbeleben zu lassen. Das Experiment glückt, es gelingt ihnen, Nelson eine solche Nahtoderfahrung zu ermöglichen. Zu seiner Überraschung trifft er während dieser Erfahrung einen Jungen wieder, den er als Kind gemobbt hatte. Den anderen verrät er jedoch nichts von dieser unheimlichen Begegnung, sondern ermuntert sie vielmehr, es ihm gleichzutun. Diese überbieten sich bei ihren Versuchen, selbst eine solche Erfahrung zu machen, ohne zu wissen, worauf sie sich da einlassen …

Über das Leben nach dem Tod

Sie gehört sicher zu den großen Fragen, welche die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigt: Was geschieht mit uns eigentlich, wenn wir sterben? Aus naheliegenden Gründen kann kein lebender Mensch eine Antwort auf diese Frage geben. Aber das ermöglicht die unglaublichsten Theorien und Geschichten, wie man an den diversen Religionen sieht, die alle ihre eigene Version eines Lebens nach dem Tod haben. Und auch in Filmen wird kräftig spekuliert, siehe etwa Faraway – Liebe nach dem Leben, bei dem ein Toter schnell noch seine Seelenpartnerin finden muss, sonst war es das mit dem Himmel. Einer der berühmtesten Filme, die sich mit diesem Thema beschäftigen, ist dabei sicherlich Flatliners, bei dem eine Gruppe Studierender genug vom Spekulieren hat und lieber einmal selbst nachschauen möchte.

Dass das vielleicht nicht die schlauste Idee ist, versteht sich von selbst. Allein das Risiko, dass das Zurückholen aus dem Herzstillstand nicht funktionieren könnte, sollte jeden einigermaßen vernunftbegabten Menschen davon abbringen es zu versuchen. Aber das Horrorgenre lebt nun einmal davon, dass dort die Figuren ständig etwas machen, das sich als eine blöde Idee herausstellt. Ob es nun dämonische Beschwörungen sind oder das Aufsuchen eines vermeintlichen Spukhauses – zuletzt etwa Those Who Walk Away –, ohne solche wahnwitzigen Entscheidungen hätten viele nichts zu erzählen. Und so verwundert es dann auch nicht, dass bei „Flatliners“ bald etwas richtig daneben geht. Der deutsche Untertitel „Heute ist ein schöner Tag zum Sterben“ darf da schon ironisch aufgefasst werden.

Mehr Spannung als Inhalt

Dabei lässt es Peter Filardi in seinem Drehbuch längere Zeit offen, was genau diese erste Vision von Nelson zu bedeuten hat. Später wird es eine Antwort geben, die aber nicht wirklich alles beantwortet. Die Erwartungen an den Inhalt sollten daher nicht ganz so hoch sein. Potenziell interessante Fragen, etwa zum moralischen Aspekt, werden nicht gestellt. Der Film ergibt auch nicht wirklich Sinn. Selbst wenn man akzeptiert, dass die Figuren das fragwürdige Experiment aus guten Gründen durchführen, wird das Verhalten im weiteren Verlauf von Flatliners oft willkürlich bis dämlich. Gerade bei Nelson versuchte man nicht einmal, seinem Handeln eine Form der inneren Logik zu verleihen. Da passt einiges nicht zusammen. Eine Erklärung für das Phänomen bekommt man sowieso nicht.

Sofern man sich nicht daran stört, dass der inhaltliche Gehalt des Films überschaubar ist, kann man mit diesem aber durchaus seinen Spaß haben. Regisseur Joel Schumacher (Der Klient, Falling Down) gelang es, in einer ganzen Reihe von Szenen für Spannung zu sorgen. Dass die Teilnehmenden des Experiments praktisch überall heimgesucht werden können, macht die Sache auch schön gemein. Sichere Orte? Gibt es nicht. Hin und wieder sieht man Flatliners seine mehr als 30 Jahre inzwischen deutlich an, manche Szenen sind da optisch inzwischen schon veraltet. Andere können sich hingegen bis heute sehen lassen. In der Summe ist das solide, das interessante Thema und die prominente Besetzung rechtfertigen nach wie vor eine Sichtung. Aber es hätte sich aus dem Ganzen doch noch deutlich mehr herausholen lassen: Der Film wagt zwar einen kurzen Blick in die Abgründe, am Ende fehlt jedoch der Mut.

Credits

OT: „Flatliners“
AT: „Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben“
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: Joel Schumacher
Drehbuch: Peter Filardi
Musik: James Newton Howard
Kamera: Jan de Bont
Besetzung: Kiefer Sutherland, Julia Roberts, Kevin Bacon, William Baldwin, Oliver Platt

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1991 Bester Tonschnitt Charles L. Campbell, Richard C. Franklin Nominiert

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fazit
Wenn fünf Studierende herausfinden wollen, was nach dem Tod geschieht, ist das ein zwar seltsames, aber nicht uninteressantes Experiment. Teilweise ist „Flatliners“ spannend, selbst mehr als dreißig Jahre später. Anderes ist hingegen veraltet. Hinzu kommt, dass einiges nicht so wirklich Sinn ergibt und letztendlich der Mut fehlt, um aus dem Blick in den Abgrund mehr zu machen.
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