Als die Spezialeinheit von Duke (Channing Tatum) und Ripcord (Marlon Wayans) bei einem ultrageheimen Waffentransport angegriffen wird, verlieren sie mehrere Soldaten, aber auch die Sprengköpfe, die mit Nanotechnologie große Vernichtung anrichten können. Als sie herausfinden, dass die schöne Baroness (Sienna Miller), ein ehemaliges Mitglied von G.I. Joe, zu dem feindlichen Syndikat Cobra übergelaufen ist und eine wichtige Rolle in deren Plänen spielt, setzen sie alles daran, Herr der Lage zu werden. Mit einem ganzen Arsenal an Waffentechnologie und Fullsuit-Rüstungen verfolgen sie die Feinde bis nach Frankreich und den Nordpol.
Actionsreiches Repertoire
Schaut man ins Jahr 2009 zurück, bekommt man jetzt im Jahre 2023 schon fast ein kleines Déjà-vu. Avatar sorgte für das Kinoerlebnis schlechthin und Transformers 2 setzte auf sein gut funktionierendes Erfolgsrezept, was besonders in Effekthascherei bestand. G.I. Joe wiederum, der kein „ausgefeiltes“ filmisches Universum vorweisen konnte, hatte es als erster Teil sicherlich nicht leicht, bietet aber eine ebenbürtige Inszenierung, die auch heute noch für Spaß sorgt. Mit jeder Menge Gadgets, unzerstörbaren Vehikeln, Verfolgungsjagen und hübschen Frauenfiguren fühlt sich das Actionspektakel heutzutage fast schon ein wenig nach Bond oder Hunt (Mission: Impossible) an, denn auch hier gibt es eine herausfordernde Mission, um die Bösen dingfest zu machen. Die Struktur des Films könnte dabei nicht klassischer ausfallen. Es gibt das stereotypische Gute und Böse, sowie ein klares Ziel, was einem Happy-End gleichkommt, und somit wenig Platz für Pfade abseits vom Schema F. Zumindest erklären aber die individuellen Geschichten, warum es die Bösen überhaupt gibt.
In der Kürze liegt die Würze
Schaut man aber wiederum auf die neuesten Produktionen, mittlerweile sind wir bei Avatar 2 und Transformers 7 angelangt, so macht der erste Teil der G.I. Joe-Reihe eines definitiv anders, ja sogar besser. Während im modernen Kino die Exposition immer länger wird, so geht die Adaption des Spielefranchises gerade einmal 100 Minuten, wenn man großzügig das Intro und die Credits abzieht. Die filmische Herausforderung, eine runde Geschichte zu erzählen, bei der die Figuren gut zur Geltung kommen und auch der Rest gut ineinandergreift, fällt demzufolge sehr viel schwieriger aus als bei den länger werdenden Produktionen von heute. Und doch schafft Regisseur Stephen Sommers (Die Mumie) genau das. G.I. Joe hält sich damit nicht stundenlang mit irrelevanten Dingen auf, sondern fokussiert sich stark auf eine fast schon comichafte Heldengeschichte, die das innere Kind weckt.
Die Krux von Videospielverfilmungen
Spielzeug- und Videospielverfilmungen boomen bis heute, wie das wohl aktuellste Beispiel um The Last of Us zeigt. Die qualitative Bandbreite fällt dabei jedoch groß aus, denkt man nur an Uwe Bolls Far Cry, den miserablen Monster Hunter oder den gelungenen Silent Hill zurück. Je nach Ausgangsmaterial und dem Grad, wie sehr man Fan-Service betreiben will, ist die innere Kohärenz dieser Film immer wieder der entscheidende Knackpunkt. G.I. Joe bietet jedoch eine klassische Geschichte, ohne viel falsch zu machen. Aber auch an anderer Stelle punktet der Actionfilm, besonders in puncto der Optik. Da der Realismusgrad im Kino immer stärker in den Fokus gerückt wird, entsteht ein Paradoxon. Computergenerierte Effekte sehen zwar stückweise immer realistischer, aber gleichzeitig auch künstlicher aus, was vermutlich an der Tatsache liegt, dass alles auf einen ästhetischen Nenner gebracht werden muss. 2009 gab es dieses Problem jedoch noch nicht, oder zumindest bedeutend weniger in der Form, wodurch zwar einige Produktionen weniger hyperrealistisch ausfallen, aber zumindest stimmiger im gesamtheitlichen Look wirken. G.I. Joe, der sich mitunter auch an alte Heldencomics anlehnt, visuell auch heute noch funktioniert und besonders von den passenden Schauspielern und Sounddesign profitiert, kann man sich daher auch heute noch problemlos ansehen.
OT: „G.I. Joe: The Rise of Cobra“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Stephen Sommers
Drehbuch: Stuart Beattie, David Elliot, Paul Lovett
Musik: Alan Silvestri
Kamera: Mitchell Amundsen
Besetzung: Channing Tatum, Marlon Wayans, Adewale Akinnuoye-Agbaje, Christopher Eccleston, Joseph Gordon-Levitt, Byung-hun Lee, Sienna Miller, Jonathan Pryce
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