Inspector Barnaby: Die Last der Lügen Midsomer Murders: The Debt of Lies TV Fernsehen ZDF Mediathek
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Inspector Barnaby: Die Last der Lügen

„Inspector Barnaby: Die Last der Lügen“ // Deutschland-Start: 29. Januar 2023 (ZDF) // 17. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Detective Chief Superintendant Elaine Bennet (Sabina Franklyn) hätte es der Anfang eines neuen Lebensabschnittes sein sollen, als sie ihren Eintritt in den Ruhestand feiert. Doch schon am nächsten Morgen wird die erfahrene Polizistin tot aufgefunden, gestorben bei einem Autounfall. Zumindest sah es danach aus, bis die durchschnittene Bremsleitung entdeckt wird. Aber wer könnte es auf sie abgesehen haben? DCI John Barnaby (Neil Dudgeon) und DS Jamie Winter (Nick Hendrix) nehmen daraufhin die Ermittlungen auf und untersuchen sowohl das private wie auch das berufliche Umfeld. Dabei führt sie eine Spur zu einem Fall, der viele Jahre zurückliegt und der Schlüssel zu allem sein könnte …

Klassische Mördersuche

Und schon ist es wieder vorbei. Nachdem hiesige Fans von Inspector Barnaby die vergangenen Wochen mit neuen Fällen versorgt wurden, steht nach Die Last der Lügen erst einmal wieder eine Pause an. Zwar wurden im heimischen England bereits weitere Folgen gedreht. Tatsächlich handelt es sich bei dem aktuellen Film um den zweiten der aktuellen 23. Staffel, auch wenn das ZDF aus unbekannten Gründen die Staffelzugehörigkeit änderte. Aber dem Publikum dürfte das egal sein, da jeder Teil ohnehin eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt und folgenübergreifende Elemente fehlen. So auch hier, dem 134. Fall des britischen Dauerbrenners. Man muss weder die vorangegangenen Filme kennen noch überhaupt irgendwelche Vorkenntnisse haben, das geht auch ohne.

Es ist auch sehr zeitlos, wenn die neue Geschichte in der Form schon vor vielen Jahren hätte erzählt werden können, ohne dass es jemand merkt. Wie immer haben wir es mit einem klassischen Whodunnit-Krimi zu tun, bei dem auf eine Leiche zahlreiche Verdächtige kommen. Anderthalb Stunden darf dabei gerätselt werden, wer es getan haben könnte. Möglichkeiten gibt es dabei einige. Nur das mit dem Motiv ist so eine Sache: Inspector Barnaby: Die Last der Lügen fordert ein Publikum heraus, das gern grübelt, wenn irgendwie niemand so wirklich in Frage kommt. Aber vielleicht ist die Erklärung eine ganz andere. Auch das gehört zu diesem Genre schließlich dazu, dass alles anders ist, als es erscheint. Der Titel der Folge bereitet einen auch schon darauf vor, dass da kräftig gelogen wird.

Absurd, aber nicht komisch

Das funktioniert prinzipiell alles ganz gut und so, wie es soll. Nur ist die Auflösung schon reichlich absurd. Wie auch zuletzt etwa in Mord ist keine Hexerei und Weltuntergang für einen Prepper darf man hier keine Ansprüche an die Glaubwürdigkeit haben. Man hat bei der Reihe zuweilen den Eindruck, dass es bewusst darum geht, eine Lösung zu finden, die maximal an den Haaren herbeigezogen ist. So eben auch bei Inspector Barnaby: Die Last der Lügen, bei dem man selbst nach dem Ende nicht sicher ist, ob das jetzt wirklich die Wahrheit war. Dafür ist die angebotene Erklärung einfach zu bescheuert und dermaßen umständlich konstruiert, dass man wahlweise am eigenen Verstand oder dem von Drehbuchautor Jeff Povey zweifelt.

Dass das hier verstärkt und negativ auffällt, hängt damit zusammen, dass man beim Humor gespart hat. Die letzten drei Filme spielten jeweils in sehr speziellen Milieus und waren entsprechend mit lauter skurrilen Figuren bevölkert. Da ging es mal um ein Laientheater, dann die esoterische Szene, im Anschluss um Leute, die sich auf den Weltuntergang vorbereiten. Das war alles so kurios, dass die unsinnigen Geschichten nicht groß störten. Bei Inspector Barnaby: Die Last der Lügen fehlt es an einem vergleichbar komischen Kontext, richtig lustig wird es hier nie. Wem das egal ist, sondern einfach nur noch mal Zeit mit den liebgewonnenen Charakteren verbringen möchte, bekommt hier vor der Pause die Gelegenheit dazu. Bei den unzähligen Teilen, die im Laufe der Zeit gedreht wurden, hätte es diesen hier aber nicht unbedingt gebraucht.

Credits

OT: „Midsomer Murders: The Debt of Lies“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Gill Wilkinson
Drehbuch: Jeff Povey
Vorlage: Caroline Graham
Musik: Evan Jolly
Kamera: Al Beech
Besetzung: Neil Dudgeon, Nick Hendrix, Fiona Dolman, Annette Badland, Elizabeth Payne, Sabina Franklyn, Gary Beadle, Lorne MacFadyen, Tom Conti, Diana Yekinni, Peter Polycarpou, Mariam Haque

Bilder

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Inspector Barnaby: Die Last der Lügen
fazit
„Inspector Barnaby: Die Last der Lügen“ ist ein nur durchschnittlicher Teil des Dauerbrenners. So ist die Auflösung, wer die pensionierte Polizistin ermordet hat, mal wieder ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Es fehlt aber auch an einem komischen Setting, welches die letzten Filme unterhaltsam machte.
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