Auf dem Weg zu einem wichtigen Spiel bleibt der Bus einer Highschool-Basketballmannschaft mitten im Hinterland stecken. Als sie der Ursache auf den Grund gehen, finden sie einen seltsamen Wurfstern in dem Reifen, welcher scheinbar aus Zähnen oder Knochen gemacht wurde und messerscharf ist. Während der Reifen notdürftig versorgt wird, denkt die Cheerleaderin Minxie Hayes (Nicki Aycox) an einen Traum, den sie auf der Fahrt hatte und in dem man sie davor warnte, weiterzufahren, da ansonsten Schreckliches passieren würde. Verzweifelt versucht sie den Kapitän der Mannschaft, deren Trainer sowie die Busfahrerin von der Gefahr zu überzeugen, doch vergeblich. Als nach wenigen Kilometern auch der zweite Reifen geplatzt, wobei erneut ein Wurfstern gefunden wird, will man schnell Hilfe holen, doch dabei kommt es zu einem Angriff eines hünenhaften Wesens, welches ihren Bus aus der Luft umkreist und nun beginnt, einen nach dem anderen zu entführen und grausam hinzurichten.
Parallel macht sich der von Trauer und Wut zerfressene Farmer Jack Taggart (Ray Wise) daran, eine übergroße Harpune zu bauen. Vor wenigen Stunden hat eine Art Flugmonster seinen jüngsten Sohn entführt und wahrscheinlich ermordet, und Taggart sinnt auf Blutrache, zusammen mit seinem ältesten Sohn. Als er durch einen Hilferuf von einem gestrandeten Bus hört, der von einem unbekannten Angreifer attackiert wird, macht er sich auf den Weg, dem Monster endgültig das Handwerk zu legen und es zur Strecke zu bringen.
Die Rückkehr ins Land des „Creeper“
Bereits bei der Fertigstellung des ersten Jeepers Creepers hatte Regisseur Victor Salva eine Idee für eine Fortsetzung, welche nur zwei Jahre später in die Kinos kam und den Kassenrekord des Vorgängers in den Schatten stellte. Einige Szenen, die es nicht in das finale Skript des ersten Teils geschafft hatten, bildeten das Fundament einer Geschichte, welche in erster Linie das Wesen des abermals von Jonathan Breck gespielten „Creeper“ erforschen sollten, was in Jeepers Creepers bereits angerissen wurde. In dieser Hinsicht schließt Jeepers Creepers 2 nahtlos an den Vorgänger an, interessiert sich aber sehr wenig für Aspekte wie Figurengestaltung oder -entwicklung und wirkt streckenweise arg kalkuliert.
Während die Schauspieler – sieht man von dem bereits erwähnten Breck und einem Gastauftritt Justin Longs einmal ab – in der Fortsetzung andere sind, hat sich Crew um Regisseur Victor Salva kaum verändert. Das ist durchaus sinnvoll, denn besonders auf visueller Ebene schließt Jeepers Creepers 2 nicht nur an den Vorgänger an, die Welt des Vorgängers wird in vielerlei Hinsicht erweitert. Während ein Ausflug in die Höhle des „Creepers“ leider ausbleibt, spielen Regisseur Salva und Kameramann Don E. FauntLeRoy mit Aspekten wie der Hilflosigkeit und der Isolation der Opfer des Monsters, das sein Revier nicht nur genau kennt, sondern auch seine Beute bereits markiert hat, was von den Charakteren schockiert zur Kenntnis genommen wird, als sie vergeblich versuchen, ihren Freunden und Kameraden zu helfen. Wie schon im vorherigen Film dominieren beispielsweise Totalen den Film, betonen sie bereits genannten Aspekte und heben jene unheimliche Atmosphäre hervor, auch wenn man sagen muss, dass diese viel zu früh aufgehoben wird. Noch früher als im ersten Teil.
Das Überleben des Stärkeren
Die Atmosphäre von Jeepers Creepers ist nicht zuletzt auch dank des Zusammenspiels der beiden Hauptdarsteller entstanden, wobei das Geschwisterpaar und ihre divergierenden Lebensstile für eine interessante Dynamik sorgte, was sich später in der Konfrontation mit dem „Creeper“ abermals deutlich zeigte. Jeepers Creepers 2 erhöht die Menge an Figuren, was deutlich auf Kosten der Spannung geht, und zwar nicht, weil einem die meisten der jugendlichen Charaktere in ihrer Selbstsucht und ihren Ressentiments gegenüber Homosexuellen und Afroamerikanern unsympathisch wären. Viel eher sind die Figuren schlicht und einfach vergessenswert. Folgerichtig lässt sie Salva über an den Sozialdarwinismus angelehnte Themen wie das Überleben des Stärkeren sprechen, doch anstatt hier konsequent zu sein, wird sich immer mehr auf Konventionen des Genres verlassen oder sich für eine deutlich abgeschwächte Lösung entschieden, die besonders dramaturgisch einfach nur enttäuscht.
Ebenso folgerichtig ist es daher, dass mit der Ausnahme von Jonathan Breck, der in seiner Rolle als „Creeper“ wie schon im ersten Teil wirklich aufzugehen scheint, keiner der Schauspieler lange im Gedächtnis bleibt. Es sei denn, man zählt die teils sehr dummen Entscheidungen ihrer Figuren hinzu, die es dem fliegenden Ungetüm mehr als einfach machen, sie zu jagen und einen nach dem anderen abzuschlachten.
OT: „Jeepers Creepers 2“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Victor Salva
Drehbuch: Victor Salva
Musik: Bennett Salvay
Kamera: Don E. FauntLeRoy
Besetzung: Ray Wise, Jonathan Breck, Gariyaki Matumbirwa, Eric Nenninger, Nichi Aycox, Travis Schiffner, Lena Cardwell, Billy Aaron Brown
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