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Kommissar Wisting: Der Nachtmann

Kommissar Wisting Staffel 2
„Kommissar Wisting: Der Nachtmann“ // Deutschland-Start: 1. Januar 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als auf dem Marktplatz von Larvik der Kopf einer Jugendlichen gefunden wird – aufgespießt auf einen Pfahl. Wer könnte das Opfer so gehasst haben, dass sie nicht nur getötet, sondern derart zur Schau gestellt werden sollte? Und um wem handelt es sich bei der Toten überhaupt, von der niemand sagen kann, wer sie ist? Bei der Suche nach Antworten erhält Kommissar Wisting (Sven Nordin) Unterstützung von der US-amerikanischen Agentin Maggie Griffin (Carrie-Anne Moss), die nach Norwegen geschickt wurde. Und auch Wistings Tochter Line (Thea Green Lundberg) wird die Geschichte beschäftigen, mehr als ihr lieb ist, als sich ihre Arbeit als investigative Journalistin mit der ihres Vaters überschneidet …

Fragen über Fragen

Lange haben die hiesigen Fans von Kommissar Wisting darauf warten müssen, bis es Nachschub gab. Ganze drei Jahre sind vergangen, seitdem der norwegische Polizist das erste Mal auf deutschen Fernsehern zu sehen war. Dafür gibt es jetzt gleich doppelten Nachschub. Und einen etwas verwirrenden. So entschied sich die ARD dazu, Der Atem der Angst und Der Nachtmann hierzulande zusammen als zweite Staffel zu verkaufen. Dabei sind die jeweils über vier Folgen erzählten Kriminalfälle eigentlich für sich stehend und in Norwegen voneinander unabhängige Staffeln. Sprich: Der zweite Teil der vermeintlichen zweiten Staffel ist in Wahrheit Staffel Nummer 3, was auf international ausgerichteten Seiten für fragende Gesichter sorgen dürfte.

Relevanter sind aber natürlich die Fragen, die in kriminologischer Hinsicht aufgeworfen werden. Wer hat die Jugendliche ermordet und aus welchem Grund? Kommissar Wisting: Der Nachtmann lockt dabei in mehrfacher Hinsicht das Publikum. Da ist zum einen die besonders grausame Weise, in der die Leiche angerichtet wurde, um auf einen maximalen Schockeffekt zu gehen. So etwas sorgt für noch mehr Nervenkitzel, als wenn jemand „nur“ erstochen wird. Zum anderen bringt das Hinzuziehen einer US-amerikanisches Agentin ein internationales Flair mit sich, vor allem wenn sie von Carrie-Anne Moss (Matrix) gespielt wird. Denn das lässt einen darauf spekulieren, dass es sich um eine wirklich große internationale Angelegenheit handelt, ein grenzüberschreitender Fall.

… und ernüchternde Antworten

Das stimmt dann zum Teil auch. So geht es später auch mal nach Schweden. Außerdem spielt ein US-Amerikaner eine Rolle, weshalb das FBI bei der Sache mitmischt. Dennoch sollte man sich in der Hinsicht nicht so wahnsinnig viel erhoffen. So beginnt Kommissar Wisting: Der Nachtmann zwar schön mysteriös, wenn die Spurensuche mehr Fragen als Antworten bringt. Die Auflösung ist aber doch eher ernüchternd. Bestseller-Autor Jørn Lier Horst, auf dessen 2009 veröffentlichtem Roman Nattmannen die Staffel basiert, zündet eine Reihe von Nebelkerzen. Das ist alles ziemlich aufgebauscht, um die Geschichte nach mehr aussehen zu lassen, als sie es letztendlich ist. Einige Punkte wie eben die Sache mit dem Pfahl oder das Grenzüberschreitende hätte man mehr oder weniger auch einfach weglassen können. Auf den eigentlichen Kriminalfall hat das kaum Auswirkungen.

Ebenfalls nicht besonders gut gelungen ist die Integration von Line Wisting. Bei Der Atem der Angst war die Journalistin noch aus freiem Willen Teil der Ermittlung. Dieses Mal wird hingegen der „Zufall“ bemüht, damit daraus wieder eine Familiengeschichte wird. Das ist schon ziemlich billig. Insgesamt ist Kommissar Wisting: Der Nachtmann dann auch ein Rückschritt im Vergleich zur vorangegangenen Staffel. Für sich genommen ist der norwegische Krimi aber nach wie vor solide, da er schon ein paar perfide Ideen hat, die ihn von dem Einerlei der hiesigen Verbrechensbekämpfung unterscheiden. Wer die vorherigen Geschichten mochte, kann sowieso reinschalten.

Credits

OT: „Wisting“
Land: Norwegen
Jahr: 2022
Regie: Trygve Allister Diesen
Drehbuch: Trygve Allister Diesen, Vegard Steiro Amundsen, Jadranko Mehic
Vorlage: Jørn Lier Horst
Musik: Jacob Groth
Kamera: Pål Bugge Haagenrud
Besetzung: Sven Nordin, Thea Green Lundberg, Mads Ousdal, Lars Berge, Mads Sjørgård Pettersen, Carrie-Anne Moss, Ingeborg Raustøl, Serhat Yildirim, Oddgeir Thune, Cato Skmiten Storengen, Jonas Strand Gravli, Adam Mamadou Bizokunda, Marika Vesce

Bilder

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Kommissar Wisting: Der Nachtmann
fazit
„Kommissar Wisting: Der Nachtmann“ ist schwächer als der direkte Vorgänger, da nach einem stimmungsvollen und mysteriösen Einstieg die Auflösung nicht so viel hergibt und einiges aufgebauscht wurde, was im Grunde recht simpel ist. Für sich genommen ist der TV-Krimi nach der Bestsellerreihe aber solide.
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