Match Me If You Can 2022
© Markus Rosentreter

Match me if you can

Match Me If You Can 2022
„Match me if you can“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Als es bei Lisa (Nina Hartmann) und Martin (Olivier Lendl) auf Tinder gefunkt hat, sind beide auf das erste persönliche Treffen gespannt. Unwissend, was sie erwartet, setzen sie sich in der vereinbarten Bar nebeneinander. Die Person gegenüber sieht jedoch ganz anders aus als auf den Profilbildern in der Dating-App. Nachdem die Würfel gefallen sind und sich der peinliche Überraschungsmoment gelegt hat, wollen sie dem Date eine zweite Chance geben. Es folgt ein aufregender Abend mit dem klassischen Bezirzen der Frau, wobei Martin alle Mühe hat, ein gutes Bild von sich abzugeben.

Verkomplizierte Liebesleben

Wenn die neuesten Studien davon reden, dass jeder dritte Mensch single ist, dann ist das nur bezeichnend für die heutige Zeit. Die Konsequenz daraus erleben wir wohl alle. Immer mehr Dating-Apps strömen auf den Markt und suggerieren: Heutzutage geht ohne diese Apps gar nichts mehr. Dieser Trend und die damit verbundene Oberflächlichkeit sorgen zu Recht für jede Menge humoristisches Potenzial. Match me if you can, welches auf dem gleichnamigen Theaterstück aus 2015 basiert, trifft auf den ersten Blick die richtigen Töne. Der Drang nach Aufmerksamkeit, Gefühle von innerlicher Leere und eine generelle Unzufriedenheit beim Liebesleben, die augenscheinlich niemand zu stillen vermag, werden moderat aufgegriffen. Durch die humoristische Inszenierung, die sich die meiste Zeit zwischen Komik und Fremdscham einpegelt, können sich diese Themen aber nur bedingt vollkommen entfalten.

Eins zu eins adaptiert

Trotz der halbwegs gelungenen Chemie zwischen Mann und Frau gleicht Match me if you can mehr einem satirischen Kabarettprogramm als einem intelligenten soziologischen Beitrag. Die Folge ist nur logisch: Das Portrait über verkomplizierte Zwischenmenschlichkeit hat es zuweilen schwer, mehr aus den Liebesthemen zu machen. Allerdings wäre wohl auch eine völlig andere Produktion herausgekommen, wenn man das Theaterstück in der Richtung weiter aufgebläht hätte. Schaut man sich einmal den Trailer des Theaterstücks an, so macht es aber nicht den Eindruck, dass sich die Kinoproduktion an irgendeiner Stelle neu erfindet, was auch an der gleichen Besetzung von Hartmann und Lendl liegen mag. Möglicherweise sehen das die Fans des Theaterstücks aber auch anders.

Spezieller Humor

Beim Humor sollte Man(n) und Frau nicht zu viel erwarten, da dieser recht klassisch klischeehaft ausfällt. Die Tollpatschigkeit und Verzweiflung des Mannes wird ordentlich gemolken und so nimmt das Katz-und-Maus-Spiel seinen Lauf. Die Frage, welches Geschlecht die Maus ist, stellt sich dadurch schon gar nicht, da dies absolut offensichtlich ist. Dass beide mehr oder weniger Romantiker sind, kann diese Schieflage nicht kompensieren – und eh fragt man sich, ob beide auch nur in irgendeiner Art und Weise zueinander passen würden.

In der Gesamtheit fällt Match me if you can in eine ähnliche Riege wie die britische Romcom Es ist kompliziert, in der die Macher auch nicht so ganz wussten, wie man den Geschlechterkampf sowohl intelligent als auch lustig verpacken kann. Neben Filmanspielungen an Klassiker wie Jerry Macguire oder Harry und Sally sowie der Aspekt der Doppelmoral, auf dem ordentlich herumgetanzt wird, gibt es leider wenig, was im Kopf hängen bleibt. Vielleicht ist man unter 40 aber auch einfach in der falschen Zielgruppe. Ältere Menschen, die über die Geschlechterprobleme der jüngeren Generationen nur lachen können, werden mit Sicherheit mehr Spaß haben.

Credits

OT: „Match me if you can“
Land: Österreich
Jahr: 2022
Regie: Nina Hartmann, Mark Gerstorfer
Drehbuch: Nina Hartmann
Musik: Herbert Pixner
Kamera: Markus Rosentreter
Besetzung:  Nina Hartmann, Oliver Lendl, Thomas Gassner, Christoph Fälbl

Bilder

Trailer

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Match me if you can
Fazit
In "Match me if you can" treffen sich zwei Leute nach einem Tinder-Match das erste mal in einer Bar. Aufgrund der geschönten Bilder erkennen sie sich jedoch nicht einmal. Die Adaption eines Theaterstücks bietet viele peinliche Momente, aber kaum etwas, das einem im Kopf bleiben.
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