An Talent mangelt es Astrid (Emily Killian) sicher nicht. Eigentlich hat die Pilotin eine glänzende Zukunft vor sich. Dummerweise hat sie aber auch einen eigenen Kopf, der es ihr verbietet, die Befehle anderer anzunehmen und Hierarchien zu respektieren. Als es bei einem besonders eklatanten Regelverstoß zu einem Unglück kommt, verdonnert ihre Vorgesetzte Chase (Sean Young) sie dazu, gemeinsam mit Rebecca (Cherish Holland), Brad (Manny Zaldivar) und Ronnie (Anna Telfer) dazu, einen gestrandeten Frachter zu bergen. Zu diesem Zweck reisen sie auf den Wüstenplaneten Dune. Dummerweise müssen sie dort aber feststellen, dass sie nicht die einzigen sind: Eine Gruppe von Riesenwürmen treibt dort ihr Unwesen und hat es auf die kleinen Menschen abgesehen …
Die Billigvariante des Sci-Fi-Abenteuers
Sie gehören ähnlich fest zu Hollywood wie die Goldenen Himbeeren zu den Oscars: die Mockbuster. Jedes Jahr kommen eine Reihe von Filmen heraus, die sich an den großen Studioproduktionen orientieren und mit ähnlichem Titel und ähnlichem Szenario ein unkundiges Publikum zum Fehlkauf verleiten zu wollen. Der bekannteste Vertreter dieser trashigen Pseudo-Hits ist sicherlich das berüchtigte Studio The Asylum. In den letzten Jahren macht dieses unter anderem aus Jungle Cruise die Billigvariante Jungle Run – Das Geheimnis des Dschungelgottes, aus dem Weltuntergangsszenario Moonfall wurde ein Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!. Welche Großproduktion bei Planet Dune Pate stand, ist ebenfalls unschwer zu erkennen. Man versuchte, von dem erwarteten Erfolg von Dune zu profitieren.
Mit dem Kultroman von Frank Herbert hat das Ergebnis aber nur wenig zu tun. Da ist der Sandplanet und die Riesenwürmer, gegen die unser Heldenteam kämpfen muss. Aber das war es dann auch schon mit den inhaltlichen Gemeinsamkeiten. Die politischen Dimensionen, die das Buch und auch die Verfilmungen hatten, fehlen hier. Für die mystischen Elemente war auch kein Platz. Der spirituelle Teil machte einem reinen Überlebenskampf Platz, bei dem die vier vor den Viechern fliehen müssen und nach einem wirksamen Gegenmittel suchen. Ökologische Überlegungen braucht man in Planet Dune ohnehin nicht suchen. Wenn die Besatzung an einer späten Stelle als entbehrlich bezeichnet wird, ist das schon der Höhepunkt einer inhaltlichen Auseinandersetzung.
Viel Action, grauenvolle Optik
Immerhin, für einen Film von The Asylum ist der Actionanteil ungewöhnlich hoch. Eigentlich sind die Werke des Low-Budget-Studios dafür bekannt, dass die Figuren die ganze Zeit irgendwo rumstehen und nur diskutieren, wobei so getan wird, als wäre das gerade sehr spannend. Die grauenvolle Mogelpackung 4 Horsemen: Apocalypse – Das Ende ist gekommen ist so ein Beispiel, wenn das Endzeitszenario auf statische (Nicht-)Diskussionen reduziert wird. Im Vergleich dazu geht in Planet Dune die Post ab. Nach einem sehr gemütlichen Einstieg, der einen wieder das Schlimmste erwarten lässt, wird tatsächlich mehr gehandelt. Da gibt es einige Verfolgungsjagden und Szenen, die man mit viel Wohlwollen als einen Kampf bezeichnen könnte und die das Publikum beschäftigen sollen.
Nur ist die Optik dabei mal wieder unterirdisch. Ein paar Standaufnahmen können sich sehen lassen, sei es von der roten Wüste oder in der Kommandozentrale mit den grünen Anzeigen. Das ist zwar nicht übermäßig originell oder künstlerisch wertvoll inszeniert. Aber es erfüllt seinen Zweck. Sobald aber tatsächliche Computerarbeit gefragt ist, etwa bei den Auftritten der Würmer oder bei Feuer-Spezialeffekten, dann macht sich das mangelnde Budget bemerkbar. Wenn überhaupt ist Planet Dune an diesen Stellen der unfreiwilligen Komik willen einen Blick wert. Ansonsten gilt für den Film das Gleiche wie für den üblichen Trash des Studios: Es gibt keinen überzeugenden Grund, warum man sich unbedingt die Kopie anschauen sollte, die in jeglicher Hinsicht nur dritte Wahl sein kann. Selbst wer auf den Inhalt des Vorbilds verzichten kann und lieber nur Action sehen will, ist mit Im Land der Raketenwürmer besser bedient.
OT: „Planet Dune“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Glenn Campbell, Tammy Klein
Drehbuch: Lauren Pritchard, Joe Roche
Musik: Christopher Cano, Mikel Shane Prather
Kamera: Marcus Friedlander
Besetzung: Emily Killian, Sean Young, Cherish Holland, Manny Zaldivar, Anna Telfer
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