Pressure Cooker Netflix
© Terence Patrick/Netflix

Pressure Cooker – Staffel 1

Pressure Cooker Netflix
„Pressure Cooker“ // Deutschland-Start: 6. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

In Pressure Cooker treten elf Berufsköche gegeneinander an, damit am Ende einer von ihnen den mit 100.000 Dollar dotierten Gewinn mit nach Hause nehmen kann. Damit sich das Ganze von anderen Kochwettbewerben abhebt, haben sich die Macher die ein oder andere Zusatzklausel ausgedacht. Es ist nicht das erste Mal, dass die Streamingplattform Netflix einen Hybriden veröffentlicht: Designing Miami war im Prinzip eine Mischung aus Instant Dream Home und First Class. Pressure Cooker nun wirkt wie ein Mix aus Iron Chef: Quest for an Iron Legend und Big Brother.

Ein Leben mit anderen Köchen

Normalerweise absolvieren die Kandidaten in Kochshows die verschiedenen Herausforderungen in einem eigens dafür eingerichteten Studio. Außerhalb der überdimensionierten Küche haben sie sonst aber nichts miteinander zu tun. Die Aufgaben werden ihnen dabei von einem Host gestellt. Zuguterletzt wird ihre Arbeit von einer aus üblicherweise zwei oder drei Judges bestehenden Jury bewertet. In Pressure Cooker sieht die Sache allerdings ein wenig anders aus. Während sich die Teilnehmer durchaus an den Herden gegenüberstehen, müssen sie ihre Kontrahenten auch mehr oder weniger privat ertragen. Hier wird ihnen nämlich nicht nur ein Ort zum Kochen zugewiesen, sondern auch einer zum Leben: Gemeinsam beziehen sie ein Haus, in dem sie bis ans Ende des Wettbewerbs ihr Quartier einrichten. Das kann natürlich auch auf das individuelle Ende bezogen sein, schließlich werden auch hier Kandidaten im Laufe der Zeit eliminiert.

Auf einen Host verzichtet Pressure Cooker ebenfalls. Die jeweiligen Aufgaben erhalten die Köche von einem Bondrucker. Jeder, der längere Zeit in der Gastronomie gearbeitet hat, wird das entsprechende Geräusch sofort wiedererkennen, und wahrscheinlich von der Aussage „Bon neu!“ bis in seine schlimmsten Alpträume verfolgt werden. Eine Jury gibt es, allerdings besteht diese hier nicht aus externen Experten. Die Judges sind die Teilnehmer selbst, sie müssen sich also alle gegenseitig bewerten – womit zu einem gewissen Anteil auch wirklich die Personen selbst gemeint sind. Die Bewertung des Essens wirkt zweitrangig. Hier scheint es eher darum zu gehen, wie sich jeder Kandidat bei den anderen lieb Kind machen kann, oder welchem Kontrahenten ein Teilnehmer missgünstig eins reindrücken möchte.

Mehr Drama als Kochen

Das ist aus produktionstechnischer Sicht natürlich ein recht schlaues Konzept. Ein Bondrucker lässt sich sicher von irgendwoher gebraucht organisieren, falls man nicht einfach den Setrunner losschickt, um beim nächsten Restaurantbesuch heimlich einen mitgehen zu lassen. In jedem Falle ist diese Methode der Aufgabenstellung deutlich günstiger, als einen Host zu engagieren, der einen lukrativen Vertrag über acht Folgen verlangt. Ob dieses Konzept in der Realität aber aufgeht, hängt tatsächlich überwiegend vom jeweiligen Zuschauer ab. Wer eine Kochshow sucht, ist hier falsch. Wer auf Drama aus ist und nichts dagegen hat, dass die Show im Laufe der Zeit ihre eigenen Regeln immer wieder über den Haufen wirft und wechselnde Bewertungskriterien und -prozeduren implementiert, wird sich hier schon eher wohl fühlen.

Credits

OT: „Pressure Cooker“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Paul Starkman
Kamera: Malcolm Serrette

Bilder

Trailer

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