Der Teenager Motley (Dash Melrose) hat es nicht leicht: Er kommt aus komplizierten familiären Verhältnissen, wird wegen Diebstahl aus seinem Job geworfen und ist der Polizei bereits als Herumtreiber bekannt. Als sein krimineller Bruder Danny (Dominic Scott Kay) ihn plötzlich aufsammelt, um mit ihm die Stadt fluchtartig zu verlassen, ahnt er Schlimmes. Danny hat Mist gebaut, hat den Gangsterboss Haywood (Michael Cudlitz) bestohlen. Doch die beiden werden bei ihrem Fluchtversuch von Haywoods Handlangern geschnappt, Motley kann sich geradeso noch verstecken und muss mit eigenen Augen mit ansehen, wie sein Bruder erschossen wird. Er muss fliehen, ist als Zeuge des Verbrechens von großem Interesse für die Gangster – so wird er vom angeheuerten Profi-Hitman Boon (Neal McDonough) verfolgt und ist völlig auf sich alleingestellt…
Gute Besetzung, unspektakuläre Story
Regisseur und Drehbuchautor Derek Presley konnte mit Red Stone zwei relativ bekannte Darsteller für sich gewinnen: Mit Neal McDonough als gespaltenen Hitman, als Schauspielveteran bekannt aus Minority Report, sowie Hit-Serien wie Suits, Arrow und Yellowstone, und Michael Cudlitz als gefühlskalten Gangsterboss, der sich vor allem durch The Walking Dead profilieren konnte. Beide sind durch und durch Profis in ihrem Feld und das merkt man durchaus auch in diesem Film – souverän hauchen sie ihren Charakteren Leben ein, wissen mit den Häppchen ihrer Backstory umzugehen und zeigen eine solide Performance. Leider lässt das etwas eindimensionale Drehbuch sie teils im Regen stehen. Derek Presley ist nicht neu im Geschäft, seit 2015 fungiert er vorrangig als Autorenregisseur und hat somit einen großen Teil des kreativen Schaffensprozesses in der Hand. Zuvor versuchte er sich bereits an ein paar ansehnlichen Kurzfilmen.
Kein frischer Wind
Leider gelingt ihm mit diesem Film nichts Neues, er bleibt flach in seiner Erzählung und kann so kaum überzeugen. Sein spannendster und auch detailliertester Charakter Boon sorgt für Lichtblicke, vor allem aber wegen des guten Schauspiels McDonoughs. Doch auch ein paar schöne Kameraeinstellungen sorgen für gute Momente mit Gänsehaut. Boon war wohl gut genug ausgearbeitet und interessant, durfte McDonough ihn doch unter Regie Presleys direkt in einer Art Sequel-Film erneut spielen: dem in den USA bereits erschienenem Boon. Und während die schauspielerische Performance des stoisch wirkenden aber tief verletzten und geplagten Killers wirklich sehenswert ist, so ist sie dennoch die einer beinahe auserzählten Figur. Der fehlende frische Wind sorgt über die gesamte Laufzeit des Films für eine muffige, altbackene Stimmung.
Fehlende Atmosphäre
Die Special Effects sind durchaus gut gemacht, auch die sehr aggressive Weise des Vorgehens der Bösewichte auf offener Straße und bei Tageslicht passt gut zum Misstrauen und der konstanten Angst des Protagonisten. Doch wünschenswert wäre eine etwas dichtere Atmosphäre, eine spannendere Story und (doch dafür können die amerikanischen Filmemacher nichts) eine professionellere Synchronisationsarbeit. Denn letztere wirft Zuschauende konstant aus jeglicher Stimmung heraus, sie wirkt zu sehr wie ein einfaches Overdubbing als eine hingebungsvolle, hochqualitative Synchro, wie man sie von vielen deutschen Studios gewöhnt ist.
OT: „Red Stone“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Derek Presley
Drehbuch: Derek Presley
Musik: Stephen Endelman
Kamera: Garrett Schwindt
Besetzung: Neal McDonough, Michael Cudlitz, Billy Blair, Dash Melrose, Mike Dopud, Jason Douglas, Alexandria DeBerry
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)