Secret Headquarters Das geheime Hauptquartier
© Paramount Pictures

Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier

„Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier“ // Deutschland-Start: 24. Dezember 2022 (Paramount+) // 19. Januar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Jack Kincaid (Owen Wilson) ein außerirdisches Artefakt in die Hände fällt, welches ihm übermenschliche Kräfte verleiht, steht für ihn fest, dass er damit Gutes tun muss. In seiner geheimen Identität The Guard tut er im Anschluss alles in seiner Macht, um die Menschen zu beschützen und das Böse zu bekämpfen. Während er dafür als Held gefeiert wird, leidet sein Privatleben darunter, dass er ständig unterwegs ist. Vor allem sein Sohn Charlie (Walker Scobell) hat mit der Situation zu kämpfen. Dabei verehrt er The Guard abgöttisch. Er hat nur keine Ahnung, dass sein eigener Vater dahintersteckt. Als er jedoch eines Tages, mal wieder von Jack versetzt, Berger (Keith L. Williams), Maya (Momona Tamada) und Lizzie (Abby James Witherspoon) zu einer Geburtstagsparty im Haus seines Vaters einlädt, entdecken sie zufällig das geheime Hauptquartier. Währenddessen ist auch Ansel Argon (Michael Peña) auf der Suche nach dem mächtigen Artefakt – jedoch aus weniger selbstlosen Gründen …

Eine Mogelpackung mit bekanntem Vorbild

In den letzten Jahren war es ein eher unerfreulicher Trend: Bei zahlreichen Filmen wird so getan, als würde ein großer Star die Hauptrolle übernehmen. Da wird dieser groß auf dem jeweiligen Artwork gezeigt, meist wird auch der Name sehr prominent platziert. Im fertigen Produkt ist von dem Star aber kaum etwas zu sehen. Bruce Willis hat aus diesen Mogelpackungen eine eigene „Karriere“ gemacht, wenn er in einer Reihe von Actionthriller das Top Billing erhielt, obwohl er nur wenige Minuten irgendwo auf einem Stuhl saß. Ganz so passiv ist Owen Wilson in Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier zwar nicht. Dennoch wird auch hier das Publikum getäuscht, vielleicht enttäuscht. Anstatt als Superheld ständig im Einsatz zu sein, darf die nächste Generation die Welt vor einer großen Bedrohung retten, während der Papa anderweitig unterwegs ist.

An dieser Stelle ist es nahezu unmöglich, nicht an Spy Kids zu denken. Mehr als zwanzig Jahre später wird die Formel der Familienkomödie, die drei Fortsetzungen und eine Animationsserie erhielt, noch einmal ausgepackt und für ein heutiges Publikum aufbereitet. Zuerst müssen die jungen Hauptfiguren herausfinden, dass die Eltern eine geheime Identität haben. Später müssen sie mithilfe besonderer Gadgets gegen einen bösen Schurken kämpfen und damit die Aufgaben der Eltern übernehmen. Dass die völlig überzogen sind, gehört dazu. Schließlich ist Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier, wie schon das offensichtliche Vorbild, darauf aus, die Zielgruppe zum Lachen zu bringen. Ein ernstzunehmendes Abenteuer sollte man hier nicht erwarten.

Ohne viel Einfälle

Den Regisseuren Henry Joost und Ariel Schulman, die schon bei Project Power ihr Faible für Superhelden-Geschichten auslebten, ist dabei kein Mittel zu billig. Im Zweifelsfall wird dann einfach mal wieder gefurzt oder dem Gegner die Hose ausgezogen. Einfallsreich ist das nicht gerade. Und auch bei der Gestaltung der Waffen waren die beiden, die zusammen mit zwei anderen das Drehbuch verfasst haben, nicht gerade ein Musterbeispiel an Kreativität. Wenn man schon unbegrenzte Möglichkeiten hat, Alien-Technologie sei Dank, hätte das Ergebnis gern ein bisschen wilder ausfallen können. Insgesamt scheint man hier auch etwas gespart haben zu müssen oder wollen. So spielt ein Großteil von Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier innerhalb des besagten Hauptquartiers, das nicht einmal besonders spannend eingerichtet ist.

Überhaupt sollte man nicht wirklich viel im Hinblick auf die Spannung erwarten. Über weite Strecken ist die Actionkomödie sogar eher eine langweilige Angelegenheit, die nur brav Checklists abarbeitet. Eine davon ist die obligatorische Entfremdung zwischen der jungen Hauptfigur und dem Vater, die erst durch das gemeinsame Durchstehen einer großen Gefahr überwunden werden kann. Das funktioniert zwar durchaus, so wie das meiste in Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier funktioniert. Aber nicht mehr als das. Für die jungen Zuschauer und Zuschauerinnen, die noch nicht viel in diese Richtung gesehen haben, könnte das reichen. Der Rest darf sich fragen, warum es diesen Film gebraucht hat, der völlig frei von Persönlichkeit und nennenswerten Einfällen ist und der nicht einmal genug Substanz hat, um ihn in Anschluss vergessen zu können.

Credits

OT: „Secret Headquarters“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Henry Joost, Ariel Schulman
Drehbuch: Christopher L. Yost, Josh Koenigsberg, Henry Joost, Ariel Schulman
Musik: Lorne Balfe
Kamera: Larry Fong
Besetzung: Owen Wilson, Walker Scobell, Jesse Williams, Keith L. Williams, Momona Tamada, Charles Melton, Michael Peña

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier
fazit
„Secret Headquarters – Das geheime Hauptquartier“ folgt ein paar Kindern, die mit der Superhelden-Ausrüstung des Vaters gegen das Böse kämpfen. Das ist eindeutig nach dem Erfolgsrezept von „Spy Kids“ geköchelt, ohne aber eigene Zutaten zu haben – oder wenigstens Ideen, wie man diese mal anders zubereitet. Das Ergebnis ist eine Action-Familienkomödie, die funktioniert, aber nicht sonderlich witzig oder spannend ist.
Leserwertung6 Bewertungen
5.1
5
von 10