Im Jahre 2029 befinden sich die letzten menschlichen Überlebenden in einem Krieg mit den Maschinen, genauer gesagt mit Skynet, einem Computerprogramm, welches vor vielen Jahren den Krieg mit einem vernichtenden Atomschlag begann. Unter der Führung von John Connor (Jason Clarke) scheint sich Blatt jedoch immer mehr zu wenden und in der alles entscheidenden Schlacht gelingt tatsächlich ein Sieg, wobei eine neue Technologie den Maschinen einen Vorteil verschaffen könnte. Per Zeitreise wurde ein T-800 (Arnold Schwarzenegger) ins Jahr 1984 geschickt, wo er die Mutter Connors töten soll, um zu verhindern, dass es jemals zu einem Triumph der Menschen kommt. Connor schickt daraufhin seinen besten Soldaten, Kyle Reese (Jai Courtney), ebenfalls in die Vergangenheit, wo er seine Mutter Sarah Connor (Emilia Clarke) finden und beschützen soll. In der Vergangenheit angekommen, sind die Umstände jedoch ganz anders, denn nicht nur hat Sarah den Terminator schon längst überwältigt, sie arbeitet auch mit einem zusammen, den sie liebevoll „Paps“ nennt. Noch während der Verfolgung durch einen T-1000 (Lee Byung-hun) wird der verwirrte Reese in den eigentlichen Plan eingeweiht, der vorsieht, dass man mittels einer weiteren Zeitreise ins Jahr 1997 den „Tag der Abrechnung“ verhindern wolle und damit jenen atomaren Erstschlag seitens Skynet.
Die Rückkehr des „Terminators“
Eigentlich hätte mit Terminator: Die Erlösung eine neue Trilogie innerhalb des sehr populären Franchise starten sollen, doch aufgrund eines Prozesses um die Rechte, sah es lange nicht danach aus. Zudem ergab sich durch die Rückkehr Arnold Schwarzeneggers ins Filmgeschäft nach seiner Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien die Möglichkeit, mit dem ursprünglichen „Terminator“ zu arbeiten, wozu der gebürtige Österreicher mehr als bereit war. Unter der Regie Alan Taylors (The Many Saints of Newark) entstand mit Terminator: Genisys ein Film, der mehr die Nähe zu den ersten beiden Terminator-Filmen sucht, dabei aber eine völlig neue Zeitrechnung im Vergleich zu diesen beginnt, was wiederum der Ausgangspunkt vieler weiterer Filme sein sollte, die aufgrund der nicht erreichten, kommerziellen Erwartungen seitens des Filmstudios nicht umgesetzt wurden.
Es ist eine Vermischung vieler bekannter (und sehr populärer) Elemente und neuer Ideen, die den Kern von Terminator: Genisys ausmachen. Während die Episode in der Zukunft ästhetisch sich an den Vorgängerfilm anlehnt, spielt der Teil im Jahre 1984 auf bekannte Szenen aus Terminator und Terminator 2 – Tag der Abrechnung an, wenn auch mit teils ironischen oder unerwarteten Veränderungen. Mehr als offensichtlich wird der Versuch eines neuen Beginns, der sich von seinen Ursprüngen erzählerisch wie auch ästhetisch nicht trennen will, aber andererseits neue Wege gehen will, was sich besonders in der zweiten Hälfte des Filmes zeigt, die in beiden Aspekten immer mehr zerfasert und letztlich doch nur eine recht konventionelle Geschichte abliefern kann. Wie schon viele andere Franchises aus den 80ern ist auch Terminator nunmehr eine Filmreihe, die nur noch auf Nostalgie aufbaut, was kommerziell sicherlich Sinn ergibt, aber darüber hinaus den Zuschauer, besonders die, welche die Filmreihe und ihre Figuren kennen und zu schätzen wissen, vor den Kopf stößt. Da hilft auch die Präsenz eines Schwarzeneggers nicht mehr, dessen T-800 (oder „Paps“) nicht mehr ist als ein Grimassenschneider und eine Nebenfigur.
Entscheidung und Schicksal
Die wirre Zeitreisegeschichte oder vielmehr die Vermischung verschiedener Zeitebenen kann nur unzureichend verdecken, dass Terminator: Genisys eigentlich sehr wenig zu erzählen hat. Ausgehend von den bereits bekannten Themen wie Schicksal und Freiheit versucht man, mit einer Verbindung zu der modernen, vernetzten Gesellschaft eine Modernisierung der Filmreihe, was jedoch schon viele Jahre zuvor in Matrix vorweggenommen wurde. Mehr als eine Anspielung auf das Expansionsdenken von Technologiefirmen gibt es nicht, wobei dies eher an der Oberfläche und erzählerisch also unterkomplex bleibt. Abermals wird die Zugabe verschiedener Zeitebenen verwechselt mit Komplexität, die eigentlich nur kompliziert ist und eher den Frust des Zuschauers nach sich zieht.
Auch schauspielerisch hat Terminator: Genisys keine Glanzleistungen zu bieten. Emila Clarke wie auch Jai Courtney wirken teilweise überfordert und hinterlassen kaum Eindruck beim Zuschauer. Ein Vergleich mit Michael Biehn und Linda Hamilton verbietet sich daher, denn in diesem fünften Film der Reihe wirken Sarah Connor und Kyle Reese noch viel eher wie Automaten als die Maschinen, gegen die sie doch zu Felde ziehen sollen.
OT: „Terminator Genisys“
Land: USA
Jahr: 2015
Regie: Alan Taylor
Drehbuch: Laeta Kalogridis, Patrick Lussier
Musik: Lorne Balfe
Kamera: Kramer Morgenthau
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Jason Clarke, Emilia Clarke, Jai Courtney, Byung-hun Lee, J. K. Simmons
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