Peter (Vince Vaughn) ist der Inhaber des kleinen Fitnessstudios Average Joe’s. Oder scheint es zumindest die längste Zeit gewesen zu sein: Da er seit Monaten keine Mitgliedsbeiträge mehr eingefordert hat, ist er mittlerweile hochverschuldet. Das Studio muss zwangsverkauft werden, ausgerechnet an den arroganten White Goodmann (Ben Stiller), dem das Fitnessstudio-Franchise Globogym gehört. Um das zu verhindern, möchte Peter gemeinsam mit einigen Mitgliedern (Justin Long, Stephen Root, Joel David Moore) an einem Dodgeball-Turnier teilnehmen. Der Gewinner erhält 50.000 Dollar, die ausreichen würden, um sein Studio zu retten. Bereits in der Qualifikationsphase verlieren sie jedoch gegen eine Truppe junger Pfadfinderinnen. Da eine der Spielerinnen durch einen Dopingtest fällt, wird der Sieg Peters Team zugesprochen. Nach dem Match erhält die Mannschaft einen neuen Trainer: Der legendäre Dodgeball-Champion Patches O’Houlihan (Rip Torn) nimmt sich ihrer an. Unter seiner Führung schafft es die Gruppe bis ins Finale. Hier wartet allerdings das gnadenlose Team Globogym auf sie …
Sportkomödie voller Gastauftritte
Voll auf die Nüsse lebt nicht von seinen Gastauftritten allein, wird durch diese aber definitiv belebt. David Hasselhoff als Trainer der deutschen Dodgeball-Mannschaft funktioniert im Original natürlich besser als in der deutschen Synchronisation. Gegen Ende trifft Peter auf Lance Amstrong und der Moment funktionierte zum Erscheinungszeitpunkt des Films im Jahre 2004 sehr gut. Es ist eine charmante Cameo, die gut in die Geschichte integriert ist und die sinnvoll einen nötigen Wendepunkt markiert. Das ist alles schön und gut, und dabei hätte es auch bleiben können. Nun wissen wir aber seit Veröffentlichung des Films natürlich etwas mehr über Lance Armstrong. Mit diesen Kenntnissen ausgestattet funktioniert die Szene weiterhin tadellos – allerdings auf ganz andere Weise als zuvor. Während sie zunächst motivierend war, ist sie nun einfach nur noch lustig. Die Macher hätten sich wohl keine bessere Entwicklung wünschen können. Wenn sie an so etwas gedacht hätten und das Skript für das wahre Leben liefern könnten, hätten sie es vermutlich ganz genau so geschrieben, wie es passiert ist. Es passt einfach zu gut zu dem Humor des restlichen Films.
Voll auf die Nüsse veralbert keinen bestimmten Film, sondern nimmt eher das gesamte Genre liebevoll aufs Korn. Dabei ist sich der Streifen auch vollkommen darüber bewusst, dass hier alles dank einer immensen Anzahl an Plotconveniences vonstatten geht. Das bekräftigen die Macher auch noch in einer der Schlussszenen, wenn dem aufmerksamen Zuschauer die Worte „Deus ex machina“ ins Auge springen. Auch wenn in der Handlung vieles zu glatt läuft, ist das Drehbuch stellenweise doch recht clever. Setup und Payoff sind manchmal etwas weiter auseinander, als zu erwarten wäre, wodurch das Wiederaufgreifen als angenehm überraschende Pointe daherkommt. Vor allem aber die Dialoge sind fast restlos gelungen. Sie sind manchmal auf unglaublich clevere Art dumm. Auf diese Weise produziert Voll auf die Nüsse einen Haufen zitierwürdiger Aussagen, die in geselliger Runde in der richtigen Gesellschaft für Lacher sorgen können.
Viel Slapstick
Ben Stiller geht völlig in seiner Rolle des Bösewichts auf. Dabei überzeichnet er sie eindeutig in seinem Spiel, was aber anders wohl auch gar nicht funktioniert hätte. So einen Trottel wie White Goodmann kann man nicht mit darstellerischer Zurückhaltung präsentieren. Es gäbe wohl auch kaum einen geeigneteren Mimen als Stiller für diese Figur. Zwar bekommen die meisten Nebencharaktere auch ihre kleinen Hintergrundgeschichtchen, mit der ein oder anderen Figur weiß der Film allerdings anscheinend wenig anzufangen. Ansonsten setzt Voll auf die Nüsse beim Humor verstärkt auf Slapstick. Das ist an sich eine recht niedrige Form der Unterhaltung, aber manchmal funktioniert sie einfach. Wenn ein wie Stiller großartig aufspielender Rip Torn seinem Team erklärt, dass sie auch Bällen ausweichen können, wenn sie Schraubenschlüssel ausweichen können, und einem davon dann ein schweres Metallwerkzeug mit voller Wucht ins Gesicht wirft, ist das halt einfach lustig.
OT: „Dodgeball: A True Underdog Story“
Land: USA
Jahr: 2004
Regie: Rawson Marshall Thurber
Drehbuch: Rawson Marshall Thurber
Musik: Theodore Shapiro
Kamera: Jerzy Zielinski
Besetzung: Vince Vaughn, Christine Taylor, Ben Stiller, Rip Torn, Justin Long, Stephen Root, Joel David Moore, Chris Williams, Alan Tudyk, Missi Pyle, Jamal Duff, Gary Cole, Jason Bateman, Hank Azaria, Lance Armstrong, Chuck Norris, William Shatner, David Hasselhoff
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