Wilsberg - Fette Beute TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Thomas Kost

Wilsberg: Fette Beute

Wilsberg - Fette Beute TV Fernsehen ZDF Mediathek
„Wilsberg: Fette Beute“ // Deutschland-Start: 7. Januar 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Georg Wilsberg (Leonard Lansink) und Ekki Talkötter (Oliver Korittke), als sie in einen Unfall verwickelt werden, bei dem der junge Start-up-Mitarbeiter Leon Zöller stirbt. Seltsam ist dabei jedoch, dass es bei dem Opfer keine sichtbaren Verletzungen gibt. Ist sein Tod am Ende gar nicht die Folge des Unfalls? Das wollen nicht nur Wilsberg und Ekki ganz genau wissen, allein schon wegen der möglichen Anklage. Auch Dorothee Bischoff (Michelle Barthel) und Finn Kemper (Ron Helbig), die gemeinsam das Start-up gegründet haben, sind an einer Auflösung interessiert und bieten deshalb eine Million Euro für sachdienliche Hinweise an, die zur Aufklärung des Todes dienen. Das wiederum ist Kriminalhauptkommissarin Anna Springer (Rita Russek) und ihrem Kollegen Overbeck (Roland Jankowsky) gar nicht recht …

Die Zukunft ist mörderisch

Irgendwie scheinen die Autoren und Autorinnen bei der ZDF-Krimireihe Wilsberg keine besonders hohe Meinung von Apps zu haben. Zumindest ist es auffällig, wie oft solche in Zusammenhang von Mordfällen eine Rolle spielen und zudem Ausdruck einer Gesellschaftskritik sind. So handelten beispielsweise Überwachen und belohnen und Ins Gesicht geschrieben jeweils von Apps, welche ihren Beitrag zum gläsernen Menschen haben. Und auch bei Fette Beute hat die Entwicklung einer solchen Anwendung sehr negative Folgen. Zumindest für manche, führt sie doch dazu, dass eine Reihe traditioneller Unternehmen im Dienstleistungsbereich vor dem Aus steht. Ein weiterer Fall also, wie technologische Fortschritte alte Berufe zerstören.

Wobei man sich bei dem Film mit einer Wertung zurückhält, ob die Entwicklung der App nun per se negativ ist oder nicht. Vielmehr sorgt eine solche disruptive Angelegenheit unweigerlich zu Konflikten – und damit einer breiten Auswahl an Leuten, die dem Start-up schaden wollen. Ganz klar ist dabei aber nicht, warum deshalb ausgerechnet der Mitarbeiter getötet werden sollte und nicht die Chefs. Aber dafür gibt es ja noch Alternativen. Wilsberg: Fette Beute bietet den üblichen Mix aus beruflichen und persönlichen Gründen, warum jemand Zöller hätte schaden wollen. Das bedeutet nicht nur für die diversen Männer und Frauen, die in dem Fall ermitteln, dass sie jede Menge Rätselstoff bekommen. Beim Publikum ist das auch so, bedeutet Krimi für die meisten doch, dass man ganz spekulieren und aus unterschiedlichen Möglichkeiten die richtige aussuchen darf.

Wenig bemerkenswert

Grundsätzlich funktioniert das schon, der inzwischen 77. Teil der kriminologischen Endlosreihe macht das, was man von einem deutschen TV-Krimi erwartet. Nur eben nicht mehr als das. Der Einstieg von Wilsberg: Fette Beute macht zwar neugierig, wenn der Tod des jungen Mannes Rätsel aufgibt. Der weitere Verlauf der Geschichte ist jedoch nicht übermäßig spannend. Etwas zwiespältig ist in der Hinsicht auch das inhaltliche Erbe der Reihe, dass es eine ganze Reihe von Figuren gibt, die irgendwie in den Fall integriert werden müssen. Das klappt aber nur zum Teil hier. So bleibt Anwältin Dr. Tessa Tilker (Patricia Meeden), die seit einigen Folgen dabei ist, nach wie vor ein Fremdkörper ohne viel Persönlichkeit und mit noch weniger Daseinsberechtigung.

In anderer Hinsicht ist das Miteinander des Ensembles schon eher Stärke. Dass hier eine Reihe von Leuten parallel ermitteln und sich dabei zuweilen in die Quere kommen, gehört zum Standard dieser Filme. Hier ist das noch ein wenig verschärft durch andere Figuren und natürlich die finanzielle Motivation, den Fall aufzuklären. Da sind dann schon ein paar nette Szenen dabei, die zumindest Fans Spaß machen werden. Insgesamt ist Wilsberg: Fette Beute jedoch ein nur wenig bemerkenswerter Teil, den man im Anschluss recht schnell wieder vergessen hat. Die App, um die sich hier alles dreht, mag innovativ und modern sein. Vom Film drumherum lässt sich das kaum behaupten.

Credits

OT: „Wilsberg: Fette Beute“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Martin Enlen
Drehbuch: Stefan Rogall
Musik: Matthias Weber
Kamera: Philipp Timme
Besetzung: Leonard Lansink, Oliver Korittke, Patricia Meeden, Rita Russek, Roland Jankowsky, Michelle Barthel, Ron Helbig, Stephan Grossmann, Hans Brückner, Isabella Krieger, Moritz Heidelbach, Sarah Alles-Shahkarami

Bilder

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Wilsberg: Fette Beute
fazit
„Wilsberg: Fette Beute“ handelt mal wieder von einer ganz modernen App, in deren Umfeld es zu einem Mord kommt. Der Krimi selbst ist dabei sehr klassisch, weiß genau, was funktioniert. Fans können reinschauen, zumal es wieder zu diversen Parallelermittlungen kommt. Der Rest kann den Teil eher ignorieren.
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