Im Rahmen eines Projekts für die Schule findet Nathan Harper (Taylor Lautner) ein altes Bild von sich auf einer Webseite für vermisste Kinder. Aber wenn er vermisst wird, wer sind dann die Leute, die er für seine Eltern (Jason Isaacs, Maria Bello) hält? Haben sie ihn damals vielleicht entführt? Während seiner Nachforschungen, bei welchen ihm seine Klassenkameradin Karen (Lily Collins) hilft, nimmt die ganze Sache jedoch eine unerwartete Wendung: Seine vermeintlichen Eltern werden getötet und Nathan von Unbekannten gejagt. Auf der Flucht begegnet er seiner Psychotherapeutin (Sigourney Weaver), die ihm offenbart, dass sie für die CIA arbeitet. Sie fährt Nathan und Karen aus der Gefahrenzone und gibt ihm die Adresse seines wahren Vaters. Sie schärft ihm ein, niemandem sonst zu vertrauen – auch nicht Frank Burton (Alfred Molina), ein CIA-Agent, der vorgibt Nathan helfen zu wollen …
Von allem ein bisschen
Atemlos – Gefährliche Wahrheit will ein Mix aus Mystery- und Actionthriller sein, kommt aber des Öfteren als Teeniekomödie beziehungsweise -romanze daher. Das ist wohl vor allem seinem Hauptdarsteller geschuldet. Taylor Lautner stand dank der zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossenen Twilight-Saga im Zenit seiner Bekanntheit und offensichtlich sollte hier die Zielgruppe, die er damit für sich gewinnen konnte, ebenfalls irgendwie angesprochen werden. Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen und so ist das hier eben auch eher ein unausgegorener Mischmasch. Wer Lautner in seiner Werwolfrolle lieben gelernt hat, den werden die Thrillerelemente hier nicht sonderlich interessieren, wer hingegen Handgreiflichkeiten und eine spannende Story goutiert, der könnte gut auf halbnackte Kussszenen und Highschoolpartys verzichten.
Der Fairness halber müssen einige positive Worte zur Action und zu Taylor Lautner fallen. Lautner fing bereits als Kind mit dem Karatetraining an, war im Alter von zwölf Jahren sogar Juniorweltmeister. Damit lässt sich kameratechnisch gut arbeiten. Wenn ein in einem anderen Genre bekannter Schauspieler plötzlich aus welchen Gründen auch immer in eine Actionrolle gedrängt wird, wird meist spätestens im Schneideraum alles dafür unternommen, zu kaschieren, dass er da eigentlich nicht hingehört. Die Kampfszenen in Atemlos – Gefährliche Wahrheit sind vielleicht nicht wegweisend, aber sie sind gut gefilmt, oft in großen Aufnahmen, und vor allem nicht bis zur Unkenntlichkeit kaputtgeschnitten.
Inhaltlich mau
Lautner führt seine Stunts auch außerhalb der Kämpfe selbst aus, zumindest soweit sich das mit bloßem Auge beurteilen lässt. Dazu wird intradiegetisch etabliert, wieso Nathan ein versierter Kämpfer ist. Er wird auch nicht als unverwundbare Kampfmaschine dargestellt, sondern erleidet durchaus signifikanten Schaden. Vier Jahre später wurde mit Tracers in eine ähnliche Falle getappt: Lautners natürliche Fähigkeiten werden zwar genutzt, aber eben nicht genug. Statt Kapital daraus zu schlagen, wird eine sinnlose Geschichte drumherum gewoben, welcher dazu noch das Hauptaugenmerk zuteil wird.
Ein Actionstar wird aus Lautner dennoch wohl nie werden. Dafür sieht er einfach zu nett aus. Schauspielerisch können wir bei einem Actiondarsteller zwar eine gewisse Nachsicht walten lassen, aber selbst mit diesem Bonus in der Tasche ist Lautner in dieser Hinsicht doch recht limitiert. Daher wird er hier auch mit Veteranen umringt, das ist ein beliebtes Mittel in solchen Fällen. Alfred Molina wirkt durchaus so, als hätte er Spaß an seiner Rolle, aber wie Sigourney Weaver bekommt er bei Weitem nicht genug zu tun. Weaver macht ihre Sache – natürlich, wir reden hier immerhin von Sigourney Weaver – gut, scheint aber nicht sonderlich motiviert zu sein. Eine ihrer Dialogzeilen ist zudem offensichtlich improvisiert und spiegelt ihren Frust bei den Dreharbeiten wider. Neben der sinnlosen Handlung fallen zudem die Dialoge oft negativ auf. Sie sind nie katastrophal schlecht, aber auf manche Zeilen hätte doch gut verzichtet werden können. Der größere Schachpunkt ist aber definitiv bei Story und Plot zu finden.
OT: „Abduction“
Land: USA
Jahr: 2011
Regie: John Singleton
Drehbuch: Shawn Christensen
Musik: Edward Sheamur
Kamera: Peter Menzies Jr.
Besetzung: Taylor Lautner, Lily Collins, Alfred Molina, Michael Nyqvist, Sigourney Weaver, Jason Isaacs, Maria Bello, Denzel Whitaker, William Peltz
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