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Bandido

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„Bandido“ // Deutschland-Start: 3. September 1957 (Kino) // 18. Juli 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

1916 ist die Mexikanische Revolution in vollem Gange. Wer nicht mitkämpft, sieht zu, dass er in die USA kommt. Doch ein paar Abenteurer machen sich in die entgegengesetzte Richtung auf den Weg. Unter ihnen befindet sich der US-amerikanische Geschäftsmann und Waffenhändler Wilson (Robert Mitchum), der auf einen Deal mit Colonel Escobar (Gilbert Roland) hofft, einem der führenden Strategen und Feldherren der Revolutionsarmee. Um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen, hilft er ihm und seinen Männern mit gezielten Granatenwürfen im Häuserkampf aus, was ihm den Spitznamen „Der Skorpion“ einbringt.

Wilson bietet seine Hilfe, indem er Escobar zu der Waffenlieferung seines Konkurrenten Kennedy (Zachary Scott) führt, der auf ein Geschäft mit der mexikanischen Regierung hofft. Auch wenn der Colonel die Machenschaften seines Gegenüber genau kennt und keinen Zweifel daran hat, einen Kriegsprofiteur vor sich zu haben, willigt er ein, den Zug, mit Kennedy und dessen Frau Lisa (Ursula Thiess) abzufangen. Trotz einiger Verluste gelingt der Plan und Kennedy weist ihnen den Weg zu der Lieferung, die in der Nähe eines Ferienhauses ist.

Ein Erfolg, doch ein ganz anderer Film

Die 1950er markieren eine Blütezeit für den US-amerikanischen Western und für viele Regisseure den Höhepunkt ihrer Schaffenszeit. Für Richard Fleischer waren es jedoch mit Blick auf sein gesamtes Schaffen in gewisser Weise Vorbereitungen für die Filme, die er noch machen sollte und die sowohl ästhetisch als auch erzählerisch wesentlich interessanter sind. Bandido hätte ein solcher Film werden können, zumindest, wenn man den Worten Fleischers glauben will, der behauptet, das fertige Drehbuch sei gegenüber dem Treatment ein ganz andere Geschichte gewesen. Trotz der eher bescheidenen Meinung, die Fleischer von Bandido hat, finden sich in diesem Western doch einige Aspekte, die durchaus positiv herausstechen, auch wenn das Gesamtpaket sich nicht von anderen Werken des Genres abhebt.

Besonders in den ersten Minuten wird deutlich, was für ein Film Bandido hätte werden können. Mit nur wenigen Bildern entwerfen Fleischer und Kameramann Ernest Laszlo das Panorama eines Landes im Krieg, von Not und Flucht, während auf der anderen Seite sich schon jene Charaktere bereit machen, die eben jene Lage zu ihrem eigenen Profit ausnutzen wollen. Mit einer gewissen Nonchalance und Spitzbübigkeit mietet Mitchums Wilson ein Hotelzimmer, beobachtet die Schießerei auf den Straßen und wirft lässig ein paar Granaten in Richtung Regierungstruppen, die keine Möglichkeit mehr haben, auf diesen Angriff zu reagieren. Auch wenn vieles in Bandido recht konventionell geraten ist und besonders das Ende sehr schlecht gealtert ist, ist es beachtlich, mit welch einfachen Mitteln Fleischers Film eine Atmosphäre des Krieges einfängt, in der sich Ideologie und Halsabschneiderei die Klinke in die Hand geben. Immer wieder wird der Film darauf zurückkommen, selbst wenn an dem Status des Helden, wie ihn Hollywood in den 50er Jahren immer wieder zeigte, kein Zweifel gelassen wird.

Generäle und Opportunisten

Dabei ist die Figur des Kriegsprofiteurs, den Mitchum später noch einmal in Pancho Villa reitet spielen soll, das Interessanteste an Bandido. Der Schauspieler scheint sich dessen wohl bewusst zu sein, wenn man sieht, mit welcher Spielfreude er die problematischen Aspekte Wilsons zeigt. Im Dialog mit Escobar zeigen sich die Manierismen eines Menschen, der bereit ist, für ein Geschäft alles zu tun und der Andere benutzt, wenn sich die Gelegenheit bietet. Fast könnte man Bandido als eine Art Gaunerstück sehen, wenn da nicht das Szenario sowie die Konventionen des Western wären, die der Film dann doch bedient. Mit etwas mehr Mut wäre hier sicherlich ein bitterer Ton möglich gewesen, besonders was die Beziehung von Leid und Opportunismus angeht. So versteift sich Bandido in dem Mythos des weißen Heilsbringers, was sehr bedauerlich ist.

Credits

OT: „Bandido“
Land: USA
Jahr: 1956
Regie: Richard Fleischer
Drehbuch: Earl Felton
Musik: Max Steiner
Kamera: Ernest Laszlo
Besetzung: Robert Mitchum, Ursula Thiess, Gilbert Roland, Zachary Scott

Bilder

Trailer

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Bandido
fazit
„Bandido“ ist eine Western, der viele Möglichkeiten hat, diese aber leider ungenutzt lässt. Richard Fleischers Film entwirft das Bild eines Krieges als Möglichkeit für Profiteure und Opportunisten, vergibt dies aber zugunsten einer Geschichte, die in sehr vorhersehbaren Bahnen abläuft.
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