Beneath

Beneath

Beneath
„Beneath“ // Deutschland-Start: 16. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollten Johnny (Daniel Zovatto), Kitty (Bonnie Dennison), Deb (Mackenzie Rosman), Zeke (Griffin Newman), Matt (Chris Conroy) und Simon (Jonny Orsini) nur eine schöne Zeit haben, als sie den See überqueren, um auf der anderen Seite ein wenig zu feiern. Doch dann beschießen sie, entgegen der Warnungen von Johnny, die Überfahrt zu nutzen, um ein bisschen schwimmen zu gehen. Zunächst scheint alles gutzugehen und Johnnys Befürchtungen übertrieben zu sein. Die Stimmung ist ausgelassen, die sechs haben viel Spaß zusammen. Bis auf einmal ein riesiger Fisch im See auftaucht und Jagd auf die ausgelassen planschenden Leute macht. Zwar gelingt es ihnen noch, das kleine Motorboot zu erreichen. Aber der Alptraum fängt damit erst richtig an …

Vorsicht, bissiger Fisch!

Auch wenn sie nicht mehr die ganz große Zugkraft haben, gehören sie doch fest zum Horrorgenre dazu: Filme, in denen die Figuren von fleischfressenden, blutrünstigen Tieren verfolgt werden. Große Beliebtheit erfreuen sich dabei Geschichten um Haie. In den letzten Monaten lockten etwa The Requin – Der Hai und The Reef: Stalked mit dem altbekannten Szenario, dass Menschen der schwimmenden Bestie hilflos ausgeliefert sind. Hinzu kommt Year of the Shark, welches sich humoristisch mit einer solchen Situation auseinandersetzt. Eher unfreiwillig komisch ist dabei Beneath, das bereits vor rund zehn Jahren veröffentlicht wurde. Ein Hai kommt darin nicht vor, dafür ein anderer großer Fisch, der nicht minder gefräßig ist.

Dabei ist das Szenario grundsätzlich schon dafür geeignet, das Publikum in Angst und Schrecken zu versetzen. Auf einem abgelegenen See zu driften, während im Wasser eine Bestie wartet, ist keine besonders angenehme Situation. Sie wird aber noch viel schlimmer, wenn sich an Bord Menschen befinden, die offensichtlich nicht so wirklich in der Lage sind, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Zugegeben, Todesgefahr ist keine sonderlich günstige Voraussetzung für rationale Gedanken. In Beneath hat man aber mal wieder eine Reihe von Leuten versammelt, die sich ganz besonders doof anstellen. Tatsächlich darf man sich zwischendurch fragen, wie sie es überhaupt geschafft haben, das Erwachsenenalter zu erreichen, ohne sich beim Binden ihrer Schuhe selbst stranguliert zu haben.

Weg mit dem Dreck

Hinzu kommt: Die Figuren sind auf eine Weise unsympathisch, wie es selbst in dem in der Hinsicht notorischen Horrorgenre eine Seltenheit ist. Die sechs mögen zusammen aufs Boot gegangen sein. Das bedeutet aber nicht, dass sie eine Einheit bilden. Im Zweifel sind sie sich dann doch selbst am nächsten, da werden Freunde, Brüder und Partnerschaften über Bord geworden. Wortwörtlich. Lediglich Johnny wird ein wenig positiver dargestellt. Dafür muss er sich die Frage gefallen lassen, warum er niemandem von der Legende um den Seeräuber erzählt, nur um sicherzugehen. Aber wenn die Figuren die Mindestanforderungen an Anstand und Intelligenz erfüllen würden, gebe es ja keine Geschichte zu erzählen. Beneath basiert letztendlich auf der Prämisse, dass sich alle gegenseitig das Leben schwermachen. Nicht weil sie es müssen, sondern weil ihnen nicht anderes einfällt. Das führt dazu, dass man irgendwann den Fisch anfeuert, nur um diese Leute wieder loszuwerden.

Grundsätzlich müssen Figuren natürlich nicht sympathisch sein, damit man daraus einen unterhaltsamen Film machen kann. Harpoon zeigte einige Jahre später, wie so etwas funktionieren kann, wenn drei Leute auf einem Boot sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Während man dort aber tatsächlich mitfiebern konnte und auf die weitere Eskalation gespannt war, da ist Beneath über weite Strecken nervig und langweilig in einem. Da fehlten dem Drehbuchduo Tony Daniel und Brian D. Smith einfach die Ideen, wie sie die Situation weiterentwickeln könnten. Hinzu kommt der Fisch, bei dem ganz offensichtlich das notwendige Budget fehlte. Grundsätzlich ist es zwar schon sympathisch, wenn bei einem Horrorfilm versucht wird, ganz altmodisch mit handgemachten Monstern zu arbeiten, anstatt für alles den Computer anzuwerfen. Wenn das Ergebnis aber ein Objekt ist, das mehr nach Schultheater aussieht als nach Film, ist das nicht sonderlich förderlich. Dann hätte man schon konsequent eine Komödien-Richtung einschlagen müssen. So aber ist der Angriff des Killerfischs allenfalls für feuchtfröhliche Videoabende mit hohem Trashfaktor geeignet.

Credits

OT: „Beneath“
Land: USA
Jahr: 2013
Regie: Larry Fessenden
Drehbuch: Tony Daniel, Brian D. Smith
Musik: Will Bates
Kamera: Gordon Arkenberg
Besetzung: Daniel Zovatto, Bonnie Dennison, Chris Conroy, Jonny Orsini, Griffin Newman, Mackenzie Rosman, Mark Margolis

Trailer

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Beneath
fazit
Wenn eine Freundesclique auf einem See gefangen ist, während ein Killerfisch Jagd auf sie macht, hätte das durchaus spannend werden können. Stattdessen ist „Beneath“ ein langweiliger bis nerviger Horrorfilm, der einem durch seine extrem unsympathischen und zugleich dämlichen Figuren in Erinnerung bleibt – sowie den grotesk billig gemachten Fisch.
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4.6
3
von 10