Das Omen 2006
© 20th Century Fox

Das Omen (2006)

Das Omen 2006
„Das Omen“ // Deutschland-Start: 6. Juni 2006 (Kino) // 13. Dezember 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Robert Thorn (Liev Schreiber) ist ein US-amerikanischer Diplomat, dessen Karriere dank seiner Verbindungen ins Weiße Haus sehr vielversprechend zu werden scheint. Seine Ehe mit Katherine (Julia Stiles) ist glücklich, wird jedoch perfektioniert, als ihr Sohn Damien geboren wird. Um die Erziehung des Jungen kümmert sich vor allem seine Frau, da seine Arbeit im US-amerikanischen Konsulat in Italien und später in Großbritannien Robert sehr einnehmen. Eine Reihe merkwürdiger und schockierender Ereignisse wirft jedoch eine Schatten auf das Familienglück sowie das Erscheinen eines Priesters (Pete Postlethwaite), der Thorn vor einer großen Gefahr warnt. Parallel stellen die Thorns mit Willa Baylock (Mia Farrow) ein neues Kindermädchen für ihren Sohn ein, die immer mehr Einfluss auf ihren Sohn ausübt. Während Robert den Worten des Priesters keinen Glauben schenkt und wegen seiner Arbeit ohnehin die meiste Zeit auf Reisen ist, beschleicht Katherine das Gefühl, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt.

Als Robert von einem Fotografen (David Thewlis) kontaktiert wird, beginnt er zu vermuten, dass die Ängste seiner Frau nicht ganz unbegründet sind und sich hinter den schrecklichen Ereignissen um Damien herum eine andere Wahrheit verbirgt. Seine Suche nach Antworten bringt ihn zu einer uralten Prophezeiung und der Vermutung, Damien sei nicht sein eigentlicher Sohn, sondern der des Teufels höchstpersönlich, und sein Erscheinen ein Vorbote der Apokalypse.

Kinostart des Teufels

In den 2000ern war das Horrorgenre unter anderem geprägt von einer wahren Flut von Neuverfilmungen, angefangen mit dem kommerziellen Erfolg von Marcus Nispels The Texas Chainsaw Massacre (2003). Nicht mehr lange sollte es dauern und noch mehr Klassiker des Genres sollten eine Frischzellenkur erfahren, darunter auch Richard Donners Das Omen, dessen Produktionsgeschichte bis heute legendär ist und fast noch berüchtigter als der Film an sich. John Moore hatte die Aufgabe, bei dem Remake Regie zu führen, was sich vor allem wegen des Termindrucks als schwierig erwies, wollte das Studio doch von dem Starttermin des 6. Juni 2006 aufgrund der Nähe zur bekannten Zahl des Teufels nicht abweichen.

Das an eine Obsession grenzende Festhalten an einem solchen Starttermin mag unter anderem ein Grund für die Probleme des Films sein sowie die damit zusammenhängende gemischte Reaktion seitens der Kritik. Die Aktualisierung, auf die David Seltzers Drehbuch sowie John Moores Inszenierung abzielt, findet sich in Ereignissen und Tragödien der frühen 2000er Jahre – beispielsweise die Terroranschläge des 11. September 2001 oder des Tsunamis von 2004 – , die im Kontext der Handlung als Vorboten der baldigen Apokalypse gesehen werden. Abgesehen von einigen wenigen Details finden sich kaum Unterschiede zu Donners Film, sodass der Zuschauer wohl mehr als einmal nach dem Sinn dieser Neuverfilmung fragen dürfte.

Spätestens wenn es zu der Szene am Friedhof kommt – im Original wie auch im Remake ein wichtiger Wendepunkt der Handlung –, werden jedoch noch andere Unterschiede deutlich. Die allzu berechenbaren jump scares verwässern jegliche Atmosphäre, die man in Donners Film noch als Zuschauer verspürte und machen diese neue Version zu einer Jahrmarktsattraktion, deren Effekte man schon zur Genüge kennt und gesehen hat.

Eine Hatz durch Kulissen und Effekte

Im direkten Vergleich mit Donners Vorlage kommt man nicht umhin, an den Charme des Originals zu denken, das in dieser seelenlosen Neuverfilmung einfach fehlt. Plan- und ideenlos wird hier eine Kulisse und Szenerie nach der anderen abgespult, teils sogar mit Referenzen zu anderen Klassikern des Genres, ohne jedoch an diese heranzukommen. Das Einbrechen einer fremden Macht, welche die Welt ins Chaos stürzen kann, machte einen Teil der Atmosphäre von Donners Film aus, doch in Moores Film ist davon nicht mehr allzu viel geblieben, sodass man sich fragt, ob die Macher überhaupt verstanden haben, was den Reiz der Vorlage eigentlich ausgemacht hat. Leider merkt man dies auch an den schauspielerischen Leistungen, wobei besonders Julia Stiles negativ auffällt in einer Darstellung, die bisweilen eher an das Schneiden von Grimassen erinnert.

Credits

OT: „The Omen“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: John Moore
Drehbuch: David Seltzer
Musik: Marco Beltrami
Kamera: Jonathan Sela
Besetzung: Liev Schreiber, Julia Stiles, Mia Farrow, David Thewlis, Seamus Davey-Fitzpatrick, Pete Postlethwaite, Michael Gambon

Bilder

Trailer

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Das Omen (2006)
fazit
Die Neuverfilmung von „Das Omen“ ist leider ein weiteres Beispiel für eine lediglich auf Kommerz aufgelegte Neuauflage eines Klassikers des Horrorgenres. Jede Einstellung bestätigt im direkten Vergleich mit dem Original nur dessen Überlegenheit, doch auch wenn man Richard Donners Film überhaupt nicht kennt, bleibt leider ein viel zu berechenbarer und sehr öder Streifen, den man schnell wieder vergessen hat.
Leserwertung15 Bewertungen
3.9
3
von 10