Als Anwalt hat Gavin D’Amato (Danny DeVito) schon so einiges in seinem Leben mitangesehen. Als er einen Klienten bei seiner Scheidung beraten soll, erzählt er diesem daher von einem besonders harten Fall, der sich in seinem eigenen Umfeld zugetragen hat: Oliver (Michael Douglas) und Barbara Rose (Kathleen Turner). Dabei hatte die Beziehung so romantisch angefangen. Zufällig waren sie sich als junge Menschen bei einer Auktion über den Weg gelaufen. Später wurden sie ein Paar, bekamen zwei Kinder und kauften sich ein riesiges Haus. Auch beruflich lief es sehr gut für die beiden, vor allem für Gavin, der als Anwalt Karriere macht. Doch während sie auf diese Weise immer erfolgreicher wurden, litt die Ehe – bis es zu einem Zwischenfall kommt, der das Leben der beiden für immer verändern wird …
Ein eingespieltes Team
Nachdem er in den 1970ern als Schauspieler bereits größere Erfolge feierte, machte sich Danny DeVito in den 1980ern an die Arbeit, auch als Regisseur durchzustarten. Sein Debütfilm T.V. – Total verrückt erhielt dabei 1984 als reiner Fernsehfilm noch keine besonders große Aufmerksamkeit. Besser lief es 1987 für Schmeiß die Mama aus dem Zug um ein tödliches Komplott. Doch es war das 1989 gestartete Der Rosenkrieg, mit dem ihm ein echter Hit gelang. Bei einem Budget von 26 Millionen US-Dollar spielte der Film knapp das Sechsfache wieder ein. Auch die Kritiken waren gut, die Geschichte um eine besonders hässliche Scheidung war für einige bedeutende Filmpreise im Rennen, darunter bei drei der Hauptkategorien der Golden Globes. Dass der Ausdruck Rosenkrieg heute hierzulande als Synonym für besonders heftige Scheidungen verwendet wird, geht auf diesen Film zurück.
Dabei vertraute DeVito in mehrfacher Hinsicht auf Bewährtes. So blieb er beispielsweise dem Komödienfach treu, mit dem er selbst berühmt geworden war. Die Vorlage lieferte der bereits 1981 veröffentlichte Roman The War of the Roses von Warren Adler. Vor allem aber umgab sich der Filmemacher mit zwei guten Bekannten: An der Seite von Michael Douglas und Kathleen Turner hatte er einige Jahre zuvor in der Abenteuerkomödie Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (1984) sowie der Fortsetzung Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil (1985) gespielt, die beide große Erfolge an den Kinokassen waren. Entsprechend eingespielt tritt das Ensemble hier auf. Mit dem Unterschied, dass die Reibungen, welche Douglas und Turner vorher als Leinwandpaar zeigten, hier bis weit jenseits der Schmerzgrenze übersteigert wurde.
Die Geschichte einer allmählichen Eskalation
Dabei lässt sich der Film recht viel Zeit, bis es so weit ist. Tatsächlich lernen wir Oliver und Barbara als liebendes Paar kennen, wenn Gavin ihre Geschichte chronologisch nacherzählt. Durch diese Rahmenhandlung, in der DeVito als Anwalt vor Scheidungen warnt, wird aber früh klargemacht, dass das alles böse ausgehen wird. Nur in welcher Form, wird nicht verraten. Das Publikum soll schließlich einen Grund bekommen, bis zum Schluss dranzubleiben – und sei es nur aus Neugierde, in welcher Form das alles eskaliert. Erst nach und nach lässt Der Rosenkrieg einzelne Risse erkennen, beispielsweise wenn sich Oliver während eines gemeinsamen Essens auf demütigende Weise über Barbara hinwegsetzt. Bis daraus eine Konsequenz erwächst, dauert es jedoch eine Weile.
Zu ungeduldig sollte man deshalb nicht sein, mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden ist der Film schon recht lang für eine Komödie. Allerdings nutzt DeVito dies, um die die Geschichte erstaunlich überzeugend zu entwickeln. Klar endet Der Rosenkrieg in einem absolut absurden Showdown, wenn der im Titel genannte Krieg seinem Namen alle Ehre macht. Durch die langsamen Schritte werden die Ereignisse aber weitgehend nachvollziehbar, man spürt hier, wie das eine zum anderen führt. Das ist bitter und hässlich und tragisch – aber eben auch lustig. Erleichtert wird einem das als Zuschauer bzw. Zuschauerin dadurch, dass die beiden Hauptfiguren auf ihre Weise unsympathisch sind, zumindest im weiteren Verlauf. Anstatt sich auf eine Seite zu schlagen, wie man es oft bei Filmen tut, kann man sich hier ganz entspannt zurücklehnen und zusehen, wie sich zwei Leute das Leben zur Hölle machen. Größere Erkenntnisse gewinnt man dabei nicht, außer der Warnung, es nicht so weit kommen zu lassen. Aber das braucht es nicht, um auch mehr als drei Jahrzehnte später seinen Spaß daran zu haben.
OT: „The War of the Roses“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Danny DeVito
Drehbuch: Michael J. Leeson
Vorlage: Warren Adler
Musik: David Newman
Kamera: Stephen H. Burum
Besetzung: Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito, Marianne Sägebrecht, Sean Astin, Heather Fairfield
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
BAFTA | 1991 | Bestes adaptiertes Drehbuch | Michael Leeson | Nominiert |
Golden Globes | 1990 | Bester Film (Komödie oder Musical) | Nominiert | |
Bester Hauptdarsteller (Komödie oder Musical) | Michael Douglas | Nominiert | ||
Beste Hauptdarstellerin (Komödie oder Musical) | Kathleen Turner | Nominiert |
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