Der Staatsanwalt: Die letzte Partie TV Fernsehen ZDF Stream Mediathek
© ZDF/Daniel Dornhoefer

Der Staatsanwalt: Die letzte Partie

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„Der Staatsanwalt: Die letzte Partie“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als der Paartherapeut Frank Richard ermordet in seiner Praxis gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer könnte es nur auf ihn abgesehen haben? Da es keinerlei Einbruchsspuren gibt, dafür alles verwüstet wurde, liegt der Verdacht nahe, dass es jemand gewesen sein muss, den das Opfer kannte. Vielleicht ein Patient oder eine Patientin auf der Suche? So soll es beispielsweise Konflikte mit dem Ehepaar Hermann (Stefan Bockelmann) und Ulrike Kiefer (Isabelle Barth) gegeben haben. Staatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold), Hauptkommissarin Julia Schröder (Anika Baumann) und Oberkommissar Alexander Witte (Jannik Mioducki) ermitteln aber auch in Richtung Familie und befragen Ehefrau Lydia (Tanja Schleiff) und Tochter Mira (Johanna Hens) …

Erste Anzeichen von Persönlichkeit

Und weiter geht es mit der 18. Staffel von Der Staatsanwalt. Nachdem die ersten beiden Folgen noch stark mit dem Wechsel der Hauptfiguren beschäftigt waren, konzentriert sich die Serie seit der dritten Episode auf die Fälle an sich. Das mag man als Krimifan begrüßen, es gibt schließlich mehr als genügend Titel, bei denen die Figuren die Rätselarbeit überlagern. Es führte aber dazu, dass man weder bei Licht und Schatten noch Wein und Mord eine wirkliche Ahnung davon bekam, wer denn die beiden neuen Leute an der Seite des Titelhelden sein sollen. Da hätte zum Einstieg ein bisschen mehr passieren müssen. Bei Die letzte Partie, Folge fünf der Staffel, geschieht in der Hinsicht schon mehr. An zwei Stellen unterhalten sich Schröder und Witte tatsächlich mal auf eine Weise, die darauf schließen lässt, man habe es mit Menschen zu tun, die ein eigenes Leben haben. Viel ist das nicht, aber immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Leider ist das so ziemlich das einzig Positive, das man über Der Staatsanwalt: Die letzte Partie sagen kann. Die ZDF-Krimiserie kommt allgemein nur selten über Durchschnitt hinaus. Immer wieder finden sich auch recht mäßige Folgen bei dem Dauerbrenner. Dieses Mal ist es noch übler geworden. Das liegt jedoch nicht am ermittelnden Trip selbst. Die beiden Neuen mögen blass sein, stören aber nicht weiter. Urgestein Rainer Hunold weiß sowieso, was er tut. Das Problem sind vielmehr die anderen Figuren. Teilweise wurden ihnen Dialoge in den Mund gelegt, die einfach nicht funktionieren, was durch die entsprechenden schauspielerischen Darbietungen nicht unbedingt besser gemacht wird. Da wird einfach willkürlich irgendwas zusammengetragen, ohne dass sich jemand Gedanken darüber gemacht hätte, ob das Ganze Sinn ergibt.

Katastrophaler Fall

Der Fall selbst ist ebenfalls eine mittlere Katastrophe. Bei dem Versuch, mehrere Verdächtige vorzuführen, scheint sich Drehbuchautorin Natalie Tielcke (McLenBurger – 100% Heimat) an Seifenopern orientiert zu haben. Da werden die ganz großen Dramen ausgepackt, wodurch sich die Folge streckenweise mehr nach einer trashigen Nachmittags-Talkshow anhört als nach einem Krimi. Da auch bei der Inszenierung gern mal aufgebauscht wird, ist Der Staatsanwalt: Die letzte Partie der bisherige Tiefpunkt einer ohnehin schon kaum zu empfehlenden Staffel. Wer jetzt nicht gerade ein großer Fan der Serie ist und deshalb alles gesehen haben muss, sollte den Freitagabend lieber anderweitig nutzen. Dafür ist die Konkurrenz einfach zu groß.

Credits

OT: „Der Staatsanwalt: Die letzte Partie“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Johannes Grieser
Drehbuch: Natalie Tielcke
Musik: Robert Schulte Hemming, Jens Langbein
Kamera: Markus Selikovsky
Besetzung: Rainer Hunold, Anika Baumann, Jannik Mioducki, Astrid Posner, Heinrich Schafmeister, Tanja Schleiff, Johanna Hens, Nora Boeckler, Martin Bringmann, Victor Maria Diderich, Stefan Bockelmann, Isabelle Barth

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Der Staatsanwalt: Die letzte Partie
fazit
Nachdem man bislang kaum etwas über die beiden neuen Hauptfiguren erfahren durfte, ist „Der Staatsanwalt: Die letzte Partie“ endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Dafür ist der Rest völlig missglückt, wenn es statt raffinierter Krimihandlung aufgebauschte Seifenoper gibt.
Leserwertung12 Bewertungen
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3
von 10