Die Jupiter Apokalypse - Flucht in die Zukunft Earthfall
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Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft

Die Jupiter Apokalypse - Flucht in die Zukunft Earthfall
„Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft“ // Deutschland-Start: 10. März 2016 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ein Unglück kommt selten allein. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Erde aus dem Tritt geraten ist und nun eine Hälfte in ständiger Nacht leben muss, während bei der anderen die Sonne nie untergeht, häufen sich in Folge noch die Naturkatastrophen. Für Steven (Joe Lando) ist deshalb klar, dass er erst einmal seine Familie zusammenführen muss, die gerade in alle Winde verstreut ist. Und so macht er sich auf den Weg, um gemeinsam mit seinem Kumpel Vince (Andrew Elvis Miller) seine Frau Nancy (Michelle Stafford) und Tochter Rachel (Denyse Tontz) zu finden. Dabei drängt die Zeit, denn wenn Regierung und Militär nicht bald eine Lösung finden, war es das mit der Erde …

Eine Kopie, die keine ist

Das Konzept des Mockbusters dürften die meisten wohl mit dem berühmt-berüchtigten Studio The Asylum in Verbindung. Niemand bringt in einer solchen Regelmäßigkeit und Kaltschnäuzigkeit Filme heraus, die bewusst großen Hollywood-Produktionen nachempfunden sind und damit das Publikum täuschen zu wollen – zuletzt etwa Bullet Train Down oder Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!, die so tun, als wären sie Bullet Train und Moonfall. Doch es gibt auch andere Anbieter, die sich auf dieses fragwürdige Geschäft verstehen. Ein solcher Fall scheint Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft zu sein, dessen Titel schon ziemlich an Jupiter Ascending erinnert. Die Sache hat nur zwei Haken. Zum einen erschien das vermeintliche Vorbild bereits Monate zuvor, was der Idee des Mockbusters zuwiderläuft. Außerdem heißt der Film im Original Earthfall, hat also gar nichts mit Jupiter zu tun. Wir haben es also mit einem Werk zu tun, das nur so tut, als wäre es ein Mockbuster. Was die Sache irgendwie noch unverfrorener macht.

Andererseits ist die eigenwillige Betitelung immerhin etwas, über das man sich wundern, vielleicht gar diskutieren kann. Der Film selbst gibt sehr viel weniger her. So handelt es sich hierbei um einen dieser typischen Katastrophenfilme, die alle nach demselben Schema ablaufen. Hier ist die Katastrophe zwar mal etwas großzügiger dimensioniert. Wo Erdbeben oder Tsunamis naturgemäß lokal beschränkt sind, da darf in Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft die ganze Erde untergehen. Die Bedrohung aus dem All macht es möglich. Und weil das allein das Publikum offensichtlich nicht zur emotionalen Teilnahme ermutigen kann, wird eine Familie vor die Kamera gezerrt, mit denen die Zuschauer und Zuschauerinnen mitfiebern sollen. Denn was interessieren Milliarden von Menschen, wenn wir stattdessen vier Individuen haben können?

Billig geht die Welt unter

Dass diese zu Beginn der Katastrophe an verschiedenen Orten sind, ist natürlich unpraktisch. Und ziemlich langweilig: Ganz viele Filme greifen auf ein solches Szenario zurück. So viele, dass es nicht mehr als ein Klischee ist. Nicht dass die Figuren für sich genommen mit mehr erzählerischen Ambitionen angelegt worden wären. Allenfalls der grenzdebile Vince fällt aus dem Rahmen, der Rest ist völlig nichtssagend. Dafür wird es drumherum schnell schwachsinnig: Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft schert sich nicht im Geringsten darum, ob die Geschichte Sinn ergibt oder plausibel umgesetzt wurde. Auf diese Weise schwankt der Film kontinuierlich zwischen 08/15 und Absurdität, wobei man sich darüber streiten kann, was davon schlimmer ist.

Eine Sache ist dann doch vom Anfang bis Ende gleichbleibend: das augenscheinlich geringe Budget. Vergleichbar zu vielen Werken von The Asylum laufen die Figuren oft durch die Gegend oder diskutieren ewig, weil jede Form von tatsächlicher Action ja Geld kosten würde. Wenn dann doch mal etwas passiert, ist das Ergebnis dafür umso scheußlicher. Die Spezialeffekte in Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft sind so billig, dass der Film unfreiwillig komisch wird – sofern man sich nicht darüber ärgert. Für einen Trash-Videoabend mag das reichen, vor allem einem mit steigendem Alkoholpegel. Aber selbst dann wäre es ratsamer, sich etwas zu suchen, das Spaß macht. Hier wünscht man sich hingegen fast, dass eine wirkliche Apokalypse kommt und man damit in Zukunft vor solchen Rohrkrepierern verschont bleibt.

Credits

OT: „Earthfall“
Land: USA
Jahr: 2015
Regie: Steven Daniels
Drehbuch: Neil Elman, Colin Reese
Musik: Emir Isilay
Kamera: Stuart Brereton
Besetzung: Joe Lando, Michelle Stafford, Denyse Tontz, Andrew Elvis Miller, Brendan McCarthy, Diana Hopper, Evan Gamble, Raffaello Degruttola

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Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft
fazit
„Die Jupiter Apokalypse – Flucht in die Zukunft“ ist ein typischer Bodensatz-Katastrophenfilm, bei dem 08/15 und Blödsinn Hand in Hand gehen. Das ist über weite Strecken sehr langweilig. Nur wenn mal wieder die unterirdischen Spezialeffekte zu sehen sind, wird es kurzzeitig unfreiwillig komisch.
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