Girls Girls Girls Tytöt tytöt tytöt
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Girls Girls Girls

„Girls Girls Girls“ // Deutschland-Start: 23. Februar 2023 (Kino) // 12. Mai 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Emma (Linnea Leino) hat einen Traum: Sie möchte unbedingt zur Europameisterschaft. Seit ihrer Kindheit trainiert sie Eiskunstlauf, war immer sehr zielstrebig, gar verbissen. Zuletzt läuft es aber nicht mehr so wirklich, ihr will ein besonders schwieriger Sprung einfach nicht mehr gelingen. Aber es gibt noch etwas anderes, das ihr im Kopf rumspukt. Oder besser: jemand anderes. Zunächst konnte sie mit Mimmi (Aamu Milonoff) nicht viel anfangen, fand sie seltsam, irgendwie blöd. Doch sie sind sich nähergekommen und haben Gefühle füreinander entwickelt. Auch Rönkkö (Eleonoora Kauhanen), Mimmis beste Freundin, die mit ihr in einem Smoothies-Laden jobbt, hat gerade mit ihrem Innenleben zu kämpfen, möchte sie doch endlich einen Freund haben, der sie auch sexuell befriedigen kann …

Das tägliche Suche junger Menschen

Es ist die vielleicht spannendste Phase im Leben jedes Menschen: der Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Nachdem einem jahrelang alle bedeutenden Entscheidungen abgenommen wurden, müssen nun eigene getroffen werden. Die ganze Welt scheint einem offenzustehen, was gleichzeitig aufregend wie überwältigend ist. Da wird ausprobiert und gesucht, gefunden und gescheitert. Dabei ist jede Geschichte einzigartig und doch irgendwie gleich. Für Filmschaffende ist das ein dankbares Themengebiet, bei dem nahezu alle sich irgendwie wiederfinden können. Entsprechend groß ist die Zahl solcher Coming-of-Age-Filme, ständig kommen neue Titel heraus. Wer diese Art Film mag, sollte sich dabei Girls Girls Girls nicht entgehen lassen, das nach diversen Festivalauftritten – unter anderem beim Sundance Film Festival 2022 – nun auch regulär bei uns im Kino startet.

Grundsätzlich hat der finnische Film dabei wenig zu erzählen, was man nicht in Variationen schon anderswo gesehen hat. Ein paar Punkte sind sicher ungewöhnlicher. So sind Geschichten um angehende Eiskunstläuferinnen weniger alltäglich. Und auch wenn ein Teil des Internets kontinuierlich gegen eine angeblich überall forcierte woke-Diversität wettert: Geschichten um homosexuelle Jugendliche, bei denen die Homosexualität nicht als Problem beschrieben wird, sind eine Seltenheit. Tatsächlich spielt es in Girls Girls Girls praktisch keine Rolle, dass hier ein Mädchen ein anderes liebt. Es wird nicht einmal thematisiert. Nur an einer Stelle wird die Orientierung wichtig, als es in der jungen Beziehung so richtig zu kriseln beginnt. Aber selbst da ist das nur ein Mittel zum Zweck. Die eigentlichen Schwierigkeiten der beiden haben damit nichts zu tun.

Leise Trauer statt großer Tragik

Insgesamt handelt es sich bei Girls Girls Girls dann auch um ein Drama der freundlicheren Sorte, die lieber heiter als mit Weltschmerz von dem Aufwachsen der Protagonistinnen erzählt. Vor allem der Nebenstrang um Rönkkö, die endlich einmal guten Sex haben möchte, enthält immer mal wieder unterhaltsame Momente. Gleichzeitig ist ihr die vielleicht auch traurigste Szene des ganzen Films mitgegeben worden. Eine Szene, in der nicht groß geklagt oder geweint werden muss, um Emotionalität zu erreichen. Es reicht, wenn sich zwei Menschen gegenüberstehen und erkennen müssen, dass es nicht klappt mit ihnen. Davon geht die Welt nicht unter, es wird nicht die große Tragik gesucht. Stattdessen gibt es hier eine sehr leise Traurigkeit, ein unbeholfenes „schade“, bevor sich die Türe wieder schließen, die Sehnsucht unbeantwortet bleibt.

Das bedeutet nicht, dass völlig auf Zuspitzungen und Dramatisierungen verzichtet wurde. Dass es im letzten Drittel zu einem größeren Konflikt zwischen den beiden Protagonistinnen kommt, wirkt dann doch mehr wie eine Pflichterfüllung. So als wäre man vertraglich dazu verpflichtet gewesen. Abgesehen davon gefällt Girls Girls Girls aber gerade durch seine Natürlichkeit, wenn Neugierde und Sorgen Hand in Hand gehen. Dabei ist es auch den drei Nachwuchsdarstellerinnen zu verdanken, dass das finnische Drama ein echter Geheimtipp ist. Es macht einfach Spaß dabei zuzusehen, wie sie durch die Welt stolpern, auf der Suche nach Liebe, Sex und sich selbst, dabei immer mal wieder große Freude empfinden – und manchmal eben nicht.

Credits

OT: „Tytöt tytöt tytöt“
Land: Finnland
Jahr: 2022
Regie: Alli Haapasalo
Drehbuch: Ilona Ahti, Daniela Hakulinen
Kamera: Jarmo Kiuru
Besetzung: Aamu Milonoff, Eleonoora Kauhanen, Linnea Leino, Sonya Lindfors, Cécile Orblin

Bilder

Trailer

Filmfeste

Sundance 2022
Berlinale 2022
queerfilmfestival 2022

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fazit
„Girls Girls Girls“ begleitet drei Teenagerinnen, die zwischen erster Liebe, sportlichem Druck und sexuellen Pleiten schwanken. Neu sind die Geschichten nicht, die der finnische Film dabei erzählt. Die Umsetzung ist dafür sehr gelungen, wenn man dem Trio bei den unbeholfenen Versuchen Gesellschaft leistet, mit ihrem Leben voranzukommen.
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