In Wahrheit: Mord am Engelsgraben TV Fernsehen arte ZDF Mediathek DVD Stream
© ZDF/Manuela Meyer

In Wahrheit: Mord am Engelsgraben

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„In Wahrheit: Mord am Engelsgraben“ // Deutschland-Start: 9. Juni 2017 (arte)

Inhalt / Kritik

Als in einem Waldgebiet die Leiche der Prostituierten Nele (Sophie Melbinger) entdeckt wird, liegt der Verdacht nahe, dass sie jemand ermordet hat. Doch wer könnte dahinterstecken? Und aus welchem Grund? Die Saarbrücker Kriminalkommissarin Judith Mohn (Christina Hecke) übernimmt daraufhin den Fall und begibt sich mit Freddy Breyer (Robin Sondermann) auf Spurensuche. Als dabei Hinweise auftauchen, dass der Fall mit dem der 16-jährigen Maria zusammenhängt, die vor neun Jahren spurlos verschwand, schließt sich auch der ehemalige Kommissar Markus Zerner (Rudolf Kowalski) den Untersuchungen an. Schließlich war er es, der damals ermittelte und dadurch die Geschichte um die Jugendliche am besten kennt. An Verdächtigen mangelt es dabei nicht. Je mehr sie nachforschen, umso mehr kommen für die Tat in Frage …

Auftakt der Erfolgsreihe

Auch wenn man arte in erster Linie mit anspruchsvollen Titeln in Verbindung bringt, dazu auch alte Klassiker, der deutsch-französische Kultur-Sender ist sich nicht zu schade dafür, den einen oder anderen Fernsehfilm für die breite Masse zu zeigen. Das geschieht dann oft in Zusammenarbeit mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. So beispielsweise bei In Wahrheit , das hier wie auch im ZDF ausgestrahlt wird. Die Geschichten um die Saarbrücker Polizistin, die oft grenzüberschreitend ermittelt, erfreuen sich dabei so großer Beliebtheit, dass jedes Jahr ein neuer Teil folgt. Kürzlich stand der siebte Film Blind vor Liebe an. Dabei sind die Produktionen oft nicht besonders gut. Tatsächlich war Mord am Engelsgraben, mit dem 2017 die Krimireihe ihren Anfang nahm, so wenig bemerkenswert, dass man sich schon fragen darf, wieso daraus überhaupt eine Reihe werden konnte.

Wobei der Film natürlich schon seine Vorzüge hat. So ist das saarländische Setting oft ein Pluspunkt, wenngleich der grenzüberschreitende Aspekt in anderen Teilen besser umgesetzt wurde. Was bei In Wahrheit: Mord am Engelsgraben funktioniert, ist das Zusammenspiel der Figuren. So müssen sich bei dem Auftakt die einzelnen Mitglieder des Teams erwartungsgemäß erst noch finden. Das passiert schließlich bei fast allen Krimis, in denen die Protagonisten und Protagonistinnen das erste Mal zusammen ermitteln. Da kann es manchmal noch stark knirschen, ohne dass der Film deswegen zu sehr in Stereotype verfällt. Man nimmt hier zumindest noch ab, dass es sich um reale Menschen handelt und nicht einfach nur Punkte auf einer Checklist, die abgehakt werden müssen.

Routine ohne Spannung

Beim Krimipart ist das hingegen schon schwieriger. Regisseur und Co-Autor Miguel Alexandre (Schwarze Insel) folgt prinzipiell der bewährten Whodunnit-Formel. Da gibt es zu Beginn eine Leiche, während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass viele es getan haben könnten. Die Polizei muss nun herausfinden, wer es davon war, während zeitgleich das Publikum daheim rätseln darf. Die Gründe sind dabei in In Wahrheit: Mord am Engelsgraben rein persönlicher Natur. Wo es bei vielen Krimis noch finanziell begründete Motive gibt, ist bei der Prostituierten nichts zu holen. Das ist dann weniger abwechslungsreich, als man es bei vielen Genrevertretern hat. Ein alles entscheidendes Manko ist es aber auch nicht, schließlich gibt es viele Krimis und Thriller, bei denen Morde einfach nur aus einer Lust heraus geschehen. Gerade Prostituierte sind bewährte Opfer in Serienmörder-Geschichten.

Das eigentliche Problem ist, dass In Wahrheit: Mord am Engelsgraben dabei keine Spannung erzeugt. Routiniert ist der deutsche TV-Film schon, weswegen über weite Strecken keine größeren Kritikpunkte anstehen. Aber er bietet nicht genug, um sich aus dem breiten Mittelmaß der Beiträge zu emanzipieren, die Woche für Woche zu sehen sind. Auch bei der Auflösung ist da nichts, um sich dem Publikum dauerhaft ins Gedächtnis brennen zu können. Vielmehr ist diese ziemlich willkürlich zusammengebastelt, so als habe man aus einem Lostopf einfach irgendeine Antwort gezogen. Nun muss nicht jeder Krimi ein superoriginelles Szenario haben oder mit epochalen Wendungen Filmgeschichte schreiben. Wenn aber die maximale Reaktion ein Schulterzucken ist, kann man sich das eigentlich auch sparen. Dafür ist das Angebot viel zu groß, um sich damit zufriedenzugeben.

Credits

OT: „In Wahrheit: Mord am Engelsgraben“
Land: Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Miguel Alexandre
Drehbuch: Harald Göckeritz, Miguel Alexandre
Musik: Wolfram de Marco
Kamera: Miguel Alexandre
Besetzung: Christina Hecke, Rudolf Kowalski, Robin Sondermann, Juergen Maurer, Christian Berkel, Anna Loos, Constantin von Jascheroff, Sebastian Rudolph, Emilia Bernsdorf, Paula Kroh, Ulrike Krumbiegel, Peter Kremer, Sophie Melbinger

Bilder

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fazit
In einem Waldgebiet wird die Leiche einer Prostituierten gefunden, die Spur führt weit zurück in die Vergangenheit. Während Setting und Figuren solide sind, gibt der Kriminalfall nicht viel her. „In Wahrheit: Mord am Engelsgraben“ mangelt es an Spannung, die Auflösung ist dafür willkürlich.
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