Eigentlich wollte der Auftragskiller Danny Bryce (Jason Statham) nach einem schwierigen Einsatz die Sache mit dem Töten bleiben lassen und ein ganz normales Leben führen. Doch dann ist sein Können gefragt, um seinem alten Freund Hunter (Robert De Niro) aus der Patsche zu helfen. So soll Danny im Auftrag eines osmanischen Scheichs drei Männer umbringen, die zuvor drei seiner Söhne getötet haben. Dann bekäme er nicht nur viel Geld, sondern auch Hunter zurück, der eigentlich diese Mission hätte erfüllen sollen. Eigentlich kein Problem. Die Sache hat nur einen Haken: Die drei Männer sind ehemalige Mitglieder der britischen Militär-Spezialeinheit SAS. Gemeinsam mit Davies (Dominic Purcell) und Meier (Aden Young) macht er sich an die Arbeit. Doch dabei werden sie von Spike Logan (Clive Owen) verfolgt, der im Auftrag der geheimen Organisation The Feather Men diese Männer schützen soll …
Eine unglaublich wahre (?) Geschichte
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Oder etwa doch nicht? So ganz klar ist bis heute nicht, was dran ist an dem Buch The Feather Men. 1991 erschienen erzählt der Abenteurer Ranulph Fiennes darin, wie Auftragskiller Jagd auf frühere Soldaten machen und sich deren Pfad mit denen der titelgebenden Geheimorganisation kreuzen. Dabei will er sich auf ein reales Ereignis beziehen, blieb dabei jedoch ziemlich vage. Und natürlich wurde von den Behörden alles abgestritten. Das würden sie aber so oder so tun, egal ob es nun wahre Erzählungen oder reine Fiktion ist. Die Popularität des Roman dürfte sicher auch mit diesem Spiel der Wahrheit zusammenhängen. Hier dürfen alle selbst spekulieren, was da wirklich dahintersteckt. Die Geschichte bedient ein Publikum, das an Verschwörungstheorien Gefallen hat. Und wie groß dieses ist, haben die letzten Jahre gezeigt.
20 Jahre später erhoffte man, mit einer Verfilmung des Buchs einen ebenso großen Erfolg zu erlangen. Das schlug jedoch fehl: Trotz einer namhaften Besetzung wurde der Actionthriller zu einem Flop an den Kinokassen. Die Kritiken waren zudem verheerend bis gemischt. Dabei kann Killer Elite durchaus Spaß machen. Wichtig ist dafür jedoch, dass man sich auf die irre Geschichte einlassen kann. Denn auch wenn im Vergleich zum Roman der Inhalt teils abgeändert wurde, angeblich um mehr Glaubwürdigkeit zu schaffen: Das ist schon wahnwitzig. Wäre da nicht der Verweis auf die angeblich wahren Hintergründe, niemand würde bei dieser geballten Absurdität davon ausgehen, dass das hier ein historisches Ereignis sein könnte. Denn als wäre das mit den Auftragskillern nicht schon grotesk genug, kommt es hier zu einem Kuddelmuddel verschiedenster Interessen, wenn ein rachsüchtiger Scheich, Auftragskiller, Soldaten und die Geheimorganisation sich gegenseitig bekämpfen.
Warum einfach, wenn es umständlich geht?
Hinzu kommt, dass die einzelnen Anschläge schon ziemlich ausgefallen sind. Normalerweise sollte man erwarten, dass die Auftragskiller möglichst unkompliziert einfach nur ihre Mission erfüllen sollen. Stattdessen werden die Angriffe durch zwei Bedingungen verkompliziert. Nicht nur dass die Opfer vor dem Tod vor Kamera zugeben sollen, die Söhne getötet zu habe, womit das mit dem Überraschungseffekt Geschichte ist. Die Morde sollen zudem wie Unfälle aussehen. Das führt dazu, dass Killer Elite weniger auf Action setzt als vielmehr ausgeklügelte und zugleich völlig überkonstruierte Pläne. Der Film erinnert da an die bekannten Heist Movies. Mit dem Unterschied, dass hier vieles schiefgeht. So wie immer etwas schiefgeht, wenn ganz viele Leute irgendwo mitmischen und sich dabei gegenseitig in die Quere kommen.
Das hätte als Actionkomödie funktionieren können. Tatsächlich ist der Film dem dieses Jahr veröffentlichten Operation Fortune nicht so unähnlich – und das nicht nur, weil Jason Statham in beiden Filmen die Hauptrolle spielt. Richtig viel Humor gibt es dabei dann aber doch nicht. Regisseur Gary McKendry meint das Ganze schon auch ernst. Das wiederum sollte man selbst nicht zu ernst nehmen. Killer Elite mag kein typisches Blockbuster-Spektakel sein, hat aber nicht mehr Anspruch als dieser. Bei den Figuren braucht man beispielsweise nicht darauf zu hoffen, dass sie in irgendeiner Form Substanz haben. Ein bisschen wird das durch das prominente Ensemble ausgeglichen. Aber eben nur ein bisschen. Während Statham mal wieder seine Qualitäten als Anführer zeigt, haben De Niro und Owen nicht so wahnsinnig viel zu tun.
OT: „Killer Elite“
Land: Australien, UK
Jahr: 2011
Regie: Gary McKendry
Drehbuch: Matt Sherring
Vorlage: Ranulph Fiennes
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek
Kamera: Simon Duggan
Besetzung: Jason Statham, Clive Owen, Robert De Niro, Dominic Purcell, Aden Young, Yvonne Strahovski, Ben Mendelsohn
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