Let the Wrong One In
© Lighthouse Home Entertainment

Let the Wrong One In

Let the Wrong One In
„Let the Wrong One In“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hat Deco (Eoin Duffy) ja Hausverbot. Immer wieder hat er seiner Familie Schwierigkeiten bereitet, weswegen seine Mutter irgendwann die Reißleine gezogen und ihn hinausgeschmissen hat. Zu seinem Glück ist da aber auch noch sein Bruder Matt (Karl Rice), der sich immer wieder erweichen lässt. Als Deco eines Tages vor der Tür steht und sich gar nicht gut fühlt, zögert der gutmütige Matt auch nicht und lässt Deco ins Haus. Dabei ahnt er nicht, dass der gerade zu einem Vampir geworden ist und einen entsprechenden Appetit auf Blut mitbringt. Aber was tun? Er kann ihn schlecht einfach so sich selbst überlassen. Und als wäre die Situation nicht auch so schon kompliziert genug, taucht kurze Zeit später Henry (Anthony Head) auf. Denn der hat ganz persönliche Gründe, Jagd auf Vampire zu machen, und hat es nun auf Deco abgesehen …

Die komische Geschichte des Vampir-Bruders

Zumindest einem internationalen Publikum könnte der Titel Let the Wrong One In bekannt vorkommen. So bezieht er sich eindeutig auf den Film Let the Right One In, der hierzulande als So finster die Nacht veröffentlicht wurde. Beide Werke spielen mit demselben Thema, wenn das Verhältnis eines Menschen zu einem Vampir im Mittelpunkt steht. Doch wo es bei dem schwedischen Werk bzw. dem zugrundeliegenden Roman um eine deutlich romantisch geprägte Beziehung geht, da dreht sich hier alles um zwei Brüder. Zwar dürfen auch „richtige“ Liebesbeziehungen nicht fehlen. So spielt Henrys Verlobte Sheila (Mary Murray) beispielsweise eine große Rolle. Aber der Schwerpunkt liegt dann doch auf der schwierigen Frage, was Matt nun anstellen soll.

Damit einher geht ein zweiter großer Unterschied: Der irische Film ist als Komödie angelegt. Zwar wird er nie zu einer Parodie des oben genannten Kollegen, auch wenn der ähnliche Titel das nahelegt. Regisseur und Drehbuchautor Conor McMahon nimmt die Geschichte dennoch mit Humor. Schon der Weg zur Erkenntnis, dass es sich bei Deco überhaupt um einen Vampir handelt, wird von einigen Gags begleitet. Und auch später spart Let the Wrong One In nicht mit komischen Momenten. Ob es der Vampirjäger ist, eine freudig umherstreifende Vampir-Gang oder auch andere Figuren, die irgendwann hineingezogen werden: Das ist alles schon lustvoll übertrieben. Das Publikum soll hier weniger Angst verspüren, sondern vielmehr lauthals lachen.

Nettes Videoabend-Futter

Das klappt mal besser mal schlechter. Manche Einfälle sind tatsächlich gut. Dazu zählen die ungewöhnliche Nutzung von Taxis. Auch das aus Vampirgeschichten bekannte Prinzip, dass der Blutsauger explizit in ein Haus eingeladen werden muss, damit er es betreten kann – siehe etwa Dracula –, wird hier sehr nett eingebaut. Aber es gibt auch Beispiele in Let the Wrong One In, bei denen die Witze nicht unbedingt Ausdruck großer Kreativität sind. Anspruchsvoll ist der Film sowieso nicht. Man wollte hier eine nette kleine gut gelaunte Komödie auf die Beine stellen, die man sich mit dem Freundeskreis bei einem Videoabend anschaut oder vielleicht auch im Rahmen eines Festivalbesuchs. Nicht ohne Grund war der Film bei einigen internationalen Genrefilmfesten zu sehen, auch wenn er hierzulande seltsamerweise keine Beachtung fand.

Als solche ist der Film durchaus einen Blick wert, wenn man diese Art der Unterhaltung mag. Let the Wrong One In hat eine witzige Grundgeschichte und kann sich zudem auf das Ensemble verlassen. Die Darstellungen sind zwar nicht unbedingt preisverdächtig, aber die Schauspieler und Schauspielerinnen sind mit viel Herzblut dabei und scheuen nicht davor zurück, sich dabei von einer unvorteilhaften Seite zu zeigen. Kunstblut gibt es übrigens ebenfalls einiges. Auch wenn der Film viel Wert auf Humor legt, kann es zwischendurch schon mal etwas deftiger werden. Das Publikum soll schließlich etwas geboten bekommen. Zusammen mit den sympathisch-chaotischen Figuren reicht das, selbst wenn man die Vampirkomödie keinen sehr dauerhaften Eindruck hinterlässt.

Credits

OT: „Let the Wrong One In“
Land: Irland
Jahr: 2021
Regie: Conor McMahon
Drehbuch: Conor McMahon
Musik: Liam Bates
Kamera: Michael Lavelle
Besetzung: Karl Rice, Eoin Duffy, Hilda Fay, Lisa Haskins, Anthony Head, Mary Murray

Bilder

Trailer

Filmfeste

Fantastic Film Fest 2021
Sitges 2021

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Let the Wrong One In
fazit
„Let the Wrong One In“ ist eine nette Komödie um einen Mann, dessen Bruder zu einem Vampir geworden ist und nun von einem Vampirjäger verfolgt wird. Der Humor ist anspruchslos, funktioniert aber an vielen Stellen. Auch das gut aufgelegte Ensemble trägt dazu bei, dass der Film sympathisch ist.
Leserwertung4 Bewertungen
3.8
6
von 10