Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle TV Fernsehen ZDF Mediathek DVD
© ZDF/Luisa Carcavale

Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle

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„Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle“ // Deutschland-Start: 5. Februar 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Auf diesen Fall hätte Inspektorin Petra Delicato (Paola Cortellesi) gern verzichtet. Nicht nur dass sie ihren Urlaub vorzeitig abbrechen muss, um herauszufinden, wer den Anwalt Giovanni (Massimo Nicolini) ermordet hat. Dieser stellt sich zudem ausgerechnet als der Mann heraus, mit dem sie am Tag zuvor noch unter einem falschen Namen ein Sex Date hatte. Wer könnte es nur auf ihn abgesehen haben? Warum sollte ihn jemand erschlagen und anschließend im Pool ertränken? Als Petra gemeinsam mit ihren Kollegen Antonio (Andrea Pennacchi) und Reva (Matteo Sintucci) in der Sache ermittelt, stellen sie fest, dass im Leben des Verstorbenen einiges im Argen lag. Und auch in dessen Umfeld müssen sie nach Schwierigkeiten nicht erst lange suchen …

Unerwartete Rückkehr

Ein bisschen verwundert durfte man schon sein, als vor etwas mehr als zwei Jahren Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato an den Start ging. Zwar war die Vorlage, eine Romanreihe von Alicia Giménez-Bartlett, durchaus populär. Populär genug, dass sie schon einmal als Krimiserie umgesetzt wurde. Die zweite Fassung verlegte jedoch den Schauplatz von Spanien nach Italien und benannte die Protagonistin um. Eigentlich ist das ein Sakrileg. Offensichtlich störte sich das Publikum aber nicht daran. Und so startet mit Gefährliche Gefühle eine zweite Staffel, die wie schon die erste aus vier Folgen besteht. Das ist insofern bemerkenswert, weil es sich bei der im ZDF ausgestrahlten italienischen Produktion ursprünglich um eine Miniserie handeln sollte. Aber solche Kategorisierungen sind naturgemäß ohne Haltbarkeitsdatum. Was erfolgreich ist, wird fortgesetzt. Basta!

Bemerkenswert ist das aber noch aus einem zweiten Grund: Die Serie ist eigentlich nicht besonders gut. Ein Knackpunkt war dabei die Titelfigur selbst. Auf der einen Seite ist es durchaus zu begrüßen, wenn Krimis mit komplexen Frauenfiguren aufwarten, die nicht den gängigen Klischees entsprechen. Wenn das Ergebnis aber so nervtötend ausfällt wie bei den ersten Folgen, ist damit auch niemandem geholfen. Die gute Nachricht: Bei Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle ist das deutlich erträglicher geworden. Dass die Protagonistin zu Beginn ein anonymes Sexdate sucht, wird einem konservativeren Publikum zwar vielleicht nicht unbedingt gefallen. Aber es sorgt doch für ein gewisses Profil, auch wenn von diesem im weiteren Verlauf der Auftaktfolge nicht mehr so wirklich viel zu sehen ist. Wenn sie an einer Stelle sagt, dass Frauen schon seit Millionen von Jahren Männern etwas vormachen, ist das noch der prägnanteste Part ihres Auftritts.

Wenig interessanter Fall

Damit einher geht leider auch ein Fall, der nicht unbedingt interessant ist. Wurde die erste Staffel noch durch ein paar vertrackte Rätsel aufgewertet, welche die Serie zu einem zumindest durchschnittlichen Krimi machten, da fehlt hier etwas Vergleichbares. So wird früh in der Geschichte klargemacht, dass die Antwort auf die Fragen irgendwo im privaten Umfeld zu suchen sind. Das ist grundsätzlich natürlich in Ordnung, bei vielen Krimi ist dort die Auflösung versteckt. Bei Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle führt dies aber dazu, dass es keine interessanten Alternativen gibt. Man muss sich zwar wie beim klassischen Whodunnit die richtige Person aussuchen. Nur macht das nicht sonderlich viel Spaß, wenn das so austauschbar ist.

Insgesamt ist der Film dann auch ein ziemlich enttäuschender Auftakt für die zweite Staffel. Die ohnehin nicht übermäßig hohen Erwartungen, basierend auf den Vorgängern, werden noch einmal unterboten. Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle entledigt sich der Punkte, welche zuvor zumindest noch für Eigenständigkeit sorgten, und wird dadurch zu einem 08/15-Krimi, wie man ihn nun wirklich nicht gebrauchen kann. Angesichts der zahlreichen Konkurrenz, die mehrfach pro Woche Aufmerksamkeit erfordert, ist beim italienischen Beitrag einfach nicht genug dran, um die anderthalb Stunden zu rechtfertigen, die man dafür aufwenden müsste. Da muss sich der nächste Teil Das Leid der Straße wieder deutlich steigern.

Credits

OT: „Petra: Serpenti nel paradiso“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Maria Sole Tognazzi
Drehbuch: Giulia Calenda, Furio Andreotti, Ilaria Macchia, Paola Cortellesi
Vorlage: Alicia Giménez-Bartlett
Musik: Andrea Farri
Kamera: Arnaldo Catinari, Davide Leone
Besetzung: Paola Cortellesi, Andrea Pennacchi, Antonio Zavatteri, Matteo Sintucci, Valentina Bartolo, Silvia Degrandi, Massimiliano Setti, Tommaso Basili, Valentina D’Agostino, Manuela Mandracchia, Nicoletta Robello, Alida Bevk, Simone Liberati

Bilder

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Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle
fazit
Die erste Staffel wird nicht besonders. Die zweite scheint noch schwächer zu werden: Zwar ist die Protagonistin in „Mord in Genua – Ein Fall für Petra Delicato: Gefährliche Gefühle“ erträglicher, dafür aber auch weniger markant. Vor allem aber enttäuscht der langweilige Fall, der zu wenig Gründe liefert, warum man hierfür anderthalb Stunden opfern sollte.
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