My Girl – Meine erste Liebe
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My Girl – Meine erste Liebe

My Girl – Meine erste Liebe
„My Girl – Meine erste Liebe“ // Deutschland-Start: 9. Januar 1992 (Kino) // 9. April 2015 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Sommer im Jahr 1972 ist für die 11-jährige Vada Sultenfuss (Anna Chlumsky) alles andere als einfach. Ihre Mutter hat sie bei ihrer Geburt verloren und vom Vater Harry (Dan Aykroyd) erhält sie die meiste Zeit nur wenig Beachtung. Da dieser ein Bestattungsunternehmen betreibt, wird Vada aber auch darüber hinaus ständig mit dem Tod und Verlust fremder Menschen konfrontiert. Fortan bildet sie sich ständig ein, von den unterschiedlichsten todbringenden Krankheiten befallen zu sein. Wenigstens hat sie den befreundeten Nachbarsjungen Thomas (Macaulay Culkin), mit dem sie über alles reden kann und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt. Als die Kosmetikerin Shelly (Jamie Lee Curtis) in das Leben der Sultenfuss-Famile trifft und sich eine Liebesbeziehung zum Vater Harry anbahnt, wird Vadas Leben ordentlich auf den Kopf gestellt.

Makabrer Humor

90er-Produktionen mit Macaulay Culkin (Kevin – Allein zu Haus, Richie Rich) sind die besten Beispiele für fantastische low-concept Filme, die mit einer griffigen Geschichte auch heute noch funktionieren. Da My Girl genau zwischen beiden Produktionen herauskam, liegt die Annahme nicht weit entfernt, dass man hier ein ähnliches Erfolgsrezept bekommt. Doch der Schein trügt, handelt es sich hierbei um eine Tragikomödie, die deutlich makaber vom Humor ausfällt. Wenn ein Bestattungsunternehmer nach dem Tod seiner Frau eine neue große Liebe findet, klingt das nur wenig spaßig. Doch dies war scheinbar auch zu keinem Zeitpunkt der Anspruch, da man innerhalb der knapp 100 Minuten vergebens auf richtige Lacher wartet und stattdessen alle paar Minuten mit dem Tod konfrontiert wird.

Weder lustig noch ernsthaft

Erwartet man wiederum eine Coming-of-Age Geschichte der kleinen Vada, wird man auch hier enttäuscht. Weder bekommt man einen gelungenen Einblick in die Welt des kleinen Mädchens, noch wird eine einsetzende Reife in irgendeiner Hinsicht sichtbar. Stattdessen beschäftigte sich Regisseur Howard Zieff die meiste Zeit mit Nebensächlichkeiten, die in der Gesamtheit alles andere als eine stimmige, griffige oder zumindest halbwegs gelungene Geschichte ergeben. Die Figuren, die mit namhaften Stars wie Culkin und Dan Aykroyd (Blues Brothers) besetzt wurden, wirken dabei ziemlich deplatziert, sind doch beide wahre Größen im Genre der Komödie vergangener Tage. My Girl fällt damit in die Kategorie von Film, die sich die Namen großer Stars groß auf die Stirn schreibt, narrativ aber total untergeht.

Verschwendete Zeit

Nachdem es im letzten Drittel noch einen weiteren Todesfall gibt, der Vada stark zusetzt, könnte man zumindest annehmen, dass zumindest die Melancholie dem Drama einige Pluspunkte verschafft. Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist in der Hinsicht immerhin das beste Beispiel, dass es auch wunderbare traurige Filme gibt. Zieff setzt in der Gesamtheit jedoch auf die billigsten filmischen Mittel (inklusive gefühlsduseligen Melodien und Aufnahmen von ach so schönen Sonnenuntergängen), um zumindest einen Funken Emotionalität aus dem Publikum herauszuquetschen. Selbst ein Kuss zwischen den Kinderschauspielern hilft jedoch nicht aus. Denkt man hingegen an die Filmperle Hearts in Atlantis zurück, die einen solchen Moment zehnmal besser einfängt, gleicht My Girl schon fast einer filmischen Zumutung.

Credits

OT: „My Girl“
Land: USA
Jahr: 1991
Regie: Howard Zieff
Drehbuch: Laurice Elehwany
Musik: James Newton Howard
Kamera: Paul Elliott
Besetzung: Dan Aykroyd, Jamie Lee Curtis, Macaulay Culkin, Anna Chlumsky, Griffin Dunne

Bilder

Trailer

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My Girl – Meine erste Liebe
Fazit
"My Girl" erzählt von dem ganz besonderen Sommer einer 11-Jährigen. Auf Lacher wartet man hier trotz bekannter komödiantischer Schauspieler vergebens. Aber auch der Drama-Teil überzeugt nicht, setzt auf billige Gefühle.
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