PTU
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PTU – Police Tactical Unit

PTU
„PTU“ // Deutschland-Start: 11. Mai 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Die Straßen Hongkongs sind eigentlich das Jagdrevier von Sergeant Lo Sa (Lam Suet), der als einer der führender Köpfe im Kampf gegen die Triaden viel Respekt bei seinen Kollegen genießt. Bei der Verfolgung eines Verdächtigen kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, der eine ganz Kette von unglücklichen Ereignissen und Missverständnissen auslöst. Lo rutscht in einer dunklen Seitengasse aus und verliert dabei seine Dienstwaffe, die nun in den Händen der Verfolger, Mitglieder eine Jugendbande, ist. Zur gleichen Zeit patrouilliert eine Spezialeinheit, angeführt von Sergeant Mike Ho (Simon Yam) in derselben Gegend und kommt Lo zur Hilfe. Während er und seine Mannschaft sich auf den Weg ins das Versteck der Jugendbande machen, wird Lo Sa in einen anderen Mordfall verwickelt, bei dem ausgerechnet der Mann, den er noch vor ein paar Stunden verfolgt hat, das Opfer ist. Gegenüber der ermittelnden Beamtin, Inspector Leigh Cheng (Ruby Wong), benimmt er sich mehr als verdächtig, sodass sie eine Beschattung Los anordnet.

Ein ganz eigener Rhythmus

Neben seinen Kollegen John Woo und Tsui Hark steht Johnnie To für das Actionkino seiner Heimat Hongkongs. Interessanterweise könnten die Projekte der die Herren erzählerisch und ästhetisch nicht unterschiedlicher sein, wobei To heraussticht als jemand, der nicht nur nach einem ganz eigenen Rhythmus arbeitet, sondern seine Filme einen ebensolchen unverwechselbaren Takt haben. Dieser hat beinahe etwas von Jazz, bis es dann zu jenen plötzlichen Ausbrüchen der Gewalt kommt. Im Falle von PTU scheint sich To etwas von der bekannten Formel zu verabschieden und bedient für einen Großteil des Film keinerlei Klischees, die man sonst erwarten würde. Zugleich baut er eine unvergleichliche Atmosphäre auf, was nicht zuletzt mit den Schauspielern und den Bildern zusammenhängt.

Auf der einen Seite gibt es jene Figuren, wie man sie auch Hongkong-Actionfilmen schon kennt, doch in Tos Film sind diese nicht minder verdorbener als die Verbrecher, die sie verfolgen. Sie sind wie Raubtiere in einer Stadt, die für sie gewissermaßen zum Revier geworden ist. Das wird schon in den ersten Minuten gezeigt, einer Art Willensduell zwischen Lo und einem Bandenführer. Zugleich sind diese Straßen unerbittlich gegenüber jenen, die ihre Regeln nicht befolgen oder sich einen Moment der Schwäche oder Unachtsamkeit leisten, denn schon wenige Minuten später sind der Polizist ohne Waffe und der Bandenführer mit einem Messer im Rücken. To inszeniert die Brutalität mit einer gewissen Beiläufigkeit, die nichts hervorhebt, sondern diese Ereignisse zu einem alltäglichen Teil dieser Welt werden lässt. Die Bilder von Kameramann Cheng Siu-Keng tragen ihren Teil zu dieser düsteren, zwielichtigen Welt mit bei, in der jede Figur ebenso viele Geheimnisse zu verbergen hat, wie kaum Straßen an sich.

Anti-Action

Es ist schwierig, überhaupt mit dem Label „Action“ bei PTU zu arbeiten, wenn man einmal vom Finale absieht. Die meisten Zeit begleiten wir als Zuschauer die Figuren, Lo und Mike, bei ihren Streifzügen durch die Nacht, ihrer Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen, bei der sie mehr Chaos anrichten, als ihnen lieb ist, was logischerweise alles nur noch schlimmer macht. Simon Yam und Lam Suet, beides bekannte Gesichter in den Filmen Tos, bilden hier so etwas wie einen Gegensatz, denn während der eine immer mehr zu entgleisen scheint, ist der eine die Ruhe selbst, auch wenn seine Untergebenen beginnen gegen ihn und seine Entscheidungen aufzumucken. Das reduzierte Schauspiel, die Bilder und der schon erwähnte Rhythmus machen PTU zu einem außergewöhnlichen Film, der eine Stimmung und eine Welt aufbaut, bevor es dann zu einem Gefecht kommt.

Credits

OT: „PTU“
Land: Hongkong
Jahr: 2003
Regie: Johnnie To
Drehbuch: Nai-Hoi Yau, Kin-Yee Au
Musik: Chi-wing Chung
Kamera: Siu-Keung Cheng
Besetzung: Simon Yam, Maggie Shiu, Lam Suet, Ruby Wong

Trailer

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PTU – Police Tactical Unit
fazit
„PTU“ ist ein toll gemachter und sehr spannender Thriller. Johnnie To ist hier auf dem Höhepunkt seines Könnens angekommen, wenn er eine an sich einfache Handlung nutzt, um eine Geschichte über Korruption, Gewalt und Moral zu erzählen, die nicht eine Sekunde langweilig ist.
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