Red Rose Netflix
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Red Rose – Staffel 1

Red Rose Netflix
„Red Rose“ // Deutschland-Start: 15. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Rochelle Mason (Isis Hainsworth) die App Red Rose herunterlädt, klingen die Regeln verführerisch einfach: Mach, was man dir sagt, und du bekommst, was du dir wünschst. Und doch ahnt sie nicht, was sie damit anrichten wird. Unter dem Einfluss der künstlichen Intelligenz, die einen immer größeren Anteil an ihrem Leben hat, entgleitet ihr zunehmend die Kontrolle. Das fällt auch Wren Davies (Amelia Clarkson) auf, ihrer besten Freundin, die sie bald nicht mehr wiedererkennt. Doch da ist es bereits zu spät, Roch weiß nicht, wie sie den anderen erklären soll, was da geschieht. Als es zur Katastrophe kommt, ist Wren fest entschlossen, zusammen mit ihrer Clique die Wahrheit über alles herauszufinden. Doch erst, als sie die Mitschülerin und Programmierexpertin Jaya Mahajan (Ashna Rabheru) kennenlernen, kommen sie der Wahrheit über die App näher …

Im Trend: tödliche Apps

Dass Apps einem den letzten Nerv rauben können, ist eine Erfahrung, welche die meiste schon einmal gemacht haben dürften. Ob es aufdringliche Werbung ist, ausufernde Speicheransprüche oder unerklärliche Fehlermeldungen, da ist schon einiges dabei, das einen wieder zum Löschen bewegen kann. Sie können aber auch sehr gefährlich sein. Zumindest wurden in den letzten Jahren reigenweise Filme und Serien veröffentlicht, bei denen die Installation einer App für Terror sorgt. In Come Play holt sich ein Junge dadurch ein Monster ins Haus, in Countdown verzweifeln die Figuren an der Prognose eines nahenden Todes. Wem das alles noch nicht reicht, für den bietet sich jetzt die britische Serie Red Rose an, die von der BBC produziert wurde und hierzulande per Netflix veröffentlicht wird.

Das Prinzip ähnelt dem der obigen Titel und wie es gerade im Horrorgenre bewährt ist. Die Geschichte beginnt damit, dass die Protagonisten und Protagonistinnen etwas ausprobieren, das Spaß macht oder ihnen anderweitig helfen soll. Zunächst sieht das gut aus, doch dann wird es auf einmal richtig böse. Ouija-Bretter sind da ein klassisches Mittel. Red Rose nimmt dieses Prinzip und wendet es auf eine moderne Technik an. Die Serie spricht dabei eine Angst an, die besonders im Science-Fiction-Bereich bedient wird: Was, wenn wir von der Technologie bestimmt werden und nicht umgekehrt? Wie böse das enden kann, wird hier früh verraten. Wir erfahren von einer Jugendlichen, die in ihrem eigenen Haus terrorisiert wird. Dabei bleibt die Bedrohung diffus, der Ausgang ist umso konkreter. Wenig später ist die besagte Jugendliche tot.

Funktioniert, ist aber wenig eigenständig

Wer sie ist und was hinter der Geschichte steckt, wird natürlich erst später verraten. Die Art und Weise, wie Red Rose hier Neugierde erzeugt, mag nicht originell sein. Aber es ist wirkungsvoll: Parallel zu den immer unerklärlicheren Ereignissen rund um Roche darf sich das Publikum fragen, was es mit allem auf sich hat. Und natürlich auch, worauf es hinausläuft. Das funktioniert alles recht gut. Über weite Strecken hat die Serie ein ordentliches Tempo drauf, weswegen nicht wenige in kurzer Zeit alles angeschaut haben werden. Nur wenn es zwischendurch zu einem längeren Rückblick kommt, der die Anfänge der App beschreibt, kommt es zu Längen. Außerdem sind da noch die typischen Teenie-Drama-Passagen, die in solchen Geschichten nie fehlen dürfen und ein bisschen ausbremsen. Der nahezu zeitgleich veröffentliche Mystery-Horror re:member machte das ebenso.

Das ist dann auch das Problem: So groß die anfängliche Neugierde ist, was es mit der Sache auf sich hat, so wenig inspiriert ist der weitere Verlauf. Die Auflösung ist sogar ziemlich ernüchternd. Michael und Paul Clarkson, die gemeinsam die Serie konzipiert haben, nehmen in ihrer Geschichte letztendlich nur alte Versatzstücke, die nicht annähernd so modern sind, wie es das App-Szenario impliziert. Bei der Gegenseite setzte man auf Leute, die einer Karikatur nahe sind. Das muss einen nicht zwangsläufig stören: Das ist alles kompetent umgesetzt, die Figuren sind vergleichsweise sympathisch, der eine oder andere perfide Moment ist schon dabei. Red Rose ist jedoch keine Serie, an die man sich längerfristig erinnern dürfte. An die Glaubwürdigkeit sollte man zudem keine besonders hohen Ansprüche haben: Obwohl einiges hier erschreckend real ist, insgesamt ist das schon etwas überzogen und reißerisch dargestellt, ergibt im Einzelnen auch nicht übermäßig viel Sinn.

Credits

OT: „Red Rose“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Ramon Salazar, Henry Blake, Lisa Siwe
Drehbuch: Michael Clarkson, Paul Clarkson, Tolula Dada, Gemma Hurley, Poppy Cogan
Idee: Michael Clarkson, Paul Clarkson
Musik: Jessica Jones, Tim Morrish
Kamera: Matthias Pilz, Ricardo de Gracia
Besetzung: Amelia Clarkson, Isis Hainsworth, Natalie Blair, Ellis Howard, Ali Khan, Ashna Rabheru, Adam Nagaitis, Natalie Gavin, Samuel Anderson, Harry Redding

Trailer

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Red Rose – Staffel 1
fazit
„Red Rose“ nimmt das inzwischen beliebte Motiv unglückbringender Apps auf und setzt auch sonst auf bewährte Elemente. Das funktioniert insgesamt, gerade zu Beginn darf man neugierig sein, was hinter allem steckt. Auch das Tempo stimmt meistens. Letzten Endes ist die Serie aber nichts, das einem dauerhaft in Erinnerung bleiben würde, dafür fehlen dann doch die eigenen Ideen.
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